Der juristische Streit zwischen dem großen Fußball-Weltverband und dem kleinen hessischen Fußball-Verein ist beendet. Der SV Neuhof darf kurz vor Saisonstart wieder am Kader arbeiten. Der Ärger bleibt dennoch groß.

Audiobeitrag

Audio

Der FIFA-Präsident Gianni Infantino beim FIFA-Kongress in Kigali Bild © REUTERS

Ende des Audiobeitrags

Was haben der 1. FC Köln, Ronaldos saudi-arabischer Club Al-Nassr und der SV Neuhof aus dem Landkreis Fulda gemeinsam? Alle drei Vereine wurden in den vergangenen Wochen und Monaten vom Fußball-Weltverband FIFA mit einer Transfersperre belegt.

Die Gründe für diese Maßnahme waren höchst unterschiedlich, die Folgen für den SV Neuhof aber die gleichen wie für Köln und Al-Nassr: Das Registrieren von neuen Spielern war nicht mehr möglich. Im Falle des osthessischen Verbandsligisten gab es am Montag aber gute Nachrichten.

Wie der Hessische Fußball-Verband (HFV) und die FIFA dem hr-sport bestätigten, wurde der Transferbann gegen den SV Neuhof seitens der FIFA aufgehoben. Eine knappe Woche vor dem Saisonauftakt gegen die SG Bad Soden (6. August, 15 Uhr) dürfen die Osthessen ihren Kader also offiziell wieder verstärken. Zuerst hatte die Osthessen-Zeitung darüber berichtet.

Neuhof noch immer verärgert

Richtige Freude kam beim SV Neuhof, der dank des juristischen Clinchs mit der FIFA nationale Berühmtheit erlangt hatte, allerdings vorerst nicht auf. Zu groß ist weiterhin der Ärger: "Obwohl unseres Erachtens überhaupt kein Anspruch bestand, hat sich unser Vorstand mit der Streit-Partei geeinigt", sagte Neuhofs Trainer und Abteilungsleiter Alexander Bär dem hr-sport.

Die streitbare Summe und der Aufwand, um die Sperre wieder aufzuheben, stehe in keinem Verhältnis, so Bär. "Die Sperre wurde zu Recht wieder aufgehoben."

Ex-Spieler beschwerte sich bei der FIFA

Der Grund für die Transfersperre war laut des HFV "eine arbeitsrechtliche Streitigkeit" zwischen einem Ex-Spieler und dem Verein. Details sind weiter nicht bekannt. Der Amateurfußballer soll sich bei der FIFA aber offiziell wegen ausbleibender Gehalts-Zahlungen beschwert und so die Strafe provoziert haben. Verhängt wurde die Sperre, die für drei Transferperioden galt, aber bereits am 14. Februar. Um welche Summe es sich damals handelte, ist unklar.

Klar ist nun aber, dass der SV Neuhof etwas mehr als fünf Monate später wieder an seinem Kader feilen und auch offiziell Neuzugänge registrieren darf.