Eintracht-Flügelspieler Ansgar Knauff steht auch beim BVB im Fokus.

Die Leihe von Ansgar Knauff bei Eintracht Frankfurt endet im Sommer. Dann muss der Flügelflitzer zurück zu Borussia Dortmund. Doch was will Knauff selbst?

Dieses Leihgeschäft hat bislang nur Gewinner produziert. Ansgar Knauff selbst, Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund freuen sich über die gute Entwicklung des 20-Jährigen. Im Sommer allerdings läuft die Leihe - bei der es keine Kaufoption gibt - nach 18 Monaten aus. Und die zentrale Frage, die sich stellt: Wie geht es weiter beim U-21-Nationalspieler? Der hr-sport betrachtet die Personalie aus drei Blickwinkeln.

1.) Was will Ansgar Knauff?

Als Knauff zu Beginn des Jahres bei der Eintracht anheuerte, musste er sich rund drei Wochen gedulden. Nach seinem Startelfdebüt gegen den FC Bayern München (0:1) am 24. Spieltag war er dann aber nicht mehr aus dem Stammteam wegzudenken.

Vor allem der Sieg in der Europa League ist eng mit dem von der UEFA zum Youngster des Wettbewerbs gekürten Knauff verbunden. Zwei Tore und eine Vorlage steuerte er bei, verpasste in den sieben Partien keine Sekunde.

Perspektive entscheidet über Knauff-Zukunft

Knauff hat inzwischen 36 Pflichtspiele (jeweils vier Toren und Vorlagen) absolviert. Trainer Oliver Glasner fördert ihn, setzt ihn auf verschiedenen Positionen ein. Zuletzt überzeugten Knauff und Dina Ebimbe als Flügelzange. Der gebürtige Göttinger fühlt sich pudelwohl in Frankfurt.

Wichtig für Knauff ist der Blick nach vorne. Die Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 in Deutschland lautet eines seiner ehrgeizigen Ziele. Eine Rückkehr auf die Bank steht für ihn nicht mehr zur Debatte. Zudem hat die Teilnahme an der Champions League Lust auf mehr geweckt. Die Perspektive ist der springende Punkt bei der Entscheidungsfindung von Knauff.

2.) Was macht der BVB?

Laut "Ruhr Nachrichten" plant die Borussia nach dem Ende der Leihe mit dem Eigengewächs. Knauff soll ab Sommer eine deutlich wichtigere Rolle bei seinem Förderer Edin Terzic einnehmen.

Der hatte ihn in seiner Rolle als Technischer Direktor intensiv beobachtet und regelmäßig in Frankfurt besucht. Der BVB-Trainer sagte zuletzt schon: "Das ist unser Spieler, der steht bei uns unter Vertrag. Es ist der klare Plan, dass er zu uns kommt.

BVB plant mit Knauff - und will verlängern

Wichtig ist aus Sicht der Borussia jedoch die Vertragssituation. Der Kontrakt von Knauff läuft 2024 aus, einen ablösefreien Abgang in 18 Monaten soll es definitiv nicht geben. Geplant ist daher eine langfristige Erweiterung des Arbeitspapiers.

Möglicherweise könnte Knauff gar die in Dortmund nicht zufriedenstellend besetzte rechte Verteidigerposition beackern. Auch auf den Flügeln sind die BVB-Macher mit Karim Adeyemi und Donyell Malen nicht vollumfänglich glücklich. Die Flexibilität des Spielers ist daher sein Trumpf.

3.) Hat die Eintracht Chancen?

Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche kündigte bereits an, sich um einen festen Transfer von Knauff bemühen zu wollen. Die mögliche Ablösesumme schwankt je nach Medium zwischen acht und 15 Millionen Euro. Die Wahrheit wird am Ende wie so oft wohl in der Mitte liegen.

Doch wie sind die Chancen der Eintracht einzuschätzen? Zunächst gilt: Krösche befindet sich in den Verhandlungsrunden nicht in der Poleposition. Er ist abhängig von zwei Faktoren. Erstens muss sich Knauff mit einem Bekenntnis pro Frankfurt klar positionieren.

Knauff-Transfer? Diese zwei Faktoren müssen eintreten

Zweitens stehen im Fall der Fälle harte Verhandlungen mit BVB-Manager Sebastian Kehl auf dem Programm. Die Borussia hat auch ein Jahr vor Vertragsende keinen Cent zu verschenken. Kehl weiß, dass Knauff einen Markt hat, wenn es mit Frankfurt keine Einigung geben sollte.

Die Eintracht ihrerseits hätte mit ihm eine wichtige Planstelle besetzt, einen Stammspieler an sich gebunden. Bei gleichbleibender Entwicklung könnte er zudem seinen Marktwert noch deutlich steigern, irgendwann eine sehr hohe Ablöse einbringen.

Tauziehen hat begonnen

Diversen Medienberichten zufolge will die Knauff-Seite die Gespräche mit beiden Klubs im Januar starten, die verschiedenen Möglichkeiten abtasten und genaustens überlegen, was für den Spieler selbst die beste Wahl ist. Das Tauziehen um ein großes Talent hat begonnen.