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Millionen-Förderung für Breitband-Ausbau im Odenwald

Ein Glasfaserkabel

Die Freude beim hessischen Breitband-Schlusslicht ist groß: Der Bund zahlt dem ländlichen Odenwaldkreis 100 Millionen Euro für den Ausbau eines zeitgemäßen Glasfasernetzes. Damit sollen vor allem abgelegene Haushalte versorgt werden.

Erst gefeiert, dann abgestürzt und jetzt wieder euphorisch: Beim Thema Breitbandausbau durchlebt der Odenwaldkreis ein wahres Wechselbad der Gefühle. Aktuell überwiegt die Freude, denn der Kreis hat am Montag die Zusage für Fördergelder für den Glasfaserausbau in Höhe von 100 Millionen Euro durch den Bund erhalten.

"Wir feiern immer noch"

"Ich freue mich über die große Zuwendung des Bundes, mit der wir unser Ziel erreichen, leistungsstarke Internetverbindungen in jedes Haus zu bringen", freut sich Landrat Frank Matiaske (SPD). Auch Marius Schwabe, Geschäftsführer der kreiseigenen Odenwald Gigabit Gesellschaft (OGIG), ist bester Laune: "Wir feiern immer noch", sagte er am Dienstag.

Das Geld stammt von Bundeministerium für Digitales und Verkehr. Wichtigstes Kriterium, um diese Förderung zu erhalten, ist dabei der Bedarf - und der ist im Odenwaldkreis wahrlich vorhanden. Zuletzt war der ländliche Kreis laut Breitbandbüro hessenweit auf den letzten Platz bei der Anbindung und Internet-Geschwindigkeit zurückgefallen. Noch zehn Jahre zuvor thronte der Odenwald sogar bundesweit an der Spitze, denn er hatte als erster Flächenkreis in Deutschland ein eigenes und preisgekröntes Glasfasernetz gebaut.

Nach dem Absturz sollen die 100 Millionen Euro den Odenwaldkreis wieder in eine rosige Breitband-Zukunft führen. Von dem Geld sollen vor allem Orte an das Glasfasernetz angebunden werden, die von den lokalen privaten Internet-Anbietern nicht abgedeckt werden – etwa die Oberzenter Staddteile Hetzbach, Gammelsbach oder Ober- und Untersensbach. "Diese Förderung ist immens wichtig, denn digital gut aufgestellt zu sein, ist gerade im ländlichen Raum unerlässlich", sagte Landrat Matiaske.

2024 soll es losgehen

Rund eineinhalb Jahre lang habe die Ogig an dem Förderantrag gearbeitet, so Schwabe. Er sprach von einem "Kraftakt". Spatenstich für den Glasfaserausbau soll möglichst schon 2024 sein. Aktuell bereite die Ogig die Ausschreibungen vor, um Anfang kommenden Jahres die Aufträge an die entsprechenden Firmen vergeben zu können.

Doch damit es wirklich losgehen kann, muss auch das Land Hessen eine Fördersumme zusagen, und auch die Kommunen im Odenwald müssen Geld aufbringen. So sieht es das Förderprogramm nämlich vor: Der Bund übernimmt 50 Prozent der Kosten, das Land 40 Prozent und die Kommunen 10 Prozent. Der Kreis ist zuversichtlich, auch vom Land eine Zusage zu bekommen.

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