Von Fans gefeiert Till Klimpke nimmt tränenreich Abschied von der HSG
Seit den Minis hatte Till Klimpke in Wetzlar gespielt. Nach dem letzten Saisonspiel verabschiedete er sich emotional von den Mittelhessen - und machte eine vielversprechende Ankündigung.
Als Till Klimpke nach Abpfiff des Heimspiels gegen Erlangen das Mikrofon gereicht bekam, war der Torhüter der HSG Wetzlar schon in Tränen aufgelöst. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Emotionen so früh kommen. Tut mir leid", sagte er schluchzend in Richtung Fans, von denen die meisten für die Verabschiedung von Klimpke sowie weiteren Spielern in der Halle geblieben waren.
Klimpke wurde mit Sprechchören bedacht, während er sich die Tränen aus dem Gesicht wischte. "Das hier ist mein Verein, das ist mein Leben", sagte er. Um dann eine durchaus vielversprechende Ankündigung zu machen: "Ich werde auf jeden Fall die nächsten Jahre öfter wieder hierher kommen und auf jeden Fall auch noch mal für die HSG spielen."
22 Jahre bei der HSG
Der heute 27-jährige Torwart hatte seit 22 Jahren im Verein gespielt. Von den Minis in die Bundesliga und die Nationalmannschaft - ein Handball-Märchen made in Mittelhessen. Vor drei Monaten dann die Meldung: Klimpke hatte das Angebot zur Vertragsverlängerung bei der HSG abgelehnt, um eine neue Herausforderung anzunehmen. Ab Sommer wird er in Dänemark für HÖJ Elite auf der Platte stehen.
"Es ist für mich jetzt gar keine richtige Verabschiedung", sagte er. "Ich sage nicht 'Tschüss', ich sage 'Auf Wiedersehen'." In seinem letzten Spiel für die HSG Wetzlar durfte das Eigengewächs noch mal auflaufen und in der zweiten Halbzeit ran. Die 21:25-Niederlage gegen Erlangen, die für Wetzlar letztlich ohne Bedeutung war, konnte er aber nicht verhindern. "Ich habe mir gesagt, dass ich jede Sekunde genieße, wenn ich draufkomme", so Klimpke im Interview bei Dyn. "Ich habe mir natürlich ein schöneres Ergebnis erhofft."
Sieben weitere Spieler verabschiedet
Emotional wurde es noch mal, als Till Klimpke einem besonderen Förderer dankte. "Jasko hat mich aufgenommen, als ich sehr jung war. Er hat mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin", berichtete er mit Blick auf Jasmin "Jasko" Camdzic, den Sportlichen Leiter der Wetzlarer. "Ich arbeite mit Till seit über zehn Jahren zusammen und hätte es auch gerne weiter getan", hatte Camdzic zuvor verlauten lassen.
Neben Till Klimpke wurden am Sonntag sieben weitere Spieler verabschiedet: Marius Göbner, Zsolt Krakovszki, Viktor Petersen Norberg, Rasmus Meyer, Vladimir Vranjes, Domen Novak und Till Klimpkes Bruder Ole, der ebenfalls lange im Verein gewesen war. Alle sprachen zu den Fans, bekamen herzlichen Applaus und waren sichtlich bewegt - bevor Till Klimpke als letzter die Schleusen so richtig öffnete. "Das war jetzt genug Geheule hier", sagte er zum Abschluss. Denn schließlich möchte er ja irgendwann zurückkommen.