Per Dekret enteignet Kremlchef Putin formell unter anderem den Gas- und Ölkonzern Wintershall Dea. Dessen Anteile an Gasförderprojekten werden auf russische Unternehmen transferiert.

Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea mit Hauptsitz in Kassel und die österreichische OMV verlieren laut einem Präsidialerlass formell ihre Anteile an Gasförderprojekten in Russland. Das geht nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters vom Mittwoch aus von Kremlchef Wladimir Putin unterzeichneten Dekreten hervor.

Die Beteiligungen der Konzerne am Erdgasfeld Juschno Russkoje und an der Achimov-Formation in Sibirien sollen demnach auf neu gegründete russische Gesellschaften übertragen werden.

"Russland kein verlässlicher Partner"

Wintershall Dea erklärte am Mittwoch: "Der Präsidialerlass ist eine weitere Bestätigung: Russland ist kein verlässlicher Wirtschaftspartner mehr und unberechenbar - in jeder Hinsicht." Man sei derzeit dabei, die aktuelle Situation im Detail zu analysieren. Der Konzern hatte bereits zu Beginn dieses Jahres das Aus seiner Geschäfte in Russland angekündigt, die zuletzt rund 50 Prozent der gesamten Produktion ausmachten.