Frust bei Bartol Franjic und Oscar Vilhemsson.

Form, Qualität und Statistik - alles spricht vor dem Bayern-Spiel gegen die Lilien. Selbst Trainer Torsten Lieberknecht spricht von einer gedämpften Stimmung. Nur ein Satz aus München motiviert.

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Die gesamte Lilien-PK vor dem Bayern-Spiel

Torsten Lieberknecht still
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Die unterschiedlichen Welten zwischen München und Darmstadt wurden schon am Freitag in den Medienrunden vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (15.30 Uhr) deutlich. Bei den Bayern scherzte ein gut aufgelegter Trainer Thomas Tuchel, dass zwei Tage Pause für den frisch gebackenen Papa Manuel Neuer ja auch reichen würden. "Er steht beflügelt im Tor." Erstmals seit langem konnte der Coach mit fast allen Stammspielern trainieren.

Tuchel ließ noch mit Bestimmtheit da, dass die Bayern nicht stolpern werden. Dann ging es weiter für ihn, Auslosung schauen, die Bayern treffen im Viertelfinale der Champions League auf Arsenal.

"Die Situation nagt an einem"

In Darmstadt wiederum konnte Trainer Torsten Lieberknecht immerhin die Rückkehr von Fabian Holland und Matej Maglica verkünden. Doch von überbordender Euphorie war beim Trainer nicht allzu viel zu spüren. "Die Situation nagt an einem. Es kostet viel Kraft, aber ich habe noch genügend", meinte er. Lieberknecht bekannte, dass die kindliche Freude auf ein Spiel gegen die Bayern gedämpft sei.

Zweiter gegen Letzter, ein Rekordmeister in altbekannter Stärke gegen ein Team, das seit mehreren Monaten nicht mehr gewonnen hat. Da blieben nicht allzu viele Anhaltspunkte für eine Sensation, doch immerhin gab Lieberknecht den Seinen noch mit an die Hand: "Wir brauchen Mut und Effizienz. Die Spieler dürfen sich freuen, aber nicht in Ehrfurcht erstarren."

Erinnerungen an Rot in München

Mit positiven Erinnerungen aus seiner eigenen Laufbahn konnte der Chef dann auch nicht unbedingt aufwarten. Einmal habe er mit Mainz im Olympiastadion gespielt und war nach einem Foul an Thorsten Fink mit Rot vom Platz geflogen. Was macht da noch Hoffnung?

Vielleicht eben, dass der Fußball sich nicht immer an vorgefertige Drehbücher hält - das erlebten die Bayern schließlich schon bei den überraschenden Pleiten gegen Bremen und in Bochum. Gerade jetzt könnten dem Rekordmeister durch viele Themen (Nationalelf, Arsenal, Trainersuche oder Babyglück) die Sinne vernebelt sein. Darmstadt auf der anderen Seite zeigte Courage im Spiel, als dieses gegen Leipzig verloren war.

Es dürfte auf diesen Mute der Verzweiflung ankommen im ausverkauften Böllenfalltor, und schließlich sagte Thomas Tuchel einen fast schon motivierenden Satz in München: "Darmstadt hat in diesem Spiel alles zu gewinnen, wir alles zu verlieren."

So könnten die Lilien gegen die Bayern spielen:

Mögliche Aufstellung Darmstadt 98 FC Bayern