Schnelleres Internet So steht es um den Glasfaserausbau in Ihrer Region

Im Jahr 2030 sollte Deutschland flächendeckend am Glasfaser hängen – doch davon ist Hessen noch weit entfernt. Wie es in Ihrer Region aussieht, erfahren Sie hier.

Glasfaserkabel in einem aufgebaggertem Loch in der Straße, daneben ein Bagger.
Buddeln für den Breitbandausbau. Bild © IMAGO / Rene Traut

Bis Ende 2025 soll Glasfaser in jedem zweiten Haushalt verfügbar sein, bis 2030 dann flächendeckend in ganz Deutschland - dieses Ziel hatte die damalige Ampel-Koalition vor gut drei Jahren in ihrer "Gigabitstrategie" vorgestellt. Doch davon ist Hessen noch weit entfernt.

Nach Angaben des hessischen Digitalministeriums waren im Sommer 2024 ein gutes Viertel der Haushalte (27 Prozent) an die schnelle Datenversorgung angeschlossen - damit reiht sich Hessen im bundesweiten Vergleich nur auf Platz zwölf ein – und gehört damit zu den Schlusslichtern, wie der NDR zeigt.

Übertrumpft vom Norden

Auf Platz eins liegt Hamburg mit mehr als 73 Prozent Glasfaserausstattung, gefolgt von Schleswig-Holstein (62 Prozent) und Niedersachsen (60 Prozent).

Am schlechtesten steht Thüringen mit 16 Prozent da.

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Was ist der Vorteil von Glasfaser?

Glasfaser ermöglicht eine sehr schnelle Datenübertragung. Dabei werden Informationen über hauchdünne Glasfasern mithilfe von Lichtimpulsen übertragen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kupferkabeln bietet Glasfaser eine deutlich höhere Bandbreite und schnelleres Internet. Sie kann Daten mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde (Mbit/Sek) übertragen.

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Wie gut - oder schlecht - die einzelnen Kreise und kreisfreien Städte in Hessen mit schnellem Internet versorgt sind, zeigen die Daten des Breitbandatlas des Bundes.

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Limburg-Weilburg steht am besten da

Die anteilig meisten Anschlüsse sind mit 63 Prozent der Haushalte im Landkreis Limburg-Weilburg möglich – und das übertrifft sogar die Großstädte deutlich: Frankfurt kommt nur auf 33, Wiesbaden auf 27, Kassel auf 20 und Darmstadt auf 16 Prozent.

Die größten Lücken weist das Glasfasernetz im Kreis Waldeck-Frankenberg auf, wo nur 7 Prozent der Haushalte einen entsprechenden Anschluss wählen können.

Der Ausbau geht voran - aber nicht für alle

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Damit das schnelle Internet genutzt werden kann, genügt es nicht, dass viele Verteilerkästen bereits angebunden sind. Die Glasfaserleitungen müssen bis ins Haus führen. Genau hier stockt der Ausbau oft.

Zwischen 2022 und 2024 wurden laut Breitbandatlas im Kreis Offenbach weniger als drei Prozent der Haushalte neu an das Glasfasernetz angeschlossen - im Gegensatz zum hessischen Spitzenreiter Vogelsbergkreis, der es auf über 51 Prozent schaffte.

Wo es in Hessen besonders lahmt

In einigen Regionen ist unterdessen das Kupfernetz so veraltet, dass nicht einmal Zugang zu Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/Sek)) möglich ist.

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Davon ist im Odenwaldkreis mit 54 Prozent sogar mehr als jeder zweite Haushalt betroffen. In Main-Kinzig können 27 Prozent keine 100 Mbit/Sek nutzen, in der Bergstraße 22 Prozent. Ein echter Standortnachteil, der ansiedlungswillige Firmen verprellen könnte.

Für den Ausbau des Glasfasernetz-Angebots in Hessen wurden nach Angaben des hessischen Digitalministeriums von 2015 bis Anfang März dieses Jahres mehr als 592 Millionen Euro Fördermittel für das Land bewilligt.

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Die Daten hinter den Grafiken

Die statistischen Daten stammen aus dem "Breitbandatlas" der Bundesnetzagentur (Stand: Juni 2024). Der Atlas basiert auf adressgenauen Angaben der Internetanbieter. Sie müssen der Behörde seit 2021 ihre Versorgungsdaten melden. Die Statistik gibt allerdings nur Aufschluss über die Verfügbarkeit von Glasfaser, nicht über die tatsächliche Kundenzahl. Nicht jeder potenzielle Kunde nimmt die Möglichkeit zur Nutzung von Glasfaserkabel wahr. Die Bundesnetzagentur unterscheidet außerdem nicht zwischen Angeboten für Privat- und Geschäftskunden. Manchmal ist Glasfaser nur für Unternehmen buchbar, Privatkunden gehen leer aus – die Adresse gilt dennoch als versorgt.

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Redaktion: Anikke Fischer

Sendung: hr-fernsehen, mex,

Quelle: hessenschau.de mit Material von Alexander Mühlhausen und Benedikt Bathe (NDR), dpa/lhe