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Kein Football-Endspiel in Frankfurt

Der Pokal für den Gewinner des German Bowls steht im Deutsche Bank Park.

Das Endspiel der German Football League wird nicht wie geplant in Frankfurt stattfinden. Der Verband will es stattdessen in Essen ausrichten. Wer schon ein Ticket für Frankfurt hat, soll sein Geld zurückbekommen.

Noch immer (Stand: 29.06.2023) wird der German Bowl, das deutsche Football-Finale, im Internet beworben – Kick-off sei demnach am 14. Oktober um 18 Uhr im Deutsche Bank Park in Frankfurt. Das ist nun Makulatur, wie in einer Gerichtsverhandlung am Mittwoch am Landgericht Frankfurt deutlich wurde. Hintergrund ist ein Streit zwischen der Ausrichterfirma GFS und dem American Footballverband Deutschland (AFVD). Der Verband will das Liga-Finale nun selbst ausrichten – und zwar am 14. Oktober in Essen.

Nach hr-Information haben schon rund 2.000 Football-Fans Karten für das Finale in Frankfurt gekauft. Der Vorverkauf hatte schon vor Monaten begonnen. Noch haben sie ihr Geld nicht zurückbekommen, das soll aber dem Vernehmen nach bald geschehen. Allerdings werde die Vorverkaufsgebühr einbehalten. Seit Anfang Juni sind Tickets für das nun in Essen angesetzte Finale erhältlich.

GFL-Bowl statt German Bowl

Anders als in den vergangenen vier Jahrzehnten wird das Finale der deutschen Football-Liga aber nicht German Bowl heißen. Die Namensrechte beansprucht nämlich die Frankfurter Firma German Football Service (GFS), die auch das Finale in Frankfurt ausrichten wollte. Das Endspiel in Essen wird nun als GFL Bowl angekündigt, benannt nach der German Football League (GFL).

Der Rechtsstreit zwischen GFS und dem Footballverband hat auch eine persönliche Note: GFS-Chef ist nämlich der ehemalige Verbandspräsident Robert Huber. Der war im November mitsamt seinen Präsidiumskollegen auf Drängen mehrerer Landesverbände zurückgetreten. Seitdem liegt Huber im Clinch mit dem neuen Führungsteam um Fuad Merdanovic.

Footballverband finanziell benachteiligt?

Merdanovic hält die Verträge mit Hubers Firma für "unrechtmäßig geschlossen". Huber habe als Verbandspräsident Verträge mit seiner eigenen Firma gemacht und dabei den Verband finanziell benachteiligt. Der neue Vorstand um Merdanovic hat deshalb die Verträge gekündigt, darunter auch den Ausrichtervertrag für den German Bowl in Frankfurt.

Die Frankfurter Stadionbetreiber haben schon auf die Entwicklung reagiert. Der German Bowl ist aus dem Programm verschwunden. Statt Football-Fans sollen am 14. Oktober nun Freunde koreanischer Pop-Musik ins Stadion strömen. Im Stadion-Kalender ist für den 13. und 14. Oktober nämlich das K-Pop-Festival eingetragen.

Von der WM-Arena in den Hexenkessel

Viele Football-Fans freuen sich aber auf das Finale in Essen, im Stadion an der Hafenstraße. Mit einem Fassungsvermögen von rund 20.000 Zuschauern erscheint das Stadion vielen geeigneter, denn mehr Fans hat das deutsche Football-Endspiel selten angelockt. Wie gut die Stimmung in dieser Arena trotzdem sein kann, beweisen immer wieder die Anhänger von Fußball-Drittligist Rot-Weiß Essen. Die Hafenstraße gilt als wahrer Hexenkessel.

Der Rechtsstreit zwischen der Firma GFS und dem Footballverband ist indes noch nicht entschieden. Die GFS akzeptiert nicht, dass der neue Verbandsvorstand die Verträge gekündigt hat. Die Kontrakte seien weiterhin gültig. Demnach wäre die GFS noch mehrere Jahre für die Ausrichtung des Finales zuständig, was der Verband aber auf keinen Fall will.

Bei der Gerichtsverhandlung am Mittwoch in Frankfurt ging keine der beiden Seiten auf den Vorschlag des Richters ein, sich gütlich zu einigen. Es soll deshalb eine weitere Verhandlung geben, voraussichtlich im Herbst.

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