Peter Beuth

Hessens Innenminister Peter Beuth scheidet aus dem Amt. Im Interview mit dem Hessischen Rundfunk fordert er ein härteres Vorgehen bei Krawallen beim Fußball.

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Peter Beuth über Fußball-Krawalle und Pyro

Peter Beuth beim Interview mit dem Hessischen Rundfunk
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Hessens scheidender Innenminister Peter Beuth (CDU) hat politische Bilanz gezogen – und sich erneut auch zum Thema Fußball geäußert. Während seiner Amtszeit war Beuth stets als Kritiker der Ultra-Kultur in Erscheinung getreten und hatte sich oft sehr rigoros zum Thema Sicherheit beim Fußball geäußert.

"Die Eintracht hat in den letzten Jahren einen herausragenden sportlichen Erfolg hingelegt. Natürlich gibt es auch ein paar Probleme", so Beuth im Gespräch mit dem Hessischen Rundfunk. "Es geht um das Thema Gewalt, um das Thema Pyrotechnik und um das Thema Sicherheit in und um die Stadien".

"Väter und Mütter dürfen keine Angst haben, ihre Kinder mitzunehmen"

Man müsse dafür Sorge tragen, dass Fußball auch in Zukunft ein Familienereignis sein könne. "Väter und Mütter dürfen keine Angst haben, ihre Kinder mitzunehmen, weil sie von Pyrotechnik vergiftet werden oder in Situationen kommen, in denen sich Ultras miteinander schlagen", so Beuth.

Zuletzt hatte es in Frankfurt schwere Auseinandersetzungen gegeben, allerdings zwischen Ultras und der Polizei, deren Rolle bei den Krawallen keinesfalls unumstritten ist. Beuth sieht derweil Vereine und Verbände in der Pflicht. "Die Innenministerkonferenz hat zuletzt noch einmal sehr deutlich formuliert, dass wir die Verantwortung beim Fußball sehen. Nicht nur bei der Eintracht, auch bei den anderen Vereinen und dem DFB", so Beuth.

"Worüber soll ich mit Ultras verhandeln?"

Es sei inakzeptabel, dass der DFB die Sicherheitsbehörden aufgefordert habe, den Dialog mit den Ultras aufzunehmen. "Worüber soll ich mit Ultras verhandeln? Ein bisschen Pyro? Ein bisschen Gewalt? Nein. Es gibt dort keine Möglichkeit." Vielmehr müssten sich die Ultras an bestehende Regeln halten und diese auch von den Vereinen und Verbänden durchgesetzt werden – andernfalls fordert Beuth harte Konsequenzen.

"Wenn es nicht funktioniert, dann muss es sportliche Auswirkungen geben. Bis hin zur Frage des Punktabzugs und des Ausschlusses (von Fans, Anm. d. Red.). So muss man denken", so Beuth.