Marmoush jubelt in der Conference League

Dank eines neuen UEFA-Rankings könnte in dieser Bundesliga-Saison selbst Platz acht mit der Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb belohnt werden. Eintracht Frankfurt wird deshalb zum Fan von gleich mehreren Topteams.

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Wohin geht die Reise für Eintracht Frankfurt, Herr Rode?

Eintracht-Spieler Sebastian Rode (li.) und Trainer Dino Toppmöller schauen skeptisch in die Kamera, links das Logo der SGE und im Hintergrund Fans im Stadion (Collage). Text: Zu Gast: Sebastian Rode, Titel: Was ist los, Eintracht?
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Die Zeiten, in denen Tabellen noch leicht zu lesen waren, sind im modernen Fußball lange vorbei. Der Erste wird zwar weiterhin Meister und die letzten beiden Teams steigen definitiv ab. Was dazwischen passiert, ist inzwischen aber Stoff für endlose Diskussionen und könnte auch Proseminare an hessischen Universitäten mit Inhalt füllen. Thema: Wie weit kann Eintracht Frankfurt maximal abstürzen, um am Ende doch noch europäisch zu spielen? Einfache Antwort: Im besten Fall bis auf Platz acht.

Doch was muss passieren, dass tatsächlich auch der Tabellen-Achte der Bundesliga in der kommenden Saison international spielen kann und in der Conference League starten darf?

Sieben Startplätze sind sicher

Wir beginnen ganz vorne: Grundsätzlich hat der deutsche Fußball sieben Startplätze im internationalen Wettbewerb sicher. Die Mannschaften, die auf den Plätzen eins bis vier einlaufen, qualifizieren sich für die Champions League. Zudem gibt es – in der Theorie – einen Platz in der Europa-League für den Tabellen-Fünften und einen für den DFB-Pokalsieger. Der Sechstplatzierte kommt in den Genuss der Conference League.

Da es jedoch allerlei Faktoren gibt, die genau diese Aufteilung torpedieren, ist schon jetzt klar, dass es in diesem Jahr höchstwahrscheinlich anders kommen wird.

Leverkusen kann weiteren Platz bescheren

Faktor Nummer eins ist der DFB-Pokal und der nicht ganz unrealistische Erfolg von Bayer Leverkusen. Sollte der Deutsche Meister den 1. FC Kaiserslautern schlagen und das Double holen, ginge der für den Pokalsieger vorgesehene Europa-League-Platz an die Bundesliga. Sprich: In diesem Fall würde auch Platz sechs reichen, um in der kommenden Saison ein Teil des Frankfurter Lieblings-Wettbewerbs zu sein. Der Siebte dürfte in der Conference League ran. Die Eintracht sollte also im Finale Leverkusen die Daumen drücken.

Die UEFA-Wertung könnte der Eintracht helfen

Faktor Nummer zwei ist die neueingeführte Ein-Jahres-Wertung der UEFA, die den beiden stärksten Ligen jeweils einen zusätzlichen Platz in der Champions League bescheren wird. Heißt konkret: Die beiden Länder, die ohnehin schon vier Vertreter in der Königsklasse haben, werden bei sehr gutem Abschneiden auf der europäischen Bühne künftig mit einem Quintett an der Champions League teilnehmen. Das umgekehrte Robin-Hood-Prinzip.

Aktuell wären das Italien, das das Ranking mit 18.428 Punkten anführt, und eben Deutschland (16.786). Die Bundesliga ist dank der Erfolge von Leverkusen gegen West Ham und der Liverpooler Niederlage gegen die Eintracht-Freunde von Atalanta Bergamo an England (16.750) vorbeigezogen und belegt aktuell Rang zwei. In diesem Fall muss die Eintracht also darauf hoffen, dass sich Leverkusen gegen West Ham, Bayern gegen Arsenal und möglichst auch Borussia Dortmund durchsetzt und Liverpool ausscheidet. Je mehr deutsche Teams punkten und je mehr englische Teams rausfliegen, desto besser.

Heißt: Sollte Deutschland am Ende der Saison tatsächlich auf Platz zwei des UEFA-Ranking einlaufen, Leverkusen zudem den DFB-Pokal holen, würden die ersten fünf Teams in der Champions League starten, Platz sechs und sieben ginge in die Europa League, der Achte in die Conference League.

Es sind sogar sechs CL-Teilnehmer möglich

Im ganz besonderen Fall, dass all die oben genannten Eventualitäten eintreten und der BVB zudem die Champions League gewinnt, könnte es in diesem Jahr sogar sechs deutsche CL-Teilnehmer geben. Sollten die Dortmunder den Königsklassen-Titel holen und gleichzeitig maximal Fünfter werden, qualifiziert sich automatisch auch das nächstbeste Bundesligateam. Das bestätigte die UEFA am Mittwoch gegenüber der Sportschau. Aktuell wäre das die Eintracht.

Eintracht drückt Topteams die Daumen

Die Eintracht könnte, wenn es gut läuft, also tatsächlich den offiziell als Ziel ausgegeben sechsten Rang verspielen und trotzdem im kommenden Jahr europäisch spielen. Der UEFA, Bayer Leverkusen, Bayern München und Borussia Dortmund sei Dank. Verrückte Zeiten.