30 Jahre RMV Quiz: Wie gut kennen Sie den Frankfurter Untergrund?

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund wird 30 Jahre alt - und Frankfurt ist sein Herzstück: Abertausende steigen hier täglich ein, um, aus. Aber wie gut kennen Sie die Stationen, an denen so viele unterwegs sind? Machen Sie mit beim Haltestellen-Quiz.

Die U-Bahnstation Westend
Pilzformation in einer Frankfurter U-Bahn-Station Bild © Andreas Bauer

Seit genau 30 Jahren spinnt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) sein Netz durch die Region – und Frankfurt ist der Knoten, in dem so vieles zusammenläuft. Über 400.000 Pendlerinnen und Pendler strömen laut Statistischem Landesamt in die Stadt, machen sie werktags zur Millionenmetropole.

Weitere Informationen
  • Der RMV beförderte im Jahr 2024 rund 825 Millionen Fahrgäste.
  • Davon entfielen 123,58 Millionen Menschen auf die Frankfurter U-Bahnen - das sind fast 340.000 Personen am Tag.
  • S-Bahn-Nutzer pro Tag: 500.000 (Quellen: RMV und Verkehrsgesellschaft Frankfurt)
Ende der weiteren Informationen

Viele sind mit dem Nahverkehr unterwegs. Er zieht seine Spuren durch die Stadt - koordiniert vom RMV, betrieben vor allem von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (U-Bahnen) und der Deutschen Bahn (S-Bahnen, Regionalzüge). Im Takt der Gleise bewegt sich Frankfurt: zur Arbeit, zur Schule, ins Stadion oder einfach zum nächsten Apfelwein.

Und unterwegs? Da rauschen die Menschen durch Orte, an denen andere einsteigen, umsteigen, verweilen. Stationen, die Geschichten erzählen - wenn man genau hinschaut. Neun davon haben wir herausgepickt: Erkennen Sie sie? Merken Sie sich Ihre Treffer, weiter unten gibt es die Auswertung.

Dann mal einsteigen: Die Rätselreise beginnt.

1. Mit Lichtspielen an der Decke

In der S-Bahnstation Taunusanlage fahren an den beiden Gleisen zwei Züge - aufgenommen mit Bewegungsunschärfe
Zwei Züge begegnen sich in einer S-Bahn-Station? Wo könnte das sein? Bild © Andreas Bauer, hr

Richtig. Eröffnet 1978, liegt diese Station mitten im Herzen des Frankfurter Bankenviertels - und trägt den Namen des benachbarten Parks, einem Teil der ringförmigen Wallanlagen rund um die Innenstadt. Die Fahrtreppen gruppieren sich rund um die Zwillingstürme der Deutsche Bank. Oben ragen Glasfassaden in den Himmel, unten glänzt eine der elegantesten S-Bahn-Stationen der Stadt - mit erstaunlich wenig Graffiti. Wer nicht im Börsentakt unterwegs ist, kann beim Warten entspannt das Lichtspiel an den Deckenpaneelen verfolgen.

Nein, leider falsch.

2. Alt trifft Neu

Ein Mann mit rotem T-Shirt geht an einem Bahnsteig entlang  - Bewegungsunschärfe
Wo könnte das denn nun sein? Bild © Andreas Bauer, hr

Leider falsch.

Richtig! Hier kreuzen U6 und U7 mit der U4 - und auch architektonisch treffen Alt und Neu aufeinander. Der ältere Teil der Station stammt aus dem Jahr 1986 und ist eher funktional-schlicht gehalten. 2001 kam die Erweiterung hinzu: rau, kantig, mit roh belassenen Betonwänden, die ein wenig an eine Tiefgarage mit Kunstanspruch erinnern. Und wer den berühmten "versinkenden" U-Bahn-Wagen draußen am Eingang sucht - der gehört auch dazu, aber eben oben.

3. Haltepunkt für Kulturhungrige

Eine rote Treppe, an deren Stufen die Namen Frankfurter Museen zu lesen sind.
Wie ein roter Teppich für die Kultur: Zu welcher Station gehört dieser Aufgang? Bild © Andreas Bauer, hr

Ja, klar. Die Station ist so etwas wie eine unterirdische Liebeserklärung ans Sachsenhäuser Museumsufer: An den Tunnelwänden und sogar auf den Treppenstufen wird auf die umliegenden Museen hingewiesen - vom Städel bis zum Filmmuseum. Möglich wurde das erst mit einem echten Bauabenteuer: der Untertunnelung des Mains, die 1984 abgeschlossen wurde. Seitdem verbindet die U-Bahn die Stadtteile dies- und jenseits des Flusses. Oben locken Cafés und Kultur, unten rauscht die U-Bahn durch Frankfurts kreative Ader.

Hach, ein kleiner Scherz, diese Station gibt es gar nicht in Frankfurt.

4. Vorraum zur ganz großen Show

Auf einer Treppe in der S-Bahnstation Messe geht ein Mann nach unten.
Ein Mann geht die Treppe herunter? An welcher Station? Bild © Andreas Bauer, hr

Leider nein.

Richtig! Seit ihrer Eröffnung 1999 bringt die S-Bahn-Station Messe Menschenmassen direkt ins Herz der Frankfurter Messewelt - hier geht es über Treppen quasi vom Gleis direkt ins Gedränge. Die Messe Frankfurt ist riesig: Sie besteht aus elf Hallen mit mehr als 392.000 Quadratmetern Fläche - das entspricht fast 55 Fußballfeldern.

Da kann es schon passieren, dass der Weg zum Ausstellungsstand gefühlt länger dauert als die Anreise selbst. Die Station ist eher unspektakulär, aber funktional - ein nüchterner Vorraum zur ganz großen Show.

