Marco Völler

Seit wenigen Tagen steht Marco Völler nicht mehr bei den Skyliners Frankfurt unter Vertrag. Trotzdem spricht einiges dafür, dass er in der kommenden Saison wieder bei den Hessen arbeiten wird.

Marco Völler und die Skyliners Frankfurt: Das gehörte in den vergangenen Jahren fest zusammen. Seit 2017 stand der Sohn von Fußball-Legende Rudi Völler beim hessischen Basketball-Club unter Vertrag. Erst als Spieler in der Basketball-Bundesliga (BBL), dann als Manager Sport – eine Art Sportdirektor in Ausbildung – und als Verstärkung für die zweite Mannschaft in der dritten Liga Pro B. Seit dem 1. Juli ist Völler aber nun kein Skyliner mehr.

Der Vertrag des 34-Jährigen lief zum Ende der Saison aus. Weil Frankfurt den Klassenerhalt hauchdünn verpasste, mussten sie auch Völler in seiner Funktion als Manager Sport gehen lassen. Das Budget der Hessen ist in der zweiten Liga noch knapper. Die ausbleibende Vertragsverlängerung ist aber nicht gleichbedeutend mit Völlers Abschied aus der Mainmetropole - in neuer und alter Rolle.

"Wir müssen kreativ sein"

Denn die Skyliners sind mit der Spielersuche spät dran. Neu-Trainer Dennis Wucherer braucht dringend deutsche Kräfte, weil in der Pro A (anders als in der Bundesliga) zu jeder Zeit zwei deutsche Spieler auf dem Feld stehen müssen. Ob Völler da nicht zumindest als Rotationsspieler aushelfen könnte? "Wir müssen kreativ sein", antwortete Wucherer bereits vielsagend auf eine entsprechende Frage.

Dazu passt, dass sich Neu-Trainer und Ex-Manager kennen und schätzen. Völler hat 2016 unter Wucherer schon bei den Gießen 46ers gespielt. Sieben Jahre später könnte es nun zu einer Fortsetzung kommen. Völler, so hört man, könnte als Führungsspieler das Team verstärken und Wucherer über die Schulter schauen, um weiter für die Karriere nach der Karriere zu lernen. Und: Er soll ein Aushängeschild der Basketballer bleiben, bei Charity-Veranstaltung in Politik und Stadtgesellschaft die Skyliners repräsentieren. Ausgemachte Sache ist das allerdings noch nicht.

Viel Arbeit, keine Eile

Völler muss sich genau überlegen, wie viel Zeit er künftig in den Verein investieren möchte. In seiner Doppelrolle als Manager Sport und Spieler der zweiten Mannschaft blieb zuletzt wenig Raum fürs Privatleben. Die Konsequenz: Mit der zweiten Mannschaft fuhr Völler in der abgelaufenen Saison nicht mehr mit auf Auswärtsfahrten, damit er wenigstens hin und wieder ein Wochenende für sich privat hatte.

Als Spieler der ersten Mannschaft wird das künftig wohl keine Option sein. Zusammen mit den angedachten repräsentativen Aufgaben käme da eine Menge Arbeit auf den gebürtigen Offenbacher zu.

In den vergangenen Tagen ist die Diskussion über die Zukunft von Völler ein wenig eingeschlafen. Aus Skyliners-Kreisen ist zu hören, dass weder Völler noch Wucherer es eilig haben mit der Einigung. Die Hessen müssen erst einmal zusehen, dass sie externe Spieler an Land ziehen, die ihnen sonst die Konkurrenz wegschnappen könnte. Der 34 Jahre alte Völler, und das ist keineswegs despektierlich gemeint, ist schließlich kein heißbegehrtes Talent mehr. Es gibt dringendere Personalfragen, die bei den Hessen geklärt werden müssen – aber wohl keine so prominente.