Teilnehmer des Fastnachtsempfangs mit Ministerpräsident Rhein

Sie bezeichneten ihn als "Mohren" und pflegten ihn als Symbol der Ober-Mörler Fastnacht. Jetzt soll es keine Auftritte mehr