Darmstadt vor schwerer Aufgabe in Stuttgart Lieberknecht: "Eigentlich haben wir keine Chance"

Für das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart rechnet sich Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht wenig Chancen aus. In den lobenden Worten für die Schwaben könnte aber auch eine Taktik stecken.

Torsten Lieberknecht mit weißem Shirt und fragendem Blick.
Auf Torsten Lieberknecht und die Lilien wartet in Stuttgart eine schwere Aufgabe. Bild © Imago Images
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Torsten Lieberknecht
Torsten Lieberknecht Bild © hessenschau.de
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Die Ausgangslage für die Lilien ist alles andere als aufmunternd: Darmstadt steht mit einem Punkt auf dem vorletzten Platz der Bundesligatabelle. Durch die 13 Gegentore stellen sie dazu die aktuell schwächste Defensive der Liga. Am Freitagabend (20.30 Uhr) geht es für die Südhessen zum VfB Stuttgart, der wiederum mit 14 Toren die beste Offensive der Liga hat.

Mit Blick auf diese Zahlen muss Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht, der ansonsten wenig auf Statistiken gibt, auch zugeben: "Eigentlich haben wir keine Chance. Bei Stuttgart läuft es aktuell wie geschnitten Brot." Am guten Lauf der Schwaben hat Serhou Guirassy einen großen Anteil. Der Stürmer hat für den VfB in den ersten vier Spielen schon acht Treffer erzielt. Bestwert der Liga und mehr als die komplette Darmstädter Mannschaft.

Tiefstapelei als Schachzug?

Auch Lieberknecht ist klar, dass es am Freitagabend darum gehen wird, Guirassy bestmöglich zu stoppen. "Wir werden es versuchen", sagte der Lilien-Coach mit einem Grinsen auf den Lippen, das so viel aussagt wie: Es wird äußerst schwer werden. "Wir müssen versuchen, die Zubringer so zu bekämpfen, dass er wenig in Abschlusspositionen kommt", lautet Lieberknechts Ansatz.

Selbstbewusstsein klingt anders. Und auch die Töne, die Lieberknecht vor dem vergangenen Spiel gegen Gladbach angestimmt hatte, klangen anders. Vor einer Woche fielen noch Worte wie "sportliche Aggressivität" und dass man "endlich den Respekt ablegen" müsse. Davon war bei der Pressekonferenz am Donnerstag wenig bis nichts zu hören. Im Gegenteil: Lieberknecht stapelte tief. Sehr tief. Fast schon so auffällig tief, dass es nach einem bewusst gewählten Schachzug klang. Nach dem Motto: Wer tief stapelt, kann nur gewinnen.

Halbes Dutzend fällt gegen den VfB aus

Schwerer dürfte diese ohnehin schon anspruchsvolle Aufgabe auch dadurch werden, dass die Darmstädter Abwehr momentan einer Großbaustelle gleicht. Aus Verletzungsgründen musste Lieberknecht seine Abwehr in der Saison schon oft umstellen. Und wird es auch wieder tun müssen: Gegen den VfB ist Matej Maglica wegen seiner Roten Karte aus dem Gladbach-Spiel gesperrt, dazu fällt Christoph Zimmermann wegen Rückenproblemen weiter aus.

Braydon Manu (Mandeln), Fraser Hornby (Oberschenkel), Oscar Vilhelmsson und Fabian Nürnberger (beide Infekt) stehen darüber hinaus wohl auch nicht zur Verfügung. So lange wie die Verletztenliste ist, so wenig Optionen bleiben Lieberknecht. Immerhin: Matthias Bader ist nach seinen Adduktorenproblemen wieder fit.

Quelle: hessenschau.de/Simon Schäfer