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Darmstadt: OB-Bewerber zieht Kandidatur zurück

Michael Ziemek, Kandidat bei der OB-Wahl in Darmstadt, vor einer Wand mit einem Bild von einem Wasserfall

Da waren es nur noch neun. Eine knappe Woche vor der Oberbürgermeisterwahl hat der Kandidat der Wählergemeinschaft Darmstadt (WGD), Michael Ziemek, seine Kandidatur zurückgezogen. Seine Anhängerschaft soll nun stattdessen Kerstin Lau (Uffbasse) unterstützen.

Sein Name wird noch auf dem Wahlzettel stehen, für das Amt des Darmstädter Oberbürgermeisters aber steht Michael Ziemek nicht mehr zur Verfügung. Am Freitagnachmittag teilte der Kandidat der Wählergemeinschaft Darmstadt (WGD) mit, dass er seine Kandidatur zurückziehe. Stattdessen wolle er nunmehr die parteilose Kandidatin Kerstin Lau, die für die Wählervereinigung Uffbasse antritt, unterstützen, hieß es in einer Pressemitteilung. Als erste hatte die Frankfurter Rundschau über den Vorgang berichtet.

Bessere Chancen für Lau

Ziemek erklärte, dass er mit seinem Verzicht die Chancen Laus, die Stichwahl zu erreichen, erhöhen wolle. "Sonst bleiben für die Stichwahl wieder mal fast nur (ausschließlich männliche) Parteikarrieristen, die an echter Bürgerbeteiligung wenig Interesse haben können", hieß es in der Pressemitteilung weiter. Lau hingegen stehe der WGD politisch nahe und habe eine "starke Führungspersönlichkeit" sowie "eine klare Vision für die Stadt".

Ziemek betonte, dass ihm von Anfang an klar gewesen sei, dass er keine Chance habe, die Stichwahl zu erreichen. Ihm sei es dennoch wichtig gewesen, die Positionen der WGD im Wahlkampf zu präsentieren. Die Wählergemeinschaft war bei der Kommunalwahl 2021 erstmals angetreten und hatte mit 2,03 Prozent der Stimmen einen Sitz in der Darmstädter Stadtverordnetenversammlung errungen.

Partsch-Nachfolger gesucht

Kerstin Lau hingegen gehörte bereits 1993 zum Gründungsteam der Wählervereinigung "Unabhängige Fraktion Freier Bürger Aufrecht Spontan Subkulturell Eigenwillig" (Uffbasse), die derzeit fünf Stadtverordnete stellt. Die 51-Jährige tritt bereits zum zweiten Mal als Oberbürgermeister-Kandidatin an. 2017 landete sie im ersten Wahlgang mit 12,4 Prozent der Stimmen auf Platz drei.

Bei der Wahl am 19. März entscheiden die Darmstädter Wählerinnen und Wähler über die Nachfolge von Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne), der das Amt seit 2011 innehatte und sich nicht mehr zur Wiederwahl stellt. Zur Abstimmung aufgerufen sind rund 115.000 Wahlberechtigte.

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