Die Eintracht-Spieler jubeln

Nach dem Sieg gegen Mönchengladbach hat Eintracht Frankfurt plötzlich Anschluss zur Ligaspitze. Das kommt nicht von ungefähr.

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Highlights: Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt

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Bei Borussia Mönchengladbach war man nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt voll des Lobes für den Gegner. Julian Weigl sprach von einer "brandgefährlichen Mannschaft" und Trainer Daniel Farke setzte sogar noch einen drauf und titulierte die SGE als "Spitzenmannschaft".

Bei der Eintracht selbst badet man gar nicht so gerne in Lobhudeleien. Klar loben sich auch die Hessen gegenseitig nach solch tollen Vorstellungen wie gegen Gladbach, aber "wir müssen immer auf dem Boden bleiben", warnte Glasner. Immerhin ist es nur drei Wochen her, dass Frankfurt sich beim Tabellenletzten aus Bochum blamierte (0:3).

Derartige Ausrutscher halten sich bei den Hessen aber bislang in Grenzen. Es gibt gleich mehrere Gründe, warum die Eintracht Tabellenvierter und durchaus eine Spitzenmannschaft ist. Hier sind die fünf wichtigsten.

1. Die Tormaschinerie rollt

Das Offensichtlichste zuerst: Die Eintracht ist ein offensives Power House. Randal Kolo Muani, Jesper Lindström, Daichi Kamada und Mario Götze lassen Fußball-Deutschland regelmäßig mit der Zunge schnalzen. Mit 24 Toren in elf Spielen stellen die Hessen die zweitgefährlichste Offensive der Liga. Nur die Bayern treffen häufiger (32), aber das war ja irgendwie zu erwarten.

2. Defensiv gefunden

Weniger offensichtlich ist, dass die Eintracht auch eine der besten Defensiven der Liga stellt. Zwar zeigt der Blick auf die Tabelle, dass Frankfurt mit 18 kassierten Toren nur im Liga-Mittelfeld rangiert, sechs dieser 18 Gegentore fielen aber im Auftaktspiel gegen die Bayern (1:6). Rechnet man diese sechs Treffer raus, sieht das Ganze schon ein bisschen besser aus: zehn Spiele, zwölf Gegentore. Auf einmal ist Glasners erklärtes Wunschziel, im Schnitt nur einen Treffer pro Partie zu kassieren, zum Greifen nah.

3.  Niemand ist effizienter

Es ist wichtig, sich noch einmal den Kontext anzuschauen, in dem Gladbach-Trainer Farke die Eintracht eine Spitzenmannschaft nannte. "Der Unterschied war, dass Frankfurt seine Möglichkeiten genutzt hat und wir nicht", sagte er – und traf damit voll ins Schwarze. Laut offizieller Bundesliga-Statistik ist niemand effizienter als die Eintracht.

Nicht mal sechs Abschlüsse braucht Frankfurt, um ein Tor zu erzielen (5,8). Das ist Ligaspitze, noch vor Werder Bremen (6,6) und Union Berlin (6,7). Der große FC Bayern schafft es mit 7,3 Versuchen pro Tor gerade noch so auf einen Champions-League-Platz.

4. Die Laufwunder vom Main

Auch Christoph Kramer hatte nach dem Spiel seiner Borussia gegen die Eintracht eine treffende Kurzanalyse parat: "Trotz der vielen Englischen Wochen sind sie total spritzig", wunderte sich der Mittelfeldspieler. Und es stimmt: Die Hessen sind im bundesligaweiten Vergleich in allen nennenswerten Lauf-Statistiken gut bis sehr gut dabei.

Ob nun bei den Sprints (4. Platz), bei den intensiven Läufen (5.) oder bei der Gesamtzahl an zurückgelegten Kilometern (8.). Die Eintracht, die Englische Woche nach Englischer Woche spielt, steht noch immer erstaunlich gut im Saft. Das Athletiktrainer-Team der Hessen leistet augenscheinlich gute Arbeit.

5. Einfach clever

Die Eintracht ist eine durchschnittlich "unfaire" Bundesliga-Mannschaft. 133 Mal stoppten die Hessen ihre Gegner in dieser Saison regelwidrig. Das ist im Bundesliga-Vergleich Rang sieben. Aber: Die Eintracht sah nur 13 Gelbe Karten.

Kein anderes Team hat weniger. Stürmer Kolo Muani war der einzige Frankfurter, der in dieser Saison mit Gelb-Rot schon frühzeitig vom Feld musste (gegen Union Berlin). Das zeigt, wie clever die Hessen verteidigen. Einem Zweikampf würde die Eintracht nämlich trotzdem nie aus dem Weg gehen. Sonst wäre sie ja kein Spitzenteam.

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