Eintracht-Jubel beim 5:0 gegen Homburg

Nach dem furiosen 6:1-Sieg gegen Mainz ist die U21 von Eintracht Frankfurt das beste hessische Regionalliga-Team. Trainer Kristjan Glibo hält Kontakt zu Profi-Coach Dino Toppmöller. Denn zwei seiner Stürmer gehen derzeit durch die Decke.

Audiobeitrag

Audio

U21 der Eintracht mit Erfolgs-Serie

U21 Trainer Kristjan Glibo
Ende des Audiobeitrags

Die U21 von Eintracht Frankfurt startet derzeit regelrecht durch. Nach dem furiosen 6:1-Sieg (5:0 zur Pause!) gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05 ist der Eintracht-Nachwuchs in der Spitzengruppe der Regionalliga Südwest angekommen. Nach vor den ambitionierten hessischen Teams von Kickers Offenbach, dem TSV Steinbach Haiger oder der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Und das als Aufsteiger.

Sechs Liga-Spiele und bislang nur eine Niederlage. Ausgerechnet gegen den OFC. Trainer Kristjan Glibo setzt auf totale Offensiv-Power: "Wir haben gemerkt, dass wir mit den Gegnern in der Regionalliga mithalten können und auch in den Partien, die wir nicht gewonnen haben, keineswegs unterlegen waren", sagte er im Interview mit dem hr-sport. Denn auch bei der einzigen Saison-Niederlage, dem 2:3 in Offenbach, war die Eintracht lange das bessere Team." Aus Spielen, die wir verlieren, lernen wir am meisten", so Glibo.

Doch meistens gewinnt der Eintracht-Nachwuchs. In der Vorbereitung bei der Saison-Eröffnung des Drittligisten SV Waldhof Mannheim. Oder jetzt in der Regionalliga-Saison. Mit einer wahren Tore-Flut. Die letzten Heimspiele: 5:0 gegen Homburg, 3:1 gegen Koblenz und 6:1 gegen Mainz II. "Es ist das Schönste für die Jungs, wenn die Dinge, die wir immer wieder im Training üben, dann im Spiel funktionieren". Offensiv-Power, Wucht, Gier und viele Tore. Das sind die Leitlinien der U21 der Eintracht.

Torjäger Nacho Ferri und Noel Futkeu werden interessant für Dino Toppmöller

Aber die U21 der Eintracht spielt nicht im luftleeren Raum. Sie soll in den kommenden Monaten und Jahren bestenfalls Spieler für die Bundesliga-Mannschaft der Eintracht entwickeln. Es wird Zeit. Der letzte Nachwuchsspieler, der den Sprung in die Profi-Mannschaft schaffte, war Aymen Barkok. Vor sieben Jahren. Auch deshalb wurde die U21 von den Eintracht-Bossen wieder zum Leben erweckt.

Es soll eine neue Durchlässigkeit geben. So hat Glibo immer mal wieder Kontakt zum Profi-Team um Dino Toppmöller, erst am Donnerstag telefonierten beide wieder miteinander. Thema waren dabei auch die beiden Shooting-Stars der U21: Der erst 18-jährige Nacho Ferri (fünf Saisontore) trainierte in der Woche einmal, der 20-jährige Noel Futkeu (sieben Saisontore) mehrmals mit der Bundesliga-Mannschaft. Der Lohn der Tore.

Noel Futkeu schoss gegen Mainz ll gleich drei Tore

Futkeu kam, genauso wie die Verteidiger Dario Gebuhr und Davis Bautista, zudem am Donnerstag beim 3:1-Testspielsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden zum Einsatz. Toppmöller-Co-Trainer Stefan Buck: "Noel Futkeu hat in der U21 auf sich aufmerksam gemacht, war ein paar Tage bei uns im Training und war auch da sehr gut. Deswegen ist er im Testspiel, wie andere auch, zum Einsatz gekommen."

Wann schafft wieder ein Nachwuchsspieler den Sprung ins Bundesliga-Team?

Dem Trainer der U21 bleibt diese Entwicklung natürlich nicht verborgen. Glibo mit einem Augenzwinkern: "Wir verbieten niemandem, mit Top-Leistungen auf sich aufmerksam zu machen und sich zu empfehlen." Für die Bundesliga-Mannschaft.

Aber ob einer am Ende wirklich den Sprung in die Bundesliga-Mannschaft schafft? Glibo: "Das Ganze ist ein langer Entwicklungsprozess. Fußball ist enorm schnelllebig. Die Konstanz ist wichtig. Dass man gute Leistungen immer und immer wieder abruft." Da ist die U21 die richtige Ebene. Auf der ähnlich professionell gearbeitet wird wie bei den Profis. Neben den sechs "normalen" Trainingseinheiten in der Woche gibt es sehr viele Individual-Trainingseinheiten.

Am Mittwoch knöpfte sich Glibo nach dem Mannschafts-Training die Außenverteidiger vor. Jeder Außenverteidiger musste dabei über 100 Bälle verarbeiten. Im Passspiel, Dribbling oder per Flanke. Spielsituationen immer wieder üben, das ist die Arbeitsweise von Glibo. Jeder Spieler bekommt nach jedem Spiel eine individuelle Analyse. Sein Ziel: "Wir wollen jeden Spieler in seine bestmögliche Verfassung bringen".

Nahe am Ideal: Der Offensiv-Rausch beim 6:1 gegen Mainz

Der 6:1-Erfolg gegen die zweite Mannschaft von Mainz 05 kam dem Ideal, welches sich die Eintracht-Macher vorstellen, schon recht nahe. Als sich die U21 vor allem in der ersten Halbzeit in einen (Offensiv-)Rausch spielte. Glibo, der früher für den SV Wehen Wiesbaden in der 2. Liga als Verteidiger auflief, ist glücklich: "Es macht seit dem ersten Tag wirklich großen Spaß, die Jungs halten einen jung." Glibo ist seit dem Sommer 2022 Cheftrainer der U21.

Am Wochenende spielen die jungen Wilden Nacho, Futkeu, Bautista und Gebuhr dann wieder für die U21. Am Samstag steht das Auswärtsspiel beim Aufstiegs-Kandidaten TSV Steinbach Haiger (14 Uhr) an. Der Eintracht-Nachwuchs will dann den nächsten Erfolg. Der Aufstieg in die 3. Liga ist für die Eintracht-Macher dagegen kein Thema. Glibo: "Wir arbeiten konsequent für unser Ziel, das Maximale aus unseren Spielern herausholen. Dabei bleiben wir aber immer bescheiden.“ Seine Spieler dürfen indes träumen. Von weiteren Siegen und ganz vielleicht von einer Karriere in der Bundesliga.