Kevin Trapp und Makoto Hasebe im Gespräch

Das Experiment Viererkette ist zum wiederholten Male fehlgeschlagen. Eintracht-Trainer Oliver Glasner wird nicht nur gegen Tottenham wieder auf Dreierkette umstellen. Für einige Spieler bleibt da künftig nur noch ein Bankplatz.

Aus der peinlichen 0:3-Pleite beim VfL Bochum will Eintracht-Trainer Oliver Glasner die richtigen Schlüsse ziehen. Das hatte der sichtlich angefressene Österreicher bereits auf der Pressekonferenz nach dem Spiel am Samstag angekündigt. "Es war meine Aufstellung und mein Systemwechsel, also auch ganz klar meine Verantwortung", nahm Glasner die Niederlage auf seine Kappe und deutete schon an, was die erste Konsequenz aus dem Bochum-Spiel sein wird: die Rückkehr zur Dreierkette.

Hasebe muss für Ordnung sorgen

Damit verbunden sind automatisch einige personelle Entscheidungen; etwa, dass Makoto Hasebe – solange er denn fit ist – die Zentrale in der Abwehrkette bildet. Gegen Bochum bekam der japanische Altmeister eine Schaffenspause. Vielleicht war es die letzte in der mit Englischen Wochen gefüllten Hinrunde.

"Heute hat ein Makoto Hasebe gefehlt, weil er mit seiner Erfahrung das hinten ordnen kann", hatte Mittelfeldspieler Djibril Sow nach der Niederlage im Ruhrpott zugegeben. Die jungen Evan N’Dicka und Tuta brauchen die Sicherheit, die ihnen der 38-Jährige gibt.

Tuta täte eine Pause gut

Besonders Tuta hat sich in der Vergangenheit den einen oder andere sportlichen Fehler zu viel erlaubt. Gegen Bochum kam nun noch ein kurzes Scharmützel mit Torwart Kevin Trapp hinzu. Dem Brasilianer täte eine Pause vielleicht mal gut, auch wenn Sportvorstand Markus Krösche in der Bild die Sache für "erledigt" erklärt hatte. Das Problem ist aber ohnehin vielmehr, dass es für eine Schaffenspause von Tuta einfach an Alternativen mangelt.

Almamy Touré ist gerade erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Für die Champions League ist der Franzose nicht einmal gemeldet. Ob Glasner am Mittwoch im wichtigen Spiel in London (21 Uhr, live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de) Linksfuß Hrvoje Smolcic zu seinem ersten Starteinsatz verhilft, darf stark bezweifelt werden. Heißt: Tuta wird bei Tottenham Hotspur wohl eine weitere Chance bekommen.

Knauff läuft Pellegrini den Rang ab

Darauf kann Linksverteidiger Luca Pellegrini nicht hoffen. Der Italiener dürfte seinen Startelfeinsatz (nicht nur) wegen des Systemwechsels eingebüßt haben. Pellegrini ist kein Schienenspieler, den Glasner für eben jenes System auf den Außen braucht.

Im Hinspiel gegen Tottenham (0:0) und beim 3:1-Sieg in Stuttgart übernahm der eigentlich für Rechtsaußen vorgesehene Ansgar Knauff die linke Seite – und zwar derart erfolgreich, dass er Pellegrini den Rang abgelaufen haben dürfte. Auf rechts wird dementsprechend Kristijan Jakic übernehmen.

Kolo Muani zieht einsam seine Kreise

Eine Personalentscheidung, die schon vor dem Bochum-Spiel klar war, ist die Rückkehr von Randal Kolo Muani ins Sturmzentrum. Der frischgebackene französische Nationalspieler fehlte gegen den Tabellenletzten gesperrt, hatte zuvor aber derart überzeugt, dass sein Status als Stürmer Nummer eins zu keiner Zeit gefährdet war.

Für Rafael Borré und Lucas Alario bleibt im System mit nur einer Spitze nur ein Platz auf der Bank. Das ist für beide Südamerikaner zwar unbefriedigend, es hat aber in Bochum auch keiner der beiden besondere Werbung in eigener Sache gemacht. Folglich ist nicht nur die Viererkette bei den Hessen passé, sondern auch der Doppelsturm.