Fans bei der Team-Präsentation

Die Tour de France startet am Freitag in Dänemark, mit im Sattel werden bei jedem Profi auch einige Corona-Sorgen sitzen. Mit John Degenkolb und Jonas Rutsch gehen zwei Hessen an den Start.

Jonas Rutsch rollte lässig-cool mit Basecap auf dem Kopf und Sonnenbrille im Gesicht auf die Bühne, John Degenkolb hielt seinen Auftritt bei der Team-Präsentation sogar per Instagram-Video fest. Oder besser gesagt: bei der äußerst stimmungsvollen Team-Präsentation.

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Kopenhagen calling: Die Tour de France und ihre Corona-Sorgen

Das Logo der Tour de France
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"Ich habe lange nicht mehr so eine krasse Stimmung erlebt", sagte Degenkolb nach dem Event am Mittwochabend. "Die Atmosphäre war hier wirklich besonders." Mehr als 10.000 Fans hatten die Fahrer zuvor kräftig abgefeiert, es herrschte Volksfeststimmung.

Dass es die beiden Radprofis aus Hessen - Degenkolb aus Oberursel und Rutsch aus Erbach im Odenwald - tatsächlich nach Kopenhagen geschafft haben, ist nicht unbedingt selbstverständlich. In Dänemarks Hauptstadt beginnt am Freitag die 109. Tour de France, in den Tagen vor dem wichtigsten Radrennen der Welt geht es aber vor allem um ein Thema: Corona.

John Degenkolb

Die Frankreich-Rundfahrt, die nach drei Etappen im radsportbegeisterten Dänemark dann auch tatsächlich in Frankreich ausgetragen wird, startet inmitten der Sommerwelle dieser Pandemie. Die Sorgen vor einem unfreiwilligen Tour-Aus sind groß, das Peloton ist aufgeschreckt. "Wir haben teamintern die Regeln wieder verschärft und tragen auch wieder im Bus Maske", sagte Degenkolb, der seit dieser Saison für die niederländische Mannschaft Team DSM aktiv ist und eine Infektion gerade erst überstanden hat.

2020 und 2021 ist der Tour-Organisation ein gutes Corona-Management gelungen, kein Fahrer wurde in den vergangenen 42 Etappen positiv getestet - was auch an äußerst strikten Maßnahmen lag. Der Weltverband UCI kommt Veranstaltern, Teams und Fahrern zum Saisonhöhepunkt mit Lockerungen der Regeln jedenfalls entgegen.

Gelockerte Corona-Regeln bei der Tour de France

So entfällt etwa die Regel, dass eine Mannschaft aus dem Rennen genommen wird, sobald zwei Fahrer positiv getestet werden. Wird ein Fahrer positiv getestet, wird dieses Ergebnis durch einen PCR-Test überprüft.

Zeigt dieser ein negatives Resultat, so wird der Schnelltest als falsch-positiv gewertet - der Fahrer kann das Rennen fortsetzen. Allerdings: Dass Fahrer ohne Symptome aus dem Rennen genommen werden können, sorgt für den größten Unmut bei den Teams.

Jonas Rutsch

Und wie sieht es vor dem Tour-Start sportlich aus? Routinier Degenkolb geht bereits in seine achte Tour de France, 2018 konnte der Sieger von Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix (beides 2015) eine Etappe gewinnen. Mit seiner ganzen Erfahrung soll er als Road Captain das DSM-Team durch die Tour lotsen. Eigene Ambitionen darf er auf der Kopfsteinpflaster-Etappe nach Arenberg verfolgen - eben dem Terrain, auf dem er 2018 Etappensieger wurde.  

Für den Erbacher Rutsch ist es die zweite Frankreich-Rundfahrt, bei seiner ersten im vergangenen Jahr machte er auf einigen Etappen durch starke Leistungen und gute Arbeit für sein Team EF Education-EasyPost auf sich aufmerksam. Der 1,97 Meter große Allrounder hat die Tempohärte, um in Fluchtgruppen eine gute Rolle zu spielen.

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