Dino Toppmöller im Training vor dem DFB-Pokalspiel.

Eintracht-Trainer Dino Toppmöller zürnt im Training wegen schlechter Pässe und tüftelt an einer Taktik von Bayern München. Die Angreifer sollen besser in Szene gesetzt werden.

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Aus 1:3 wird 4:3 – FSV dreht Spiel in Nachspielzeit! | hessenschau Sport vom 09.08.2023

hs
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Der sonst so ruhig wirkende Dino Toppmöller wurde am Mittwoch im Stadtwald richtig laut. Trotz des Lärms der Flugzeuge waren die Flüche des Frankfurter Trainers deutlich zu vernehmen, als seinen Mannen beim Kreisspiel die Pässe unsauber und zu schnell gerieten. "Aurelio, Ruhe am Ball, Junge, komm!" Toppmöller schrie, gestikulierte, ging in die Knie. Er fordert viel Neues von seinen Spielern und muss aufgrund der Kürze der Zeit doch auf Altbewährtes zurückgreifen.

Auf seinen vorherigen Stationen als Cheftrainer favorisierte Toppmöller beispielsweise die Viererkette als Formation, in den Testspielen und beim Training wurde klar: Wie schon seine Vorgänger muss er auf den in Frankfurt obligatorischen Dreier-Verbund setzen. Beim Auftakt im Pokal gegen Lok Leipzig wird dieser wohl aus Willian Pacho, Robin Koch und Tuta bestehen.

Die Joker von außen

Besonderes Augenmerk legen Toppmöller und seine Assistenten in diesem System auf die Schienenspieler auf außen. Ein Begriff, der dabei immer wieder zu hören ist: die Joker. In einem von der "Sport-Bild" veröffentlichten Taktikplan hatten die Bayern unter Trainer Julian Nagelsmann und Co Toppmöller so die Außen genannt. Philipp Max, Ansgar Knauff und Aurelio Buta bekamen auch am Mittwoch immer wieder Anweisungen der Trainer, Knauff stand länger mit Toppmöller im Einzelgespräch zusammen. Im Aufbau sollen sie sich zurück ziehen, den Ball schnell auf den Achter oder Sechser geben, um dann in den freien Raum durchzustarten.

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Im Video: Dino Toppmöller in Rage

Dino Toppmöller in Rage.
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Der Schienenspieler auf der "ballfernen", also auf der anderen Seite startet derweil schon früh nach vorne durch - und zieht mitunter auch in die Mitte. Außenspieler, innen Gefahr! Bei einer Hereingabe von rechts rutschte plötzlich der linke Max nach innen ins Zentrum und kam zum Abschluss. Allein: Weder aus dieser gelungenen Aktion noch aus all den anderen Hereingaben von Buta entstand ein Treffer. Selbst aus kürzester Distanz vergaben Jessic Ngankam oder Hugo Larsson (siehe im Video über dem Absatz). Und damit ist man bei Toppmöllers größtem Problem.

Götze noch fehlerhaft, Marmoush agil

Die Abwehrformation steht, Ellyes Skhiri auf der Sechs hat das Heft des Handelns schon in der Hand, aber in Testspielen und gar im Training treffen die Frankfurter einfach zu selten. Drei Tore in zwei Spielen gegen Regionalligisten, eines in den weiteren beiden Vorbereitungspartien stehen zu Buche. Die Flanken der "Joker" sind das eine, aber auch an der Verbindung zwischen Stürmern und dem Zentrum hapert es noch. Mario Götze, der wegen einer Grippe die ersten Trainingswochen verpasste, versprangen am Mittwoch noch auffallend viele Bälle. Der zentral eingeplante Junior Dina Ebimbe fehlt gerade krankheitsbedingt. Wirklich auf sich aufmerksam machen konnte am Mittwoch der agile Neuzugang Omar Marmoush.

"Wir machen es defensiv schon sehr gut und sind gut organisiert. Das merkt man. Die Abläufe stimmen", ordnete auch Torwart Kevin Trapp im Vereins-Interview nach dem Training ein. "Trotzdem haben wir gesehen, dass wir am Toreschießen arbeiten müssen." Zu wenig Arbeit im Training für die Torhüter missfällt Trapp - und auch dem ehemaligen Stürmer Toppmöller. Er übernahm ein Team mit Defensivproblemen und gleichzeitigem Offensivspektakel. Wenige Tage vor dem Start in die neue Saison haben sich die Vorzeichen komplett verkehrt.

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