Hochwasser

Das Meer ist rund 400 Kilometer von Niederaula entfernt, trotzdem musste die Feuerwehr dort zwei Handwerker in Seenot retten. Die Männer wollten mit ihrem Transporter offenbar eine Abkürzung über einen überfluteten Feldweg nehmen.

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Auto bleibt auf überfluteter Wiese stecken

Ein Auto treibt im Wasser
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Offenbar auf der Heimfahrt von einem Shopping-Trip waren die 21 und 39 Jahre alten Mitarbeiter einer Malerfirma aus Bad Hersfeld am Donnerstagnachmittag in Niederaula (Hersfeld-Rotenburg) mit einem Kleintransporter auf einem Feldweg unterwegs. Dort hatte sich aufgrund des Starkregens auf den Fuldawiesen eine größere Wasserfläche gebildet.

Ein Meter tief im Wasser

Der Versuch der beiden mit dem Fahrzeug durch das Hochwasser zu gelangen, scheiterte gründlich. Der Kleintransporter sackte zur Seite ab und stand rund einen Meter tief im Wasser.

Die Männer stiegen auf das Fahrzeugdach, riefen mit dem Handy um Hilfe und warteten auf dem Transporter auf Rettung. Diese gestaltete sich als schwierig, da das Fahrzeug rund 150 Meter vom "Festland" entfernt war. Mit einem Rettungsboot brachte die Feuerwehr die Männer schließlich ans rettende Ufer - mitsamt vier voller Einkaufstüten einer vor allem bei Handwerker beliebten Klamottenmarke mit Sitz im Main-Kinzig-Kreis.

Wer trägt die Kosten?

Die beiden Männer hatten laut Einsatzleiter Mike Völker von der Feuerwehr Niederaula gefroren und konnten sich im Rettungswagen aufwärmen. "Ansonsten geht es ihnen gut", sagte Völker. Während der ganzen Rettungsaktion trug einer der Handwerker kurze Hosen. Warum die Männer in das Hochwasser fuhren, wird noch ermittelt. Sie sollten laut Polizei am Freitag vernommen werden.

Ein feuerwehrmann zieht ein Rettungsboot mit Besatzung durch das Hochwasser.

Vermutlich wollten die beiden über den Feldweg einen Stau umfahren, sagte Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk - und sind dann im Wasser gelandet. Wer die Kosten für den Einsatz trägt, ist noch unklar.

Doch wie geht es mit dem gestrandeten Fahrzeug weiter? Noch sei laut Polizei ungewiss, ob der Transporter am Freitag geborgen wird oder erst dann, wenn die Pegelstände gesunken sind. Mit einem sogenannten Ölbindeschlauch sei das Fahrzeug gegen auslaufende Betriebsstoffe gesichert worden. Die Höhe des Sachschadens konnte noch nicht beziffert werden.

Polizei warnt vor Gefahren

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei Osthessen vor den Gefahren von überfluteten Straßen. Oftmals sei die Wassertiefe nur schwer einzuschätzen. Statt "auf gut Glück" zu fahren, solle man lieber einen sicheren Weg nehmen, selbst wenn es ein Umweg ist.

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