Dragoslav Stepanovic redet auf seine Spieler ein.

Eintracht-Legende Dragoslav Stepanovic und die frühere Profi-Spielerin Celia Sasic haben das Flüchtlingsturnier in Frankfurt begleitet. Das Fazit fällt rundum positiv aus.

"Lebbe geht weider!" Wo Dragoslav "Stepi" Stepanovic, Legende und früherer Kult-Trainer von Eintracht Frankfurt auftaucht, wird viel und herzlich gelacht. So auch am Mittwochnachmittag bei der zweiten Auflage der von der Uefa und dem UN-Flüchtlingswerk veranstalteten Europameisterschaft für Flüchtlingsteams.

Stepanovic trainiert das deutsche Team der Geflüchteten

16 Nationen trafen bei herrlichstem Sommerwetter auf der Sportanlage des SC Weiß-Blau in Frankfurt-Niederrad aufeinander. Die deutsche Nationalmannschaft der Geflüchteten konnte, obwohl "Stepi" an der Seitenauslinie alles reinwarf, den Titel nicht verteidigen und nur eine Partie gewinnen.

Das Team aus Finnland setzte sich im von Schiedsrichter Felix Brych geleiteten Finale gegen Irland durch. In der Vorrunde hatte der spätere Sieger auch die Stepi-Elf mit 7:0 vom Platz gefegt. Stepanovic selbst betonte die Werte, die an diesem Tag im Frankfurter Süden zählten: "Ich bin dankbar für jedes Turnier, das man für diese Menschen, die im eigenen Land alles verloren haben, organisiert. Sie freuen sich über das Spiel und vergessen für diesen Moment ihre Sorgen."

Sasic sieht wichtige Botschaften

Ebenfalls vor Ort war die ehemalige Fußballerin Celia Sasic, DFB-Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität. Sie sagte dem hr-sport: "Es sind wichtige Botschaften, die durch solch ein Turnier gesendet werden. Der Fußball kann integrieren und Gemeinschaft erzeugen."

Die Niveaufrage sei daher nicht entscheidend, es gehe nicht um Ergebnisse, sondern um das "gemeinsame Erlebnis". Ein 21 Jahre alte Syrer mit dem Spitznamen Bahar, 2015 vor dem Krieg aus der Heimat nach Deutschland geflüchtet, sagte lachend: "Wir hatten hier keine Schwierigkeiten und haben uns auch schon am Vorabend im Hotel kennengelernt. Das hat Spaß gemacht."

Kult-Trainer "Stepi ist happy"

Genau so soll es sein. Und Stepi? Der muss sich keine Sorgen machen. Eine Entlassung? Die droht dem Urgestein nicht. Sein Fazit fällt deshalb rundum positiv aus: "Stepi ist happy!"