SV Darmstadt 98

Der SV Darmstadt 98 hat den vorzeitigen Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Gegen den FC St. Pauli setzte es eine empfindliche Niederlage für den Tabellenführer.

Nach dem Unentschieden von Aufstiegskonkurrent Hamburger SV war alles angerichtet für die große Aufstiegsparty in Darmstadt, allein: Sie muss vertagt werden. Die Hessen verloren am Samstagabend ihr Heimspiel gegen St. Pauli deutlich mit 0:3 (0:1).

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Lilien verlieren gegen Pauli

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Lilien-Coach Torsten Lieberknecht brachte mit Tobias Kempe einen Aufstiegshelden von 2015 für Mathias Honsak, hielt ansonsten aber an der Siegerelf aus der vergangenen Woche fest. Beiden Mannschaften war von Beginn an anzumerken, dass etwas auf dem Spiel stand, auch die Paulianer hegen noch zarte Aufstiegsambitionen.

Die Partie fand vornehmlich zwischen den Strafräumen statt, sonderlich viele gefährliche Torszenen gab es nicht. Fabian Schnellhardt prüfte Pauli-Keeper Nikola Vasilj mit einem abgefälschten Schuss von der Sechzehnerkante (8.), auf der Gegenseite setzte Oladapo Afolayan den Ball aus aussichtsreicher Position links neben das Tor (12.).

Überraschende Pauli-Führung

Die Lilien kamen nach knapp einer halben Stunde besser ins Spiel, attackierten die Paulianer früh und verzeichneten dadurch mehrere hohe Ballgewinne. Nach einem Doppelpass mit Marvin Mehlem kam Phillip Tietz im Strafraum zu Fall, der Elfmeterpfiff blieb aber zu Recht aus (29.). Wenig später landete der Ball erneut bei Tietz, der im Fallen aus sechzehn Metern aber verzog (36.).

Es schien nun eine Frage der Zeit, bis sich die Lilien belohnen würden, das Gegenteil trat ein. Schnellhardt brachte Elias Saad in halblinker Position zu Fall, den fälligen Freistoß von Leart Paqarada touchierte Adam Dzwigala mit dem Kopf, Tietz fälschte unhaltbar ins kurze Eck ab (45.). Mit der völlig überraschenden Führung der Kiezkicker ging es in die Pause.

Schuhen rettet - und ist dann machtlos

Dass es nicht direkt nach Wiederanpfiff 0:2 stand, hatten die Lilien Keeper Marcel Schuhen zu verdanken. Eine Paqarada-Flanke brachte Marcel Hartel aus kurzer Distanz aufs Tor, Schuhen reagiere sensationell und wischte den Ball von der Linie (47.).

Kurz darauf legten die Kiezkicker dann aber doch nach. Eine Flanke von rechts klärte Pfeiffer in die Mitte vor die Füße von Paqarada, dessen Schuss Schuhen zwar noch zur Seite klären konnte. Die flache Hereingabe von Lukas Daschner musste Saad dann aber nur noch über die Linie drücken – 0:2 (57.)

Das "Bölle" jubelt nur kurz

Die Lilien waren nun gefordert, nur ein Sieg hätte den direkten Aufstieg bedeutet, drei Tore mussten her. Und nur Sekunden nach dem 0:2 explodierte das "Bölle". Einen langen Ball legte der eingewechselte Honsak quer, Tietz traf sehenswert in den Winkel zum Anschlusstreffer – vermeintlich, denn beide Spieler standen bei der Aktion im Abseits, der Jubel währte nur kurz.

Die Hessen mühten sich in der Folge, hatten es gegen konzentriert verteidigende Kiezkicker aber schwer. Braydon Manu verzog (63.), Seydels Schuss aus dem Getümmel wurde geblockt (63.), Tietz war frei durch, wurde in letzter Sekunde aber doch noch abgegrätscht (73.).

Pauli als Partycrasher

Die Paulianer verteidigten leidenschaftlich – und lauerten erfolgreich auf Konter. Mathias Bader rutschte im Spielaufbau aus, der Ball kam zu Daschner, der alleine vor Schuhen auf den mitgelaufenen David Otto ablegte – 0:3 (83.).

Und so erwies sich der FC St. Pauli als Partycrasher, die beste Rückrundenmannschaft der Liga ist zugleich der erste Klub seit über einem Jahr, der ein Spiel am Böllenfalltor gewinnen konnte. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Lilien haben noch drei Matchbälle für den direkten Aufstieg.

Weitere Informationen

Darmstadt 98 - FC St.Pauli 0:3 (0:1)

Darmstadt: Schuhen - Pfeiffer, Zimmermann (68.Seydel), Müller - Bader, Kempe, Schnellhardt (46.Honsak), Karic - Mehlem - Manu (67.STojilkovic), Tietz
St.Pauli: Vasilj - Dzwigala, Medic, Mets - Saliakas, Irvine, Hartel, Paqarada (77.Ritzka) - Afolayan (81.Otto), Daschner (90.Beifus), Saad (81.Metcalfe)

Tore: 0:1 Dzwigala (45.), 0:2 Saad (57.), 0:3 Otto (84.)
Gelbe Karten: Mehlem, Seydel / Beifus

Schiedsrichter: Reichel (Stuttgart)
Zuschauer: 17.650 (ausverkauft)

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