Drei Schornsteine ragen in den Himmel, ein vierter ist nur noch halb so groß.

Fast 200 Meter hoch war der Kamin ursprünglich. Jetzt ist vom Schornstein am Block 1 des Kohlekraftwerks Staudinger nicht mehr viel übrig. Der Rückbau ist allerdings mühsam - denn ein Teil des Kraftwerks soll bleiben.

Am Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg (Main-Kinzig) wird derzeit der Schornstein von Block 1 zurückgebaut. Damit ändert sich die Silhouette des riesigen Kohlekraftwerks, das vom Untermain bis in den Vogelsberg zu sehen ist.

Von dem einst 195 Meter hohen Turm ist inzwischen nur noch ein Stummel übrig. Dabei "knabbert" ein sogenannter Spinnen-Bagger den Schornstein von oben nach unten ab, wie der Kraftwerksbetreiber Uniper mitteilte.

Der Bagger besteht aus einem Rad, das über den Rand des Kamins kreist und dabei Stücke herausbricht.

Das Gerät sitzt oben auf dem Schornsteinrand und nimmt den Beton Meter für Meter herunter. Die Bruchstücke werden langsam nach innen abgeworfen. So werde sichergestellt, dass nichts nach außen herunterfalle, sagte eine Unternehmenssprecherin.

Sprengung nicht möglich

Uniper will mit dem Abbruch des Kamins Platz für Neuinvestitionen an dem Standort unweit der hessisch-bayerischen Landesgrenze schaffen. "Um bestehende Bauwerke nicht zu beschädigen und den Weiterbetrieb der Blöcke 4 und 5 nicht zu beeinträchtigen, kann der Kamin nicht gesprengt werden", sagte die Sprecherin.

Das Kraftwerk Staudinger ist nach Unternehmensangaben das größte konventionelle Kraftwerk in Hessen. Aktuell wird allein der mit Steinkohle befeuerte Block 5 von Uniper am Strommarkt eingesetzt. Der mit Erdgas befeuerte Block 4 wird den Angaben zufolge durch den Netzbetreiber Tennet zur Netzstabilisierung und als Reservekapazität vorgehalten.

Zusätzlich werden die Stadt Hanau und die Standortgemeinde Großkrotzenburg vom Kraftwerk mit Fernwärme beliefert. Hanau will aber aus dieser Versorgung aussteigen und seine Fernwärme mit dem Bau eines neuen Blockheizkraftwerks auf eigene Füße stellen.

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