Oliver Glasner

Eintracht-Coach Oliver Glasner muss mal wieder seine Defensive umbauen. Gegen Borussia Mönchengladbach wünscht er sich zudem eine Rückkehr zur positiven Grundstimmung.

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Die Eintracht-Pressekonferenz vor dem Gladbach-Spiel

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Der Job von Eintracht-Trainer Oliver Glasner erfordert aktuell eine ordentliche Portion Improvisation. Philipp Max verletzt, Evan N’Dicka möglicherweise, Christopher Lenz war gerade verletzt, muss jetzt aber Max ersetzen, Kristijan Jakic war ebenfalls kurz angeschlagen, ist aber wohl wieder einsatzbereit, dann aber möglicherweise als Rechtsfuß auf Links – die Defensive von Eintracht Frankfurt gleicht einem Puzzle und Woche für Woche muss Glasner die richtigen Teile finden.

"Die Trainingswoche war personell durchwachsen", sagte Glasner auf der Pressekonferenz am Donnerstag vor der Partie gegen Gladbach am Samstag. "Wir werden am Spieltag entscheiden, wie wir uns hinten aufstellen können." Immerhin: "Vom Engagement und der Leistung her war ich mit der Trainingswoche sehr zufrieden."

"Kleinigkeiten werden das Spiel entscheiden"

Engagement und Leistung wird es auch gegen Gladbach brauchen, soll in der Liga endlich der Stimmungsumschwung gelingen. Nach nur drei Punkten aus den letzten sieben Spielen ist die Eintracht erstmals seit dem neunten Spieltag aus den europäischen Platzen gerutscht, die ebenfalls angeknockte Borussia, die in dieser Saison völlig unter ihren Möglichkeiten bleibt, könnte da ein willkommener Gegner sein.

Auch wenn Glasner die Gäste auf Augenhöhe sieht. "Sie sind vom Leistungsniveau sehr ähnlich, Kleinigkeiten werden das Spiel entscheiden", so Glasner, der an den 3:1-Sieg im Hinspiel erinnert. "Da hatten wir gute Umschaltsituationen und haben unsere Chancen verwertet."

"Das hat nicht immer tiefgehendere Gründe"

Einer, der dabei mithelfen soll, ist Daichi Kamada. Unter der Woche verkündeten die Hessen den ablösefreien Abgang des Japaners nach der Saison, "das hatte sich ja ein bisschen abgezeichnet, ich wusste, in welche Richtung es geht", so Glasner. Der sich aber sicher ist, "dass Daichi bis zum letzten Spiel – hoffentlich in Berlin – alles für die Eintracht gibt und einen erfolgreichen Abschluss hat."

Mit Kamada verliert die Eintracht einen an guten Tagen herausragenden Kreativspieler, der unlängst aber Probleme hatte, seine Klasse konstant nachzuweisen. Glasner sieht das etwas anders. "Er ist immer fleißig und eifrig, immer in den Top zwei oder drei bei uns in Sachen Laufleistung", so Glasner, für den die vermeintliche Formkrise Kamadas auch ein Frage der Wahrnehmung ist. "Gegen Union Berlin hatte er drei Hochkaräter, die er nicht verwerten konnte. Im Herbst hat er jede verwertet. Das hat nicht immer tiefer gehende Gründe."

"Jeder im Klub reißt sich den Arsch auf"

Damit steht Kamada sinnbildlich für eine engagierte und fleißige Frankfurter Mannschaft, der allerdings die Leichtigkeit und damit auch die Ergebnisse - oder andersherum - abgegangen sind. "Wir alle geben alles, um in die Erfolgsspur zurückzukommen. Jeder im Klub reißt sich den Arsch auf, um wieder erfolgreich zu sein", so Glasner, der zuversichtlich ist: "Das kommt auch wieder. Wir dürfen uns nicht verrücktmachen lassen."

Ein positives Ergebnis gegen Gladbach würde den Hessen dennoch gut tun, schließlich verbessert nichts so sehr die Stimmung in und um einen Fußballklub als gute Ergebnisse. Wo sich die Katze freilich in den Schwanz beißt. "Meine Überzeugung ist: Mit positiver Grundstimmung entwickelt sich mehr in die richtige Richtung", so Glasner. "Auf dem Fußballfeld wie im Leben."

So könnte die Eintracht gegen Gladbach spielen:

Eintracht mögliche Aufstellung Gladbach