Die Skyliners spielen in der Ballsporthalle gegen Bayreuth

Basketball ist sexy. Seit die deutsche Nationalmannschaft Weltmeister ist, steht der Nachwuchs bei den Vereinen Schlange. Die Skyliners Frankfurt treiben Pläne für einen Hallenumbau voran, um dem Ansturm gerecht zu werden.

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Rettet den Vereinssport! Lieber Coach statt Couch! | hessenschau Sport vom 20.03.2024

hs 20.03.2024
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Den Traum gibt es bei den Skyliners Frankfurt schon länger: Die Ballsporthalle im Frankfurter Westen soll zu einem sogenannten Orange Campus umgebaut werden, einem modernen Trainingszentrum für die Profi-Basketballer und den Nachwuchs. Als Vorbild dient Bundesligist Ulm, der dank einem zweistelligen Millionen-Invest als Top-Ausbildungsstelle in Europa gilt.

Bisher galt bei den Skyliners allerdings: Erst eine neue Spielstätte im Frankfurter Zentrum bekommen, dann die alte Halle in Unterliederbach in eine moderne Trainingsstätte verwandeln. Der hr-sport weiß jedoch: Seitdem die deutsche Nationalmannschaft im vergangenen Sommer Weltmeister geworden ist, hat bei den Hessen langsam ein Umdenken stattgefunden.

100 Kinder spielen, 50 auf der Warteliste

Basketball boomt derzeit in Deutschland. Schon der 3. Platz bei der Heim-Europameisterschaft 2022 ließ den Deutschen Basketball Bund (DBB) über 26.735 neue Mitglieder jubeln. Mit 242.344 Mitgliedern war der DBB Anfang 2023 so groß wie nie zuvor. Und das Wachstum war da noch nicht am Ende. Im vergangenen Jahr haben sich alleine in Hessen 2.217 Menschen neu in einem Basketball-Verein angemeldet, ein Zuwachs von 8,2 Prozent. Das Problem: All die neuen Sportlerinnen und Sportler müssen natürlich auch irgendwo trainieren können.

Bei den Skyliners macht sich der Mangel an Trainingsstätten und -zeiten vor allem bei den Jüngsten bemerkbar. 100 Kinder sind in den U8- und U9-Kursen der Frankfurter Basketballer aktiv, 50 weitere stehen auf der Warteliste. Die Kapazitäten geben momentan nicht mehr her.

Die Stadt muss mithelfen

Nach Informationen des hr-sport prüfen die Basketballer derzeit, ob und wie sie die Ballsporthalle nicht doch jetzt schon umbauen können. Auch wenn eine neue Spielstätte in der Innenstadt noch immer in weiter Ferne liegt. Der Plan für die Ballsporthalle: Wenn die bislang unbeweglichen Tribünen im unteren Bereich zurückgefahren werden könnten, hätten in der Halle drei Basketballfelder nebeneinander Platz. Hat die Profi-Mannschaft dort kein Spiel, könnte so der Nachwuchs die Halle zu Trainingszwecken bevölkern.

Es wäre immerhin ein erster Schritt auf dem Weg zum Orange Campus. Die Skyliners wären zu Investitionen bereit, sind allerdings auf die Hilfe der Stadt angewiesen. Insgesamt dürfte das Projekt Trainingszentrum Unterliederbach einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. In Ulm waren es satte 23 Millionen. Wann die Träume der Basketballer wahr werden und ob überhaupt, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.

Immerhin: Generell ist die Stadt gemäß der städtischen Sportförderrichtlinien zu einer gewissen Bezuschussung verpflichtet. Allerdings nur auf Antrag und auch dann nur "im Rahmen der haushaltsmäßig bereitgestellten Mittel", wie es in den Förderrichtlinien heißt. Die Warteliste bei den Skyliners wird sich also zumindest nicht von jetzt auf gleich in Luft auflösen.