MT-Kapitän Kastening kritisiert Einstellung "Wir sind auf die Schnauze geflogen"

Die MT Melsungen verspielt gegen Lemgo wohl ihre letzte Chance auf die Champions-League-Teilnahme. Kapitän Timo Kastening wird im Anschluss deutlich.

MT-Kapitän Timo Kastening war mit der Einstellung seines Teams gegen Lemgo unzufrieden.
MT-Kapitän Timo Kastening war mit der Einstellung seines Teams gegen Lemgo unzufrieden. Bild © Imago Images
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Die Hoffnung war für einen kurzen Moment wieder da, aber sie zerschellte an der Latte. Dainis Kristopans hatte sich zwanzig Sekunden vor Schluss ein Herz gefasst und den Ball aufs Tor gezimmert - statt ins Netz ging er aber nur an den Querbalken, die MT Melsungen musste sich mit einem 26:26-Unentschieden gegen den TBV Lemgo Lippe begnügen.

Schuld war vor allem die aus MT-Sicht unterirdische erste Halbzeit. Mit 11:16 lagen die Nordhessen zur Pause zurück - zum Ärger von Kapitän Timo Kastening. "Die Einstellung zum Spiel hat in weiten Teilen der Mannschaft überhaupt nicht gepasst. Jeder Spieler ist so ein bisschen über den Platz getrottet und hat gedacht, dass wir das schon holen", monierte er nach der Partie bei Dyn. "Und dann sind wir auf die Schnauze geflogen und mussten uns richtig hart zurück ins Spiel kämpfen."

Parrondo wird in der Halbzeit laut

Das brachte auch Trainer Roberto Garcia Parrondo auf die Palme. Schon während einer Auszeit im ersten Durchgang wurde er laut. Das setzte sich in der Kabine offenbar fort. "Roberto ist mal ausgeflippt und hat uns zusammengestaucht", berichtete Kastening.

Das trug Früchte und brachte die MT zurück in die Spur. Ganz langsam knabberte sie mit der lauten Rothenbach-Halle im Rücken den Rückstand ab, ehe kurz vor Schluss Kristopans besagte Chance auf den Sieg vergab. Für Kastening war der Punktgewinn dennoch "wahrscheinlich glücklich".

Meisterschaft und Champions League wohl passé

Doch vor allem war der Punktgewinn eines: zu wenig. Weil Magdeburg parallel souverän gegen Flensburg-Handewitt gewann, liegt Melsungen vor dem letzten Spieltag zwei Punkte und 44 Tore hinter dem SCM. Wenn sich die Füchse Berlin am Donnerstag gegen Gummersbach keinen Ausrutscher erlauben, sind die Chancen auf den Champions-League-Einzug passé. Die Meisterschafts-Chance ist schon jetzt nur noch eine ganz theoretische.

"Chapeau an diese beiden Mannschaften, die so eine Saison abreißen", so Kastening in Richtung Magdeburg und Berlin. "Wenn es für uns noch was zu holen gibt, versuchen wir, da zu sein. Aber das ist wahrscheinlich gelaufen." Zum Saisonabschluss muss die MT Melsungen am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellenletzten Potsdam ran.