Dino Toppmöller im Gespräch mit Max.

Eintracht Frankfurt reist zum angeschlagen Boxer nach Köpenick. Vor der Partie lobt der Trainer den Ersatzkeeper und Linksverteidiger. Sein Plan: Erst das Fußballspiel gewinnen, dann das Footballspiel genießen.

Videobeitrag

Video

Die komplette Eintracht-Pressekonferenz vor Union Berlin

Dino Toppmöller in der PK vor Union.
Ende des Videobeitrags

Die Wochendendplanung für Frankfurts Trainer Dino Toppmöller steht fest: Am Sonntag wird er im Frankfurter Waldstadion das NFL-Spiel verfolgen. Als langjähriger Fan sah er das Aufeinanderteffen der Dolphins mit den Chiefs schon einmal in den USA vor Ort. Am Samstag aber muss erst ein Job erledigt werden: Frankfurt spielt bei Union Berlin und dabei kommen Toppmöller ganz andere Erinnerungen. Als Co-Trainer von Bayern München spielte er vor einem Jahr bei den Köpenickern, als diese noch punktgleich mit dem Rekordmeister oben standen.

Lange ist es nicht her, aber es scheint wie eine Ewigkeit: Nach elf Pflichtspielniederlagen in Folge steht Berlin im Tabellenkeller und wirkt laut Toppmöller wie ein "angeschlagener Boxer". Für die Eintracht kommt es darauf an, direkt zu Beginn der Partie Motivationsschübe der Eisernen durch gewonnene Tacklings zu unterbinden. "Wir müssen uns reinbeißen in die Partie und dürfen nicht überrascht sein, wenn es in den ersten Zweikämpfen richtig scheppert."

Trapp, Götze und Koch geben Hoffnung

Der Auftrag ist klar: Nach der spielerischen Gala gegen Dortmund vor Wochenfrist steht nun harte Arbeit auf dem Programm. "Union legt eine sehr intensive Spielweise an den Tag, es geht um zweite Bälle und darum, die Standards gut zu verteidigen. Es geht nicht darum, einen Schönheitspreis zu gewinnen", so Toppmöller. Voller Körpereinsatz ist gefragt - und da trifft es sich gut, dass Robin Koch, Kevin Trapp und auch Mario Götze nach ihren Rückenproblemen wieder fit zu sein scheinen.

Die Offensivkräfte um Omar Marmoush und Ansgar Knauff konnten beim Pokalspiel in Köln unter der Woche immerhin eine Verschnaufpause nutzen, sie kamen erst von der Bank. Akteure aus der zweiten Reihe wie Jessic Ngankam oder Jens Petter Hauge konnten ihre Chance derweil nicht nutzen und müssen sich wieder hinten anstellen. Anders sah es bei Torhüter Jens Grahl aus, dem Toppmöller am Freitag ein Sonderlob ausstellte: "Wenn man über Mentalitätsspieler spricht, dann über jene, die immer Mentalität zeigen - so wie Jens." Der Keeper verfüge über eine "außergewöhnliche Einstellung".

Max von Beginn an

Gleichsam hoch in der Gunst des Coaches steht wieder Philipp Max. Er wird bei Union Berlin von Beginn an starten. "Wir haben viel mit ihm gesprochen, in allererster Linie kann er sich auf die Schulter klopfen. Er hat sich aus seinem kleinen Tal selbst herausgeholt", so Toppmöller. Max war nach einer Leistungsdelle zu Saisonbeginn nicht für die Conference League nominiert worden. Zuletzt gegen Dortmund zeigte er eine starke Leistung, wie auch Toppmöller bemerkte. Die Personalie Max steht beispielhaft für die Linie des neuen Trainers, der mit harter Hand aussortieren, aber gleichzeitig Trainingsleistungen honorieren kann.

"Wir sind jetzt bereit, die Vorgaben des Trainers mit Leben zu füllen", hatte Max nach der Partie gegen Dortmund das Lob erwidert. Doch beide wissen auch, dass die Partie an der Alten Försterei andere Voraussetzungen als die Partien zuletzt in Hoffenheim oder gegen Dortmund bietet. Die neue Eintracht hat gezeigt, dass sie wunderbar spielen, passen und kombinieren kann. Nun in Berlin geht es nicht nur für die Gastgeber um die eine alte, immer wieder bewährte Prämisse: kratzen, spucken, beißen.

So könnte die Eintracht in Berlin spielen:

So könnte die Eintracht in Berlin spielen.