Schlafkapseln ohne Tageslicht Schlafen wie im Raumschiff – in Frankfurt ist das jetzt möglich

Schlafen wie auf der ISS – das geht jetzt auch in Frankfurt. Das neue Hostel "HOME" bringt futuristisches Raumfahrt-Flair ins Rhein-Main-Gebiet. Aber: Ist das für jeden etwas?

Blick in die Schlafkapsel des Hostels "HOME"
Blick in die Schlafkapsel des Hostels "HOME" Bild © Hostel HOME

Einmal fühlen wie ein Astronaut – im neuen Hostel des Studierendenwerks Frankfurt geht das. In direkter Nähe zum Westbahnhof, im Stadtteil Bockenheim, hat Ende April das Hostel "HOME" eröffnet.

Gäste können hier in Schlafkapseln übernachten, die aussehen wie kleine Raumstationen – hessenweit ist das einzigartig.

Insgesamt bietet das Hostel 222 Schlafplätze, aufgeteilt in 30 Kapseln und 183 "normale" Tiny-Zimmer. Die Kapseln liegen im Untergeschoss und erinnern an kleine Raumstationen. Tageslicht gibt es hier nicht.

Ausgestattet sind sie mit Lichtsteuerung, Belüftung, USB-Anschluss, WLAN und Leselampe. Statt Fenster gibt es eine regelbare Frischluftzufuhr. Auch Rauchmelder sind in jeder Kapsel eingebaut.

Die Maße: zwei Meter lang, ein Meter hoch und breit – Platz und Komfort bieten die Räume nicht. Wer Platzangst hat, hat in diesen Boxen nichts verloren.

Science-Fiction trifft Stundentenalltag

Die Idee stammt von Gudrun Hartmann, Leiterin des Hostels und der Verpflegungsbetriebe beim Studierendenwerk Frankfurt– und bekennende Sci-Fi-Fan. "Unsere Motivation ist es, einem Fremden ein Zuhause auf Zeit zu bieten", sagt sie. Die Kapseln seien ungewöhnlich, aber funktional.

Ein älterer Mann im Anzug steht in einem weiß beleuchteten Raum mit Schlafkapseln, die wie kleine Raumschiffkabinen aussehen.
ESA-Astronaut Thomas Reiter bei der Eröffnung des Schlafkapsel-Hostels in Frankfurt. Bild © Hostel HOME

Zur Eröffnung kam sogar der ehemalige ESA-Astronaut Thomas Reiter nach Frankfurt und lobte die Gestaltung: "Auch auf der ISS muss man auf engem Raum Kompromisse zwischen Komfort und Funktionalität finden. Ich bin sicher, dass dieses Ambiente die Bewohnerinnen und Bewohner inspirieren wird."

Mit dem Smartphone ins All

Der Zugang zum Schlafkapsel-Bereich erfolgt digital – per Smartphone. Wer drin ist, sucht seine Kapsel, öffnet die Tür und steigt ein.

Blick in die Schlafkapsel des Hostels "HOME"
Blick in die Schlafkapsel des Hostels "HOME" Bild © Hostel HOME

Wer gerne ungewöhnlich übernachtet, kommt bei den Schlafkapseln auf seine Kosten. Besonders Studierende, internationale Gäste oder Alleinreisende finden hier eine bezahlbare und praktische Unterkunft mit Wow-Faktor.

Schlafen wie auf der ISS – ab 29 Euro pro Nacht

Eine Nacht in der Schlafkapsel kostet 49 Euro, Studierende zahlen ermäßigte 29 Euro. Gebucht werden kann flexibel: von einer einzelnen Übernachtung bis zu drei Monaten – ideal also für einen Städtetrip, ein Praktikum oder eine Übergangslösung zum Semesterstart.

Weniger Weltraum-Feeling, aber mehr Platz: Die Tiny-Zimmer sind die Alternative zur Schlafkapsel.
Weniger Weltraum-Feeling, aber mehr Platz: Die Tiny-Zimmer sind die Alternative zur Schlafkapsel. Bild © Hostel HOME

Wer mehr Platz braucht, könnte in einem der 183 Tiny-Zimmer unterkommen. Die sind zwar ebenfalls kompakt, bieten aber ein eigenes Bad und etwas mehr Privatsphäre.

Neben Einzelzimmern stehen auch Zwei- und Dreibettzimmer zur Verfügung – einige davon barrierefrei. Für längere Aufenthalte oder viel Gepäck gibt es zusätzlich Spinde und einen separaten Gepäckraum.

Frühstück mit Pancake-Maschine – und Ausblick ins All

Im Erdgeschoss wartet eine Lounge im Space-Look: Frühstück mit Pancakes aus dem Automaten, Kaffee per Knopfdruck – dazu echte Weltraumbilder an den Wänden. Vom Eingangsbereich bis in den Keller zieht sich das Raumfahrt-Thema durch.

Gäste können außerdem Waschmaschinen und Co-Working-Bereiche nutzen. Post empfangen geht ebenfalls per Paketstation. Und wer mit dem Rad oder E-Auto anreist, findet passende Stellplätze samt Lademöglichkeit.

Wer also schon immer mal wie ein Astronaut schlafen wollte, auf Bequemlichkeit und Tageslicht verzichten kann: Frankfurt bietet jetzt die passende Raumkapsel. Nur die Schwerelosigkeit muss man sich dazudenken.

Sendung: hr-fernsehen, maintower,

Quelle: hessenschau.de/Peter Rothkranz