5. Klares Statement

An einer Hauswand ist über dem Bild des ehemaligen Eintracht-Frankfurt-Spielers Anthony Yeboah der Satz geschrieben: "Wir schämen uns für alle, die gegen uns sind."
An welcher Station ist dieses übergroße Wandbild zu sehen? Bild © Andreas Bauer, hr

Nein, knapp daneben.

Ganz genau: Zwischen Wohnblocks, Kliniken und Bürohäusern liegt die Station Niederrad. Vom Bahnsteig aus gut sichtbar prangt ein riesiges Wandbild mit Eintracht-Legende Anthony Yeboah - dazu der markante Satz: "Wir schämen uns für alle, die gegen uns schreien." Ein klares Statement der Fans gegen Rassismus. Niederrad liegt nur eine Haltestelle vom Stadion entfernt. Aber auch abseits des Fußballs ist hier viel Bewegung: Berufspendler und Nachbarschaftsverkehr. Und mittendrin: ein Stück Frankfurter Haltung auf Beton.

6. Pilzsäulen am Bahnsteig

Die U-Bahnstation Westend
Palmen unter der Erde. Wo könnte das denn sein? Bild © Andreas Bauer, hr

Nein, das stimmt nicht.

Ja, genau. Eröffnet 1986, ist diese Station wahrscheinlich die ästhetischste Hommage an den Palmengarten, die der Nahverkehr zu bieten hat. Helle Blautöne schaffen optisch Weite, während sich die Pilzsäulen an den Bahnsteigenden wie Palmen nach oben auffächern. Der Palmengarten liegt nur ein paar Gehminuten entfernt. Auch das Lichtkonzept spielt mit - indirekt, kreisförmig, beinahe meditativ. So stilvoll, dass die Station es 2021 sogar auf eine Sonderbriefmarke geschafft hat: 2,70 Euro für ein kleines Stück U-Bahn-Kunst.

Das Aufmacherbild weiter oben stammt übrigens auch aus dieser Haltestelle.

7. Wovon Verkehrsplaner mal träumten

B-Ebene einer Frankfurter U-Bahn-Station. In Bewegungsunschärfe gehen zwei junge Männer vorbei.
Eine B-Ebene unter der Erde? Wo könnte das nur sein? Bild © Andreas Bauer, hr

Stimmt genau: Zwischen Hochhausfassaden, Autolärm und Kinoplakaten führt ein unscheinbarer Eingang in die Unterwelt - zur Station Eschenheimer Tor. Seit dem Betriebsstart 1968 rauscht hier die U-Bahn durch Frankfurts Zentrum. Über allem thront der mittelalterliche Eschenheimer Turm - einst Stadtgrenze. Unten dominieren klare Linien und rechte Winkel: U-Bahn im Stil der Sechziger.

Damals wollte man Fußgänger und Autos strikt trennen - deshalb entstand unter dem Platz die großzügige B-Ebene. Sie diente nicht nur dem U-Bahn-Zugang, sondern auch als Fußgängertunnel. Heute darf man wieder oben drüber, aber die Tiefebene erzählt noch von den verkehrsplanerischen Träumen vergangener Jahrzehnte.

Nein, knapp daneben.

8. Kunst mit Zähnen

Eine Frau wartet in einer U-Bahnstation. An der Wand ist das Bild eines Krokodils zu sehen.
Vorsicht Krokodil. Welche U-Bahn-Station könnte das denn sein? Bild © Andreas Bauer, hr

Richtig! Wer hier aussteigt, steht nur wenige Schritte vom Frankfurter Zoo entfernt. Schon unten am Bahnsteig gibt es tierisches Willkommen: Eine farbenfrohe Arche Noah entlässt ihre Fracht - darunter ein Krokodil, das sich zwischen Elefant und Ziege neugierig ins Bild schiebt. Die Wandgestaltung stammt von der Künstlerin Hildegard Lackschewitz und bringt seit 1986 ein Stück Wildnis in den U-Bahn-Alltag. Oben wartet der Tierpark - und unten ein Hauch von Kunst mit Zähnen.

Nein, das ist nicht richtig.

9. Tor der Zukunft

Eine Frau fährt in einer S-Bahn-Station eine Rolltreppe herunter.
Rolltreppe zum Bahnsteig. Aber in welcher Station? Bild © Andreas Bauer, hr

Das ist nicht richtig.

Ganz genau. Gateway Gardens gehört zu den jüngsten S-Bahnhöfen Frankfurts - eröffnet 2019, mit klaren Linien und dem Look eines Architekturmagazins. Die Station liegt auf dem Gelände einer ehemaligen US-Airbase, das heute Business-Park, Hotelviertel und Zwischenstopp für Reisende ist. Alles wirkt neu und ein bisschen futuristisch – zumindest die Version mit Rollkoffer, Laptop und Konferenzticket. Der Flughafen ist nur eine Station entfernt, fühlt sich hier aber schon zum Greifen nah an.

Ihr Ergebnis? Hier die Auswertung:

7–9 Richtige:

Frankfurt-Flüsterer
Sie erkennen jede Haltestelle am Kachelmuster. U-Bahn oder S-Bahn - Sie kennen den Fahrplan wahrscheinlich besser als der RMV selbst.

3–6 Richtige:

Okay – aber da geht noch was.
Ein paar Stationen kamen Ihnen bekannt vor, bei anderen war's vielleicht eher Raten. Vielleicht einfach mal öfter aus dem Fenster schauen?

0–2 Richtige:

Einsteigen, bitte!
Frankfurt ist noch ein weißer Fleck auf Ihrer Haltestellen-Karte - aber das lässt sich ändern. Einfach öfter mitfahren und hinschauen.

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de