Mannschaft soll jünger werden SVWW baut Kader für die neue Drittliga-Saison zusammen

Der SV Wehen Wiesbaden möchte in der neuen Drittliga-Spielzeit oben angreifen. Dafür muss der Verein jedoch einige prominente Abgänge auffangen - und womöglich bald auch jenen des Torjägers.

SVWW-Trainer Nils Döring
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Noch weilen die Profis des SV Wehen Wiesbaden im Urlaub: Bilder auf dem Instagram-Account des Vereins zeigen die Drittliga-Kicker unter Palmen, in der Sonne und im Wasser. Die Vereinsverantwortlichen sind derweil dabei, am Kader für die kommende Saison zu basteln. "Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass wir bestimmt die eine oder andere Transferperiode brauchen, um einen Kader zusammenzustellen, der oben mitspielen kann", sagte Trainer Nils Döring laut Wiesbadener Kurier.

Verbleib von Kaya fraglich

Neun Spieler hat der SVWW zum Saisonende verabschiedet. Die Stammspieler Thijmen Goppel, Nick Bätzner und Florian Carstens hätte man gerne behalten. Sie reißen Lücken in Mittelfeld und Abwehr, die es zu füllen gilt. Ob Stürmer Fatih Kaya dem Verein erhalten bleibt, ist zudem fraglich. Der 25-Jährige hat als Torschützenkönig der vergangenen Saison Begehrlichkeiten geweckt, angeblich peilt er selbst den Sprung in die Bundesliga an, auch etliche Zweitligisten sollen Interesse an Kaya zeigen. Verstärkungen kann das Team so oder so in allen Mannschaftsteilen gebrauchen.

Die Liste der Neuzugänge ist bislang gespickt mit jungen Spielern - vielversprechend, aber oft mit eher wenig Erfahrung. Aus der Regionalliga kommt Milad Nejad für das Mittelfeld, in der 3. Liga hat man sich mit Donny Bogicevic (Offensive) und Niklas May (Linksaußen) gleich doppelt bei Konkurrent Viktoria Köln bedient. Für die rechte Seite kommen Robin Kalem von Hannover II und Simon Stehle aus Saarbrücken. Letzterer ist auch in der Zentrale einsetzbar und der bislang prominenteste Profi unter den Neuen mit bereits knapp 100 Drittliga-Spielen und zumindest einigen Minuten Zweitliga-Erfahrung.

Mannschaft soll jünger werden

Hinzu kommen mit Finn Ludwig (Tor) und Tim Neubert (Abwehr) zwei Neuzugänge aus der eigenen U19. Neubert war bereits im Wintertrainingslager der Profis dabei, was die Hoffnung darauf nährt, dass er nicht nur zur Erfüllung der Local-Player-Auflagen einen Profivertrag erhalten hat. Mit Ben Nink, der als Talent aus den eigenen Reihen in der vergangenen Saison auf sich aufmerksam machte, gibt es ein vereinsinternes Vorbild.

"Nach einer intensiven Analyse der Sportlichen Leitung haben wir festgestellt, dass wir eine Mannschaft brauchen, die jünger wird. Wir hatten bisher die drittälteste Mannschaft in der 3. Liga. Und wir müssen schneller werden", so Döring. Gleichwohl ist es nicht ungewöhnlich, dass junge Talente früh verpflichtet werden und Spieler mit höherklassigen Erfahrungen erst gegen Ende der Transferperiode zum Verein stoßen - wie im vergangenen Jahr beispielsweise Kaya.

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Alle Drittliga-Vereine erhalten Zulassung

Das Teilnehmerfeld der 3. Liga für die Saison 2025/26 steht offiziell fest: Wie der DFB am Freitag mitteilte, haben alle 20 sportlich qualifizierten Vereine die Zulassung vom Verband für die kommende Spielzeit erhalten. In dem Zulassungsverfahren wurde die wirtschaftliche und technisch-organisatorische Leistungsfähigkeit der Vereine überprüft. Die 3. Liga startet am 1. August in die neue Saison, der genaue Spielplan soll Anfang Juli veröffentlicht werden.

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Hollerbach-Wechsel nach Mainz bringt Geldregen

Hinzu kommt, dass der SV Wehen Wiesbaden in diesem Sommer womöglich einen größeren finanziellen Spielraum hat - und die Konkurrenz das ganz genau weiß. Denn am Verkauf von Ex-Stürmer Benedict Hollerbach von Union Berlin zu Mainz 05 verdient man in Wiesbaden kräftig mit, offenbar eine siebenstellige Summe. Alle bisherigen Neuzugänge waren ablösefrei, sodass Geld zur Verfügung stehen dürfte.

In jedem Fall steht den Wiesbadenern ein großer Umbruch bevor. Um das Ziel, im Jubiläumsjahr 2026 wieder zweitklassig zu sein, erreichen zu können, wird der Kader noch deutlich verstärkt werden müssen. Auch nach dem Trainingsauftakt am 25. Juni wird dabei mit Sicherheit noch einiges passieren. Und dann wird sich zeigen, ob der SVWW wirklich wie gewünscht oben mitspielen kann.