Marco Friedl (Werder Bremen) und Omar Marmoush (Eintracht Frankfurt) im Zweikampf

Kaum zu glauben, aber wahr: Eintracht Frankfurt ist trotz erneut schwacher Leistung eine Art Gewinner des Spieltags. Für Trainer Dino Toppmöller gibt es derweil eine Jobgarantie.

Videobeitrag

Video

Highlights: Eintracht Frankfurt - Werder Bremen

Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von Eintracht Frankfurt und rechts das Logo von Werder Bremen
Ende des Videobeitrags

Die Bundesligasaison 2023/24 ist schon speziell. An der Tabellenspitze kann das einstige Bayer "Vizekusen" am kommenden Wochenende erstmals Meister werden, im Tabellenkeller gibt es ein Schneckenrennen sondergleichen und Eintracht Frankfurt bietet eigentlich Woche für Woche in weiten Teilen enttäuschende Leistungen, steht aber weiterhin felsenfest auf Platz sechs.

Mehr noch: Die Hessen sind so etwas wie ein Gewinner des Spieltags. Weil die Verfolger SC Freiburg (gegen Leipzig) und der FC Augsburg (in Hoffenheim) verloren, hat die Eintracht durch das Remis gegen Werder den Abstand auf Platz sieben um einen Punkt vergrößert. "Wir sind Tabellensechster, aber irgendwie schwebt eine sehr, sehr negative Wolke über uns", fasste Kevin Trapp die Gefühlslage in und um den Klub nach dem 1:1 gegen Werder Bremen zusammen. Verkehrte Welt im Stadtwald.

"Wir sind nicht immer zufrieden"

Dass die Stimmung rund um die Eintracht ist, wie sie ist, liegt freilich weniger am Tabellenplatz. Obschon sich die Hessen bei der Konkurrenz bedanken darf, die offenbar keine Lust auf den Europacup hat. Nie in der Geschichte der Bundesliga hat es so spät in der Saison einen Tabellensiebten mit negativem Torverhältnis gegeben. Das sagt eigentlich alles über das Tabellenmittelfeld, was man wissen muss.

Es liegt eher an der spielerischen Armut, die die Eintracht Woche für Woche auf den Platz bringt. Die bemängelt mittlerweile auch Sportvorstand Markus Krösche. Im Sport1-Doppelpass sagte er am Sonntag: "Wir sind nicht immer zufrieden und wir würden uns manchmal schnellere Entwicklung wünschen. Aber es ist auch manchmal kein Wunschkonzert", so Krösche weiter. Toppmöller sprach er derweil eine Jobgarantie aus. Auf eine entsprechende Nachfrage sagte Krösche: "Ja, weil wir einfach glauben, dass der Weg der richtige sein wird."

"Dino alleine verantwortlich zu machen, wäre nicht richtig"

Krösche betonte, dass die aktuellen Probleme nach wie vor auf den Umbruch im vergangenen Sommer zurückzuführen seien. "Wir haben den Zeitpunkt genutzt, den Kader so umzustrukturieren, dass wir die nächsten Jahre erfolgreich sein können. Wir haben einen jungen Trainer dazugeholt. Dass all diese Veränderungen Zeit brauchen, ist einkalkuliert", sagte Krösche. "Dino alleine verantwortlich zu machen und ihn alleine zu kritisieren, wäre nicht richtig."

Videobeitrag

Video

Frankfurter Ecken-Horror im Video - 243 vergebliche Versuche

Niels Nkounkou bei der Ecke.
Ende des Videobeitrags

Vielmehr liegt für Krösche die derzeit durchwachsene Stimmung auch daran, dass die Eintracht in den vergangenen Jahren für so viele Höhepunkte gesorgt hat. "Es ist eine gewisse Erwartungshaltung da. Das ist so ein bisschen der Fluch der guten Tat."

"Das Restprogramm ist brutal"

Dass diese Erwartungshaltung am Ende zumindest tabellarisch eingelöst wird, dürfte zu weiten Teilen an der Konkurrenz liegen. Wenn es denn so kommt. Denn das Restprogramm der Eintracht hat es in sich, von den noch ausstehenden sechs Gegnern stehen vier in der Tabelle vor den Hessen, es warten noch Stuttgart, Augsburg, die Bayern, Leverkusen, Gladbach und Leipzig.

"Das Restprogramm ist brutal. Aber wir sind kein Kanonenfutter. Wir sind trotzdem in der Lage, auch gegen diese Mannschaften zu gewinnen", sagte Trapp am Freitag. Sechs Punkte Vorsprung sind bei diesen Gegnern dennoch schnell verspielt. Aber wer weiß, was diese spezielle Saison noch zu bieten hat.