Eintracht-Trainer Oliver Glasner sieht in Daichi Kamada das Potenzial für einen Sechser

Es hört sich kurios an: Würde Eintracht Frankfurt bei einer Vertragsverlängerung Geld sparen? Trainer Oliver Glasner testet, wie flexibel Daichi Kamada ist. So könnte intern eine Kader-Baustelle geschlossen und Platz für Mario Götze geschaffen werden.

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Die komplette Pressekonferenz vor dem Eintracht-Spiel in Magdeburg

Oliver Glasner
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Trainer Oliver Glasner hat in dieser Sommer-Vorbereitung einige Dinge ausprobiert. Die prominenten Neuzugängen in der Offensive lassen dem Coach von Eintracht Frankfurt deutlich mehr Optionen. Gelingt ihm mit der Versetzung von Daichi Kamada ins zentrale oder defensive Mittelfeld ein genialer Schachzug?

Glasner und Krösche trauen Kamada Sechser-Position zu

Eigentlich wollte Glasner den am Ende ausgefallenen Härtetest gegen Ajax Amsterdam für die Umsetzung seiner Idee nutzen. Wenige Tage später bei Regionalligist Walldorf war es dann soweit, Kamada agierte neben Djibril Sow als Verbindungsspieler hinter Mariö Götze und Jesper Lindström.

Glasner sagte zuletzt bei Bild: "Ich habe mit Daichi gesprochen. Er fühlt sich da wohl, hat ja auch seine Freiheiten. Gerade wenn wir wieder in Ballbesitz sind." Sportvorstand Markus Krösche bestätigte am Samstag im Gespräch auf der vereinseigenen Homepage: "Daichi kann diese Rolle ausfüllen, auf eine offensivere Art." Glasner sieht darin offenbar nicht nur eine Schnapsidee, er testete sie intensiv vor der schwierigen Pokalaufgabe in Magdeburg am Montag (20.45 Uhr, live im Ersten).

Nimmt Kamada Druck vom Transfermarkt?

Schlägt Kamada zwei Fliegen mit einer Klatsche? Erstens hat Glasner die Option, ein spielstarkes Zentrum mit Götze, Kamada und Djibril Sow aufzustellen. Vor allem gegen defensiv und tief stehend agierende Gegner eröffnen sich dadurch viele Möglichkeiten. Die Eintracht kann sich so mit Ball am Fuß Chancen kreieren und massive Verteidigungsreihen knacken. Götze und Kamada statt Götze oder Kamada.

Und zweitens? Krösche könnte die Gespräche mit dem Japaner über eine Verlängerung des 2023 auslaufenden Vertags intensivieren und noch etwas draufpacken. Wenn der 25-Jährige überzeugt, würde der Druck auf dem Transfermarkt weiter sinken und die Eintracht möglicherweise Geld sparen. Warum einen neuen Sechser für eine hohe Ablöse verpflichten, wenn Glasner möglicherweise einen aus den eigenen Reihen formt und weiterentwickelt?

Ein Positionswechsel mit vielen Gewinnern?

Krösche sieht prinzipiell nicht zwingend handlungsbedarf auf dieser Position: "Grundsätzlich sind wir mit Sebastian Rode, Kristijan Jakc und Djibril Sow gut aufgestellt und haben viele Variationsmöglichkeiten." Sollte Kamada neben Kreativität, starker Technik und Offensivdrang noch defensive Fähigkeiten an den Tag legen, wäre der Eintracht geholfen. Glasners Kamada-Plan kann somit einer mit vielen Gewinnern werden.