Sebastian Rode

Sebastian Rode und Makoto Hasebe brauchen ihre Pausen, Martin Hinteregger ist weg. Für den erweiterten Kapitänskreis bei Eintracht Frankfurt müssen nun frische Kräfte nachrücken.

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Eintrachts Ersatzkapitäne: "Die Jungen müssen nachrücken"

Sebastian Rode läuft im Bildvordergrund (scharf) Unscharf im Bildhintergrund feiernde Fußball-Fans.
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Es ist ein Bild für die Ewigkeit: Sebastian Rode, mit signalgelber Kapitänsbinde am linken Oberarm, stemmt den Uefa-Cup in den Nachthimmel von Sevilla. Im Hintergrund Goldregen, um Rode herum eine jubelnde Mannschaft. Ein Moment, der bleiben wird.

Was die Bilder nicht zeigen: Schon im letzten Jahr war Rode nur noch Teilzeitarbeiter bei Eintracht Frankfurt. In der Liga verpasste er die ersten acht Partien wegen Knieproblemen, kam insgesamt nur auf 16 Bundesligaspiele. Insbesondere in der heißen Phase der Europa-League-Saison wurde Rode in der Liga oft geschont, um im Europacup voll da zu sein.

Rode wird kürzer treten

Ab dem Viertelfinal-Rückspiel war Rode aus der Stammelf nicht wegzudenken, ohne ihn wäre der Titel kaum möglich gewesen. Exemplarisch seine Leistung im Finale, als er trotz stark blutender Wunde 90 Minuten durchhielt.

Dennoch stellt sich die Frage nach dem erweiterten Kapitänskreis. Rode als auch Makoto Hasebe, einer der Ersatzkapitäne, spielen nicht mehr jedes Spiel. Rode musste in der diesjährigen Vorbereitung wegen seines Knies bereits kürzer treten. "Ich denke nicht, dass ich öfters drei Spiele in einer Woche durchziehen werde", sagte er am Rande des Trainings am vergangenen Freitag.

"Djibi spielt für mich auch eine Rolle"

Hasebe ist mit 38 Jahren ebenfalls kein Kandidat mehr für 34 Saisonspiele. Mit Martin Hinteregger beendete ein weiterer Ersatzkapitän im Sommer seine Karriere. Bliebe Keeper Kevin Trapp, der in der vergangenen Spielzeit ebenfalls mehrfach die Binde trug. "Die Jungen müssen nachrücken", so Rode. Und nahm besonders seinen Mitstreiter im zentralen Mittelfeld in die Pflicht. "Djibi spielt für mich eine Rolle", so Rode über Djibril Sow. "Er hat viele Minuten auf dem Rücken und kommt jetzt in ein Alter, in dem er sich mehr in die Verantwortung nehmen muss."

Tatsächlich hat sich Sow zu einer zentralen Figur im Spiel der Hessen gemausert, verpasste nur vier der 47 Saisonspiele, war oft der spielerische Taktgeber. Eine solche zentrale Figur will auch Neuzugang Mario Götze werden, der allein qua seiner Vita ein Kandidat für den erweiterten Kapitänskreis sein könnte.

"Er tut der ganzen Mannschaft gut"

Götze ist fünfmaliger Deutscher Meister und Weltmeister 2014, hat eine bewegte Karriere hinter sich. "Mit seinem Erfahrungsschatz und seinem Standing, das er hat, tut er der ganzen Mannschaft gut", sagte Rode. Ein Lautsprecher oder Anpeitscher ist Götze jedoch nicht.

Zum erweiterten Zirkel der Führungsspieler werden sowohl Sow als auch Götze gehören, Kapitänsbinde hin oder her. Idealerweise trägt sie ohnehin Rode so oft wie möglich. Und wer weiß, vielleicht stemmt er am 10. August bereits den nächsten Titel in die Höhe, wenn die Eintracht in Helsinki um den Europäischen Supercup spielt.