Torsten Lieberknecht geht optimistisch in die neue Saison.

Der SV Darmstadt 98 wird nicht als Aufstiegsfavorit in die neue Saison gehen - das sagt zumindest Torsten Lieberknecht. Der Trainer kürt zudem seine Spieler der abgelaufenen Runde und spricht über die Rolle der Lilien in der zweiten Liga.

Torsten Lieberknecht hat eine mögliche Favoritenrolle des SV Darmstadt 98 im Aufstiegsrennen der kommenden Zweitliga-Saison als "totalen Quatsch" abgetan. "So eine lapidare Aussage wird der Tatsache nicht gerecht, wie schwierig eine Saison wie die letzte für uns zu wiederholen wäre", sagte der 48 Jahre alte Trainer in einem Interview mit dem kicker (Montagsausgabe). "Oder sie wird von Leuten getroffen, die von ihren eigenen Ambitionen ablenken wollen und es gar nicht ernst meinen."

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Lieberknecht: "Egal, was die anderen sagen"

Torsten Lieberknecht mit seinen Co-Trainern Dimo Wache (l.) und Ovid Hajou.
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Lieberknecht wies darauf hin, dass mit den Abgängen von Luca Pfeiffer und Tim Skarke viel Qualität verloren gegangen sei: "Es wäre extrem wichtig, wenn wirklich kein weiterer Leistungsträger mehr geht." Innenverteidiger Patric Pfeiffer wird derzeit mit Bundesligisten in Verbindung gebracht, sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus. "Patric hat wahnsinniges Potenzial. Aber auch die Rückmeldungen aus der Branche von eventuell interessierten Klubs sind so: Man glaubt an den Spieler, doch noch ein Zweitligajahr würde guttun."

Kempe und Bader sind die Spieler der Saison

Ein Loblied sang der Coach auf Mittelfeldmann Tobias Kempe, der für ihn zusammen mit Matthias Bader der Spieler der vergangenen Saison gewesen sei. "Er hat eine überragende Saison gespielt: Vor ihm ziehe ich am meisten den Hut." Noch als gegnerischer Trainer habe Lieberknecht seinen Mannschaften eingebläut, über Kempe schnell umzuschalten, weil dieser manchmal ein bisschen länger brauche. Nun sagt er: "Tobi hat verstanden, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen."

Im Team spüre man generell keine Enttäuschung durch den verpassten Aufstieg im Mai, fügte Lieberknecht an. "Davon merke ich null. Die Jungs haben die Saison sehr gut verkraftet, das Selbstvertrauen ist eher gestärkt, die Fitnesswerte sind gut."

Kein Verständnis für Hütter-Weg

Der Trainer sprach auch über seine persönliche Situation. Begehrlichkeiten aus der Bundesliga habe es nicht gegeben, so Lieberknecht, und sagte mit einem Lachen: "Dafür habe ich wohl zu früh verlängert." Er betonte wiederum, wie supergern er in Darmstadt arbeite.

Von Ausstiegsklauseln wie bei vielen seiner Kollegen hält der Coach nichts. Er wolle mit 100-prozentiger Konsequenz vorangehen. "Was ich rein persönlich nicht verstehe, ist ein Wechsel von Frankfurt nach Gladbach. Oder von Gladbach nach Dortmund. Damit will ich keinen Kollegen angreifen, der das anders sieht und macht", so Lieberknecht. Im vergangenen Jahr waren Adi Hütter und Marco Rose durch Ausstiegsklauseln diese Wege gegangen.

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