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Fan-Ärger & Schiri-Drama: Eintracht verliert gegen Stuttgart

Deniz Undav bejubelt sein zweites Tor, Philipp Max beschwert sich beim Linienrichter

Eintracht Frankfurt hat das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart knapp verloren. Eine ansehnliche erste Halbzeit wurde von einem Polizei-Einsatz, Fan-Protesten und der Verletzung des Schiedsrichters überschattet. Im Anschluss war die Luft bei den Hessen raus.

Eintracht Frankfurt hat das Top-Spiel gegen den VfB Stuttgart am Samstagabend mit 1:2 (1:2) verloren und den Anschluss zu den vorderen Tabellenplätzen abreißen lassen. Alle drei Tore wurden von Stuttgartern erzielt. Deniz Undav (1., 45.+1) traf vorne für den VfB, Waldemar Anton sorgte per Eigentor für den zwischenzeitlichen Ausgleich (26.) und traf hinten. Die Partie wird aber nicht aus sportlichen Gründen in Erinnerung bleiben.

Eine denkwürdige erste Halbzeit

Es war eine wilde erste Halbzeit – auf und abseits des Feldes. Nach nicht einmal einer Minute gingen die Schwaben mit 1:0 in Führung. Maximilian Mittelstädt ließ auf der linken Seite zwei Frankfurter stehen, spielte in die Mitte auf Enzo Millot, der durchsteckte auf Undav. Der Stürmer setzte seinen Körper geschickt ein und spitzelte den Ball an Kevin Trapp vorbei in die Maschen (1.).

Fast zeitgleich begann in der Nordwestkurve eine Völkerwanderung. Die Fans verließen wegen einem ihrer Meinung nach überzogenen Polizeieinsatz die Ränge, die Polizei wiederum gab in den sozialen Medien bekannt, dass Einsatzkräfte vor dem 40er-Block angegriffen worden seien (Videos davon existieren) und sie deshalb Pfefferspray einsetzen musste. Augenzeugen berichten, dass dabei auch Unbeteiligte zu Schaden kamen. Kurzum: Die Lage war unübersichtlich. Nach etwas mehr als 20 Minuten strömten die Eintracht-Anhänger zurück ins Stadion.

Zu allem Überfluss vertrat sich in der Anfangsphase auch noch Schiedsrichter Felix Brych. Das Bein zwickte und zwackte, in der 34. Minute wurde die Partie unterbrochen, damit sich der Unparteiische behandeln lassen konnte.

Die Fans von Eintracht Frankfurt verlassen den Block

Stuttgart macht alle Tore

Fußball wurde bei all dem Trubel tatsächlich auch noch gespielt – und das sogar recht ansehnlich. Die Eintracht zeigte sich vom frühen Rückstand unbeeindruckt und suchte ein ums andere Mal den Weg nach vorne. Die Hessen spielten schön und direkt nach vorne und kamen immer wieder zu Abschlüssen (8., 12.), den Ausgleich besorgte dann aber Anton, der eine Flanke von Philipp Max über Schlussmann Alexander Nübel hinweg ins eigene Tor abfälschte (26.).

Die Eintracht hatte in der Folge alles im Griff, das nächste Tor aus dem Nichts machte aber wieder der VfB. Erneut war es Mittelstädt, der die Übersicht behielt. Seine Flanke landete hinter der Frankfurter Abwehr und genau auf dem Kopf von Undav, der ohne Probleme zum 2:1 einköpfte (45. + 1). Die vermeintliche Abseitsstellung, die der Linienrichter gesehen haben wollte, wurde vom VAR zurecht einkassiert.

Brych muss raus

Die einzige Auswechslung zur Halbzeit erfolgte auf Seite der Offiziellen. Brych konnte nicht weitermachen, der Vierte Offizielle, Patrick Schwengers, übernahm. Bitter für Brych, der an diesem Abend sein 344. Bundesligaspiel leitete und damit mit Rekordhalter Wolfgang Stark gleichgezogen war.

Felix Brych wird behandelt

So druckvoll die Eintracht in den ersten 45 Minuten agiert hatte, so wenig lief zu Beginn der zweiten Halbzeit zusammen. Stuttgart intensivierte das Pressing und störte das Aufbauspiel der Hessen erfolgreich. Den ersten "Abschluss" für die Hessen hatte Omar Marmoush in der 69. Minute.

Die Eintracht erhöhte in der Folge den Druck, brachte mit Mario Götze, Paxten Aaronson und Jessic Ngankam frische Offensivkräfte. Gefährlich wurde aber der VfB, der nun nur noch auf Konter lauerte. Serhou Guirassy vergab die Entscheidung im Eins-gegen-Eins mit Kevin Trapp (82.), Silas schoss vor dem leeren Tor Willian Pacho ab (86.). Für den Sieg langte es aber auch so für die Stuttgarter.

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Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart 1:2 (1:2)

Frankfurt: Trapp – Buta (80. Aaronson), Tuta, Pacho, Max (55. Nkounkou) – Skhiri, Larsson – Dina Ebimbe, Chaibi, Knauff (70. Götze) – Marmoush (80. Ngankam)

Stuttgart: Nübel – Mittelstädt, Anton, Zagadou, Ito – Karazor, Stiller – Millot (90.+2 Jeong) – Leweling (60. Vagnoman), Führich (59. Guirassy) – Undav (80. Mvumpa)

Tore: 0:1 Undav (1.), 1:1 Anton (26./ET), 1:2 Undav (45.+1)
Gelbe Karten: - / Mittelstädt

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 58.000 (ausverkauft)

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