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Streit um Bundeswehr-Präsentation auf Hessentag

Bundeswehr stellt Auto auf Hessentag aus

Seit 60 Jahren feiert das Land den Hessentag. Die Bundeswehr ist auf dem Fest für die ganze Familie immer dabei - mit Infoständen, aber auch mit Kriegsgerät. Politisch ist das umstritten.

Ein ausrangierter Kampfhubschrauber, eine Rettungsinsel der Marine, ein Radpanzer, auf dem Kinder herumklettern können: Auch in diesem Jahr präsentiert sich die Bundeswehr mit militärischem Großgerät auf dem Hessentag im südhessischen Pfungstadt (Darmstadt-Dieburg). Und sorgt damit für Diskussionen.

Panzer sind kein Abenteuerspielplatz

Die Gewerkschaft Verdi hatte sich bereits im Vorfeld gegen die "militärische Waffenschau" ausgesprochen. In einem Brief an Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) heißt es: "Die Bundeswehr und das Ausstellungsgelände auf dem Hessentag sind kein Abenteuerspielplatz, auf dem Kinder und Jugendliche mit militärischen Gerät spielen sollten." Das stehe im Gegensatz zum Hessentag, der als Fest für ein fröhliches Miteinander stehen sollte.

Informieren: ja. Zurschaustellung von Waffen und Kriegsgerät: nein.

Ähnlich sieht das auch der Linken-Landtagsabgeordnete Jan Schalauske. In der aktuellen Ausstellungs-Form habe die Bundeswehr nichts auf dem Landesfest verloren, sagt er. "Die Bundeswehr hat viele Möglichkeiten, über sich als Institution zu informieren." Doch dabei bleibe es in Pfungstadt eben nicht. Hubschrauber und Panzer umkommentiert auf einem Volksfest auszustellen, sei völlig falsch. Die Landesregierung hält dagegen.

Rhein: Bundeswehr "im Herzen des Hessentags"

Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) verteidigte die Ausstellung bei einem Besuch am Dienstag vehement. Schließlich sei die Bundeswehr ein Garant für Frieden und Sicherheit: "Ohne die Bundeswehr könnten wir nicht leben, wie wir leben, nämlich in einem Rechtsstaat, in einer Demokratie. Und insofern ist sie zentraler Bestandteil der Gesellschaft." Folgerichtig habe sie ihren Platz auf einem Landesfest sicher. "Ich freue mich, dass sie da ist. Im Herzen des Hessentags."

Ausstellung kommt bei Besuchern gut an

Trotz kritischer Stimmen: Der Platz der Bundeswehr ist auch auf dem diesjährigen Hessentag ein Publikumsmagnet. Am Vormittag informieren sich Schulklassen über Karrieremöglichkeiten, nachmittags sind viele Familien mit Kindern dort anzutreffen.

"Ich find’s gut, dass sich die Kinder das hier anschauen können. Die Bundeswehr braucht Nachwuchs, warum sollen die hier nicht auch Werbung für sich machen?", fragt ein Besucher den hr. Und eine andere Frau sagt: "Wenn man bedenkt, dass die Bundeswehr da ist, um uns zu schützen, dann hat das hier absolut seine Berechtigung." Als Teil der Gesellschaft habe die Bundeswehr auch das Recht, sich zu präsentieren.

Protestaktion geplant

Anders sieht es das Bündnis "Friedlicher Hessentag", dem unter anderem der Landesverband der Linken angehört. Die Neugier und Technikbegeisterung von Kindern und Jugendlichen werde missbraucht, um "Berührungsängste vor militärischer Gewalt abzubauen", heißt es auf einem Flugblatt. Das Friedensbündnis wollte daher am Samstagmittag am Ausstellungsort der Bundeswehr auf dem Hessentag eine Protestkundgebung starten.

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Ihre Kommentare Bundeswehr-Stand mit schwerem Gerät: Gehört das Militär für Sie zum Hessentag?

143 Kommentare

  • Ja es gehört auf jedenfall dazu die Bundeswehr auf dem Hessentag zu präsentieren, als die Linke, die ständig gegen den Staat hetzt und unser Land in Chaos versetzen will!
    Alles was politisch nach links oder rechts geht, gehört verboten meiner Meinung nach!

  • Ich denke, die Bundeswehr ist gerade jetzt endlich ein teil von Deutschland, gerde jetzt wo die Politik die Gefahr von Russland unterschätzt oder naiv unterdrückt hat ist das Militär bei uns sehr wichtig.

  • Auf jeden Fall. Sie ist Teil unserer Gesellschaft und präsentiert sich leider viel zu wenig in der Öffentlichkeit. Daher ist der Hessentag eine gute Gelegenheit zu sehen, wie wir die Werte unserer Demokratie verteidigen können...

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