Matej Maglica hat gerade die Rote Karte gesehen und muss vom Feld.

Nach dem Sechs-Tore-Remis gegen Mönchengladbach wird in Darmstadt nur über die Schlüsselszene gesprochen: die Rote Karte gegen Matej Maglica. Bei den Lilien zweifelt man das Handspiel an, beim Gegner gibt man zu, dass elf Darmstädter das Spiel wohl gewonnen hätten.

Der SV Darmstadt 98 hat gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag den ersten Saisonpunkt geholt. Eine wilde Partie im Stadion am Böllenfalltor endete 3:3 (3:0). Marvin Mehlem (8. Minute), Matej Maglica (10.) und Tim Skarke (33.) trafen für die Hausherren, nach einer Roten Karte gegen Maglica (49./Handspiel) retteten die Gäste durch Tore von Jordan (57.), Florian Neuhaus (73.) und Tomas Cvancara (77.) noch einen Punkt. Die Stimmen zum Spiel.

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Lilien-Boss Fritsch wütend: Kein Elfmeter

Lilien-Präsident Rüdiger Fritsch
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Rüdiger Fritsch: "Der Elfmeter und die Rote Karte sind definitiv nicht nachvollziehbar. Wir haben uns das jetzt mehrere Male auf dem Bildschirm angeschaut, in Slow Motion. Wenn unser Spieler den Ball mit der Hand mitgenommen hätte, müsste der Ball rein physikalisch ja 30 Zentimeter oder zwei Meter nach vorne gehen. Aber der Ball fällt senkrecht nach unten. Das heißt: Unser Spieler hat den Ball nicht berührt."

Matej Maglica: "Das Spiel war eine Achterbahnfahrt. Die erste Halbzeit ging klar an uns, die zweite an die. Ich habe in dem Moment nicht gespürt, dass ich den Ball mit der Hand spiele. Ich kann das nicht bestätigen. Wir haben uns den einen Punkt hart erarbeitet, den nehmen wir mit. Wenn wir zu elft bleiben, müssen wir das Spiel gewinnen. So ist Fußball, da ändert sich alles in einer Sekunde. Das schweißt eine Mannschaft zusammen. Wir müssen einfach weiter Gas geben."

Schiedsrichter Timo Gerach: "Auf dem Feld hatte ich keine Wahrnehmung, aber dann hat der Videoassist Kontakt mit mir aufgenommen. Der Darmstädter hat den Ball mit der Hand mitgenommen, das zeigen die Bilder in Köln klar. Da ist eine Wischbewegung. Was diskutabel ist, ist ob der Gladbacher Spieler schon Kontrolle über den Ball hat. Das entscheidet dann über Gelb oder Rot. Der Regeltext sagt ganz klar: Wenn eine Balkontrolle des Stürmers vorliegt, dann ist es eine klare Vereitelung einer Torchance und mit Rot zu ahnden. Aus meiner Perspektive war das eine klare Torchance und deshalb mit Rot zu ahnden. Mir ist klar, was für eine Tragweite so eine Entscheidung hat. Aber das ist das Los von uns Schiedsrichtern: Wir müssen auch mal harte und unpopuläre Entscheidungen treffen."

Fabian Holland: "Wir haben in der ersten Halbzeit alles im Griff und können sogar mit 4:0 oder 5:0 in die Halbzeit gehen. Und mit der Roten Karte und dem Elfmeter wendet sich dann das Spiel. Das tut erstmal weh, auch wenn du noch eins mehr fressen kannst. Über 90 Minuten war das 3:3 am Ende vielleicht in Ordnung. Es war ein wildes Spiel."

Torsten Lieberknecht (bei Dazn): "Mit der Doppelbestrafung, die sehr hart wirkt, hat das Spiel einen ganz anderen Verlauf genommen. Aber die Entscheidung ist nun mal so getroffen worden. Wir haben in der ersten Halbzeit ein fantastisches Spiel gezeigt. Wir hatten auch in Unterzahl noch die Möglichkeit auf das 4:3. Die Jungs waren sehr gut eingestellt auf den Gegner und haben Vieles richtig gemacht. Wir hätten gerne den Dreier gehabt und haben dann immerhin noch den einen Punkt für uns ergattert. Das freut mich für die Mannschaft. Das sollten wir honorieren."

Gerardo Seoane (bei Dazn): "Das war eine wirklich schwache erste Halbzeit, wo wir nur dem Ball nachgelaufen sind. Da ist der Gegner verdient mit 3:0 in Führung gegangen. Mit der Schlüsselszene, dem Elfmeter und der Roten Karte, hat es im Spiel dann eine klare Wende gegeben. Wenn das nicht passiert, hätten wir keine Chance gehabt zurückzukommen. In Überzahl sind wir dann geduldig geblieben und haben das gut ausgespielt."

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