Heftiger Wetterumschwung Starkregen und Sturmböen: Gewitterfront zog über Hessen

Der Wetterumschwung in Hessen hat am Samstag für Gewitter, Starkregen und Sturmböen gesorgt. Für zahlreiche Landkreise gab es Unwetterwarnungen. Es gab einige Verletzte sowie Sachschäden und Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume.

Feuerwehreinsatz wegen umgestürzter Bäume auf der K180 zwischen Eppertshausen und Messel
Feuerwehreinsatz wegen umgestürzter Bäume auf der K180 zwischen Eppertshausen und Messel Bild © 5vision.news

Tief Henry hat für einen schnellen und teils heftigen Wetterumschwung in Hessen gesorgt. Die Kaltfront verdrängte am Samstag die sommerlichen Luftmassen. Neben der kühleren Luft brachte der Wetterumschwung auch teils starken Regen und Unwetter mit sich.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab am späteren Samstagnachmittag für zahlreiche Landkreise Unwetterwarnungen vor Starkregen, Hagel und Sturmböen aus. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) warnte vor möglichen lokalen Überschwemmungen. Gegen 19:30 Uhr wurden die letzten Unwetterwarnungen aufgehoben.

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Wetter in Hessen vom 03.05.2025

Moderator steht vor der Wetterkarte
Bild © hr
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Mehrere Verletzte, umgeknickte Bäume, kaputte Autos

Auf der A7 bei Kassel wurden sechs Menschen bei einem Unfall verletzt, zwei von ihnen schwer. Laut Feuerwehr waren drei Pkw und ein Wohnmobil an dem Unfall beteiligt. Auf der A49 in Nordhessen gab es Unfälle mit Leichtverleztzten, einige Straßen standen unter Wasser. Beim Thaifood-Festival in Darmstadt wurden zwei Menschen durch ein umherfliegendes Zelt verletzt, eine dritte Person erlitt einen Schock. Alle drei kamen ins Krankenhaus.

In zahlreichen Regionen gab es Verkehrsbehinderungen wegen umgestürzter Bäume. Der Main-Kinzig-Kreis meldete eine beschädigte Stromleitung. Es könne zu kurzfristigen Stromausfällen im Bereich Gelnhausen-Höchst kommen. Zudem wurden Bürger gebeten, den Wald südlich des Stadtteils nicht zu betreten.

In Fulda versperrte ein umgestürzter Baum den Eingang eines Hotels. Etwa 60 Gäste konnten das Gebäude zeitweise nicht verlassen. In Frankfurt gab es einen Dachstuhlbrand. An einigen Orten wurden Gullideckel hochgedrückt oder einzelne Autos durch umgefallene Bäume beschädigt.

Am meisten Regen in Nordhessen

Nach Daten des hr/ARD-Wetterkompetenzzentrums vom frühen Abend fiel im nordhessischen Waldeck-Alraft (Waldeck-Frankenberg) mit 37 Liter pro Quadratmeter die höchste Regenmenge - gefolgt von Witzenhausen-Ziegenhagen (Werra-Meißner) mit 29 l/Quadratmeter. Auch in Philippsthal (Hersfeld-Rotenburg) mit 28 l/m² und in Fritzlar-Lohne (Schwalm-Eder) 25 l/m² waren es weit über 20 Liter pro Quadratmeter.

Umgestürzte Bäume auf Bundes- und Landesstraßen

Mit dem Gewitter gingen auch Sturmböen einher. Diese sorgten am späten Nachmittag für zahlreiche umgestürzte Bäume auf mehreren Bundes- und Landesstraßen.

Umgestürzte Bäume in der Offenbacher Innenstadt
Umgestürzte Bäume in der Offenbacher Innenstadt Bild © Marco Romano/hr

Laut Daten des hr/ARD-Wetterkompetenzzentrums wurden in Gießen/Wettenberg schwere Sturmböen mit 101 km/h gemessen, am Hoherodskopf/Vogelsberg waren es 94 km/h. Aber auch in Wiesbaden und am Frankfurter Flughafen gab es Sturmböen mit 78 km/h und 77 km/h.

Am Sonntag weitgehend trocken

In der Nacht zum Sonntag fällt bei vielen Wolken in der Mitte und im Süden noch verbreitet Regen, im Süden können Gewitter dabei sein. Im Verlauf lässt der Regen nach und von Norden her klart es zeitweise auf. Die Luft kühlt auf 10 bis 4 Grad ab.

Am Sonntag bleibt es größtenteils trocken. Höchstens in Richtung Westerwald können wenige Tropfen fallen. Es ist deutlich kühler als zuletzt mit Höchstwerten von 11 Grad im Upland und bis 17 Grad am Main.

Die neue Woche beginnt durchwachsen: Die Höchstwerte bei einem Mix aus Sonne und Wolken betragen am Montag 11 bis 16 Grad und am Dienstag 13 bis 17 Grad.

Sendung: hr-fernsehen, hessenwetter,

Quelle: hessenschau.de/Sabine Fledersbacher