Finale mit Umzug, Hitze und Moses Pelham Fast eine Million Besucher beim Hessentag
Rund 950.000 Menschen sind zum Hessentag nach Bad Vilbel gekommen - deutlich mehr als erwartet. Zum Schlussspurt am bisher heißesten Tag des Jahres gab es den großen Festumzug.
Am Ende wurde die erhoffte Besucherzahl weit übertroffen: Rund 950.000 Menschen haben den Hessentag 2025 in Bad Vilbel (Wetterau) besucht. Das waren 200.000 mehr als erwartet, wie ein Sprecher der Stadt am Sonntag sagte.
Grund sei das gute Wetter gewesen. "Gut" dürfte für manche allerdings relativ gewesen sein, denn den bis zu 37 Grad, die in Hessen erwartet wurden, zu trotzen, war vermutlich nicht für jeden einfach. Für Sonntag hatte der Deutsche Wetterdienst eine Hitze-Warnung von 11 bis 19 Uhr herausgegeben.
Doch allein am Wochenende waren bei Temperaturen von mehr als 30 Grad und Hitzewarnungen viele zehntausend Menschen auf das Veranstaltungsgelände in die Kurstadt geströmt.
Den traditionellen Festumzug, den Höhepunkt zum Abschluss, verfolgten am Sonntagnachmittag ebenfalls Zehntausende, wie der Stadtsprecher sagte. Unter den Zuschauern waren auch Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und sein Kabinett. Rhein dirigierte zum Umzugs-Auftakt das Landespolizeiorchester und mischte sich später unter die Teilnehmerinnen.
Unter dem Motto "Wir bringen Hessen auf die Bühne" repräsentierten Motivwagen, Fuß- und Musikgruppen ihre Heimat - darunter Tänzerinnen und Tänzer, Sport-, Kerbe- und Karnevalsvereine, Feuerwehr und Theatergruppen.
Das Hessentagspaar 2025, Matthias Kallmeyer und Ena Kaufmann, sprach von zehn wunderbaren Tagen und einem friedlichen Fest mit fröhlichen Besuchern.
Polizei und Einsatzkräfte zufrieden
"Wir sind bisher sehr zufrieden", sagte auch eine Polizeisprecherin. Es sei ruhig geblieben. Laut den Beamten gab es lediglich einzelne Anzeigen. Dabei sei es um Diebstahl oder vereinzelte Körperverletzungsdelikte gegangen, "wenn Alkohol im Spiel war".
Auch mit der Bewältigung der Hitze zeigte sich die Stadt zufrieden. Hin und wieder habe es einen Sanitäter-Einsatz gegeben, aber keine größeren Zwischenfälle, sagte der Hessentagssprecher.
Viele hätten sich strategisch verhalten, die ganz heißen Stunden gemieden und Kopfbedeckungen getragen. Es habe auch kostenlose Sonnenmilch-Stationen und ausreichend Schattenplätze gegeben. Abkühlung suchten viele zum Beispiel im schattigen Burgpark oder im Kneippbecken auf dem Gelände.
"Zehn Tage Heimliche Hauptstadt Hessens"
Auch Ministerpräsident Rhein und Bad Vilbens Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) zogen eine positive Bilanz des 62. Hessentages. "Was die Stadt gemeinsam mit Hunderten Ehrenamtlichen, Sicherheitsbehörden und Rettungskräften auf die Beine gestellt und erreicht hat, ist überaus beachtlich", sagte Rhein.
"Bad Vilbel war zehn Tage lang die heimliche Hauptstadt Hessens und hat so viele Besucherinnen und Besucher angelockt, das ist wirklich schön", freute sich Wysocki. "Danke an alle Beteiligten, an die Helferinnen und Helfer und an das große Team der Stadt Bad Vilbel für dieses sagenhafte Event."
Zur Halbzeit am Dienstag hatten laut Stadt bereits rund 450.000 Menschen das Landesfest besucht. Der bislang besucherstärkste Tag war nach Angaben der Stadt der Feiertag am Donnerstag (Fronleichnam).
Das Finalwochenende hatte mit Auftritten von Deichkind und Elif am Freitagabend begonnen. Am Samstagabend traten das Elektropop-Duo "2raumwohnung" und der Kabarettist Urban Priol auf.
Am Ende des Festumzugs am Sonntagnachmittag übergab Bad Vilbel die Hessentagsfahne an eine Delegation der Stadt Fulda. Dort findet der Hessentag im nächsten Jahr statt.
Konzert-Finale mit Moses Pelham
Am Sonntagabend folgt noch das Abschlusskonzert in der Stadtwerke-Arena: Dann unterbricht der Frankfurter Musiker Moses Pelham zum Finale des Landesfests seinen "Bühnenruhestand" und tritt mit achtköpfiger Band auf. Zuvor spielt der Rapper Vega als Special Guest ein eigenes Set.
Den Besuchern bleibt zu hoffen, dass das Wetter hält, denn zum Abend stieg das Gewitter-Risiko.