Die Zahl der Arbeitslosen in Hessen ist im April leicht gestiegen. Das ist für diese Jahreszeit eine untypische Entwicklung: Krieg, Inflation und steigende Kosten wirken laut Experten verunsichernd auf Arbeitgeber.

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Keine Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt

Die Grafik zeigt die Arbeitslosenquote von Mai 2023 in der Höhe von 5,1%. Der daneben stehende Pfeil zeigt nach unten, da im Vormonat die Quote bei 5,1% lag. Im Hintergund ist eine fotografischer Ausschnitt der Bundesagentur für Arbeit zu sehen.
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Wie die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte, waren in Hessen zum Stichtag am 13. April 179.725 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum März sind das 1.644 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote ist mit 5,2 Prozent gleichgeblieben.

Vor einem Jahr hatte sie noch 4,5 Prozent betragen. "Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist untypisch für diese Jahreszeit", sagte Frank Martin, Geschäftsführer der Regionaldirektion Hessen.

Unsicherheit in einigen Branchen groß

"Die Unternehmen haben derzeit ihre Einstellungsbereitschaft zurückgefahren", so Martin. In einigen Branchen sei die Unsicherheit sogar so groß, dass Mitarbeiter entlassen würden. Allgemein lasse die Dynamik am Arbeitsmarkt nach.

Mehrere Faktoren spielten hier eine Rolle, besonders relevant sei der Krieg in der Ukraine, der steigende Materialkosten und anhaltende Lieferengpässen zur Folge habe. Auch rund 16.000 Arbeitslose mit ukrainischer Staatsbürgerschaft, die mehrheitlich noch Sprachkurse absolvieren müssten, schlügen zu Buche.

Zudem würden die Verbraucher wegen der Inflation weniger konsumieren und es gebe Unsicherheiten in puncto Tarifabschlüsse und Energieversorgung.

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