Collage mit drei Fußballspielern während des Spiels auf blauem Hintergrund.

Ousmane Dembélé, Pierre-Emerick Aubameyang, Luka Modric, Anthony Yeboah und andere: Die Liste der Top-Spieler, die wie jetzt Randal Kolo Muani durch einen Streik einen Wechsel zu einem anderen Verein erzwingen wollten, ist lang. Und fast alle hatten Erfolg.

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Streik von Kolo Muani ist großes Thema bei den Fans

hs 30.08.2023
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Mit einem Trainings-Streik will Randal Kolo Muani seinen Wechsel von Eintracht Frankfurt zu Paris Saint-Germain erzwingen. Neu ist die Idee nicht. Schon viele Top-Spieler in Europa haben in der Vergangenheit versucht, durch einen Boykott ans Ziel ihrer (finanziellen) Träume zu kommen, sprich ihren aktuellen Verein dazu zu zwingen, ihn zu einem anderen Klub ziehen zu lassen

Der Kostic-Streik gegen Bielefeld

Gar nicht so lange her ist der Fall Filip Kostic bei der Eintracht: Ende August 2021 lief der Serbe mit seinen Beratern zu den Eintracht-Bossen und verkündete, dass er am Abschluss-Training für das Bundesliga-Spiel bei Arminia Bielefeld nicht teilnehmen könne. Sein Ziel (und das seiner Berater): der Wechsel zu Lazio Rom.

Doch der Serbe hatte mit seinem Streik keinen Erfolg. Die Eintracht-Macher blieben unbeeindruckt und Kostic noch eine Saison sehr erfolgreich (Europa-League-Sieg) in Frankfurt. Der Wechsel zu Lazio fiel flach. Dafür wechselte Kostic seinen Berater und knapp ein Jahr später zu Juventus Turin.  

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Dembélés erfolgreicher Streik mit einem bekannten Berater

Auch Ousmane Dembélé wählte 2017 das Instrument des Fußballer-Streiks. Durch seinen Trainingsboykott bei Borussia Dortmund verlieh der Franzose seinem Wechselwunsch zum FC Barcelona Nachdruck. Der BVB suspendierte Dembélé daraufhin vom Trainings- und Spielbetrieb und brummte ihm eine saftige Geldstrafe auf.

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Die Liste der Spieler-Streiks ist lang

Ousmane Dembélé (li.) und Pierre-Emerick Aubameyang
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Wenige Tage später zahlte Barca die geforderten 105 Millionen Euro und Dembélé ging nach Spanien. Berater damals war übrigens ein gewisser Moussa Sissoko. Eben jener Sissoko, der jetzt auch Kolo Muani berät. Aktueller Verein von Dembélé: Paris St. Germain.

Auch Aubameyang und Modric erstreikten sich ihre Mega-Transfers

Auch Borussia Dortmund erlebte Fußball-Streiks nicht nur einmal. Nachdem der Wechsel von Pierre-Emerick Aubameyang 2018 zum FC Arsenal zunächst nicht zustande gekommen war, erschien dieser nicht zum Training und ließ sich stattdessen beim Kicken mit Freunden ablichten - in einem Dembélé-Trikot. Nach einer vorübergehenden Suspendierung und einer kurzzeitigen Rückkehr in die BVB-Startelf wechselte Aubameyang doch noch für rund 64 Millionen Euro zum FC Arsenal.

Schon 2012 weigerte sich der spätere Welt-Fußballer Luka Modric am Saisonauftaktspiel seines damaligen Vereins Tottenham Hotspur teilzunehmen. Sein Ziel: der Wechsel aus der Premier League zu Real Madrid. Nach langen Verhandlungen verpflichteten die Königlichen den kroatischen Mittelfeldspieler und gaben ihm einen Fünfjahresvertrag. Modric kickt immer noch bei Real.

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Die gesamte Eintracht-PK vor dem Sofia-Spiel

Dino Toppmöller Eintracht Frankfurt still
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Die Mutter aller Spieler-Streiks

Gladbach-Star Heiko Herrlich griff schon vor langer Zeit zum Mittel des Fußballer-Streiks. Borussia Mönchengladbach verweigerte dem Angreifer 1995 die Freigabe für einen Wechsel zu Borussia Dortmund, trotz angeblicher mündlicher Zusage von Manager Rolf Rüssmann. Herrlich erschien daraufhin nicht mehr zum Training, die Sache ging vor Gericht. Am Ende durfte Herrlich zu Dortmund.

Anthony Yeboah

Als Mutter aller Spieler-Streiks kann man den Spiel-Boykott von Eintracht-Superstar Anthony Yeboah bezeichnen. 1994 erklärte der damalige Frankfurter Kapitän, er sei zu müde, um beim anstehenden Spiel gegen den Hamburger SV mitzuwirken. Die Hessen reagierten mit einer empfindlichen Geldbuße und dem Entzug der Kapitänsbinde. Rund einen Monat später unterschrieb der wechselwillige Yeboah einen Vertrag beim englischen Club Leeds United.

Die meisten Streiks waren erfolgreich

Alles in allem muss man zusammenfassen, dass die Fußballer-Streiks der Topstars fast immer zum Erfolg führten. Beim aktuellen Fall von Kolo Muani sind die Fronten allerdings verhärtet. Die Eintracht will 100 Millionen Euro oder eine Summe zwischen 70 bis 80 Millionen Euro plus PSG-Stürmer Hugo Ekitiké.

Doch der Klub aus Paris hat bislang viel weniger Geld geboten. Wie der jüngste Streik der Fußball-Geschichte ausgeht, entscheidet sich zeitnah. In Deutschland schließt das Transferfenster am Freitag um 18 Uhr, Wechsel nach Frankreich sind dann noch bis 23 Uhr möglich.

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