Die Eintracht-Spieler jubeln nach dem 2:2 gegen Wolfsburg in Richtung Kurve.

Eintracht Frankfurt schwächelt in der Liga, dennoch liegen die Hessen komfortabel auf dem sechsten Platz. Weil die Tabelle in dieser Saison einige kuriose Dinge zu bieten hat.

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Eintracht holt Last-Minute-Punkt gegen Wolfsburg

hs
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Nein, ganz so kurios wie damals beim MSV Duisburg ist die Sache dann doch nicht. Im Februar 1994 war es, als die Zebras mit Spielern wie Peter Közle, Uwe Weidemann und Joachim Hopp an die Tabellenspitze der Bundesliga stürmten, wobei "stürmten" wahrscheinlich das falsche Wort ist. Schließlich hatte der MSV als Tabellenführer eine negative Tordifferenz, als erster und einziger Tabellenführer der Liga jemals.

Nun ist Eintracht Frankfurt aktuell von der Tabellenführung weit entfernt, aber auch die derzeitige Tabellensituation ist erstaunlich. Seit acht Spieltagen sind die Hessen Tabellensechster, holten in dieser Zeit 13 von 24 möglichen Punkten, aus den letzten vier Spielen gar nur drei. Weil aber von hinten niemand drückt oder gar mal eine Serie startet, ist die Ausgangssituation weiterhin bestens.

Siebter mit negativem Torverhältnis

Die Hessen profitieren auf Platz sechs von einem erstaunlich engen und erstaunlich schwachen Tabellenmittelfeld. Schon die siebtplatzierte TSG Hoffenheim hat ein negatives Torverhältnis - wohl ein Novum zu einem so späten Zeitpunkt in der Saison -, ebenso wie alle anderen Teams dahinter. Der MSV Duisburg lässt grüßen.

Was die Eintracht in eine komfortable, gleichwohl eigenartige Situation bringt. "Wir stehen auf dem sechsten Tabellenplatz, haben vier Punkte Vorsprung. Das ist erstmal gut", sagte Linksverteidiger Philipp Max in einer Presserunde am Dienstag. "Aber vom Gefühl her sind die Leistungen nicht das, was wir zeigen wollen."

Schneckenrennen um Platz sechs

Von Platz 15, den aktuell der VfL Bochum belegt, trennen Eintracht-Verfolger Nummer Eins Hoffenheim gerade mal fünf Punkte. Die Eintracht also neun. Jene 25 Punkte des VfL Bochum haben übrigens noch drei andere Teams. Aus diesem weiten Verfolgerfeld schafften es nur Werder Bremen und Union Berlin in der Rückrunde, mal zwei Spiele am Stück zu gewinnen. Der Kampf um Europa wird so zum Schneckenrennen. Gut für die Eintracht.

Die Saison sei ein Auf und Ab, sagte Max noch, und für die Leistung der Eintracht mag das stimmen, für die Tabellenposition aber nicht. Auch den 24. Spieltag wird die Eintracht auf Platz sechs beenden, der Abstand auf Platz fünf beträgt derweil schon sechs Punkte, Champions-League-Rang vier ist schon sieben Punkte außer Reichweite.

"Unser Ziel ist es, immer international zu spielen"

"Unser Ziel ist es, immer international zu spielen", sagte Max. Sollte es so kommen, wird es wohl auf die Conference League hinauslaufen. Der MSV Duisburg übernahm 1994 übrigens die Tabellenführung von Eintracht Frankfurt, das damals noch von Klaus Toppmöller betreut wurde, dem Vater des aktuellen Eintracht-Coaches Dino. Am Ende der Saison wurde der MSV Neunter, die Eintracht Fünfter. Ein Ergebnis, das die Hessen für 2024 wohl direkt unterschreiben würden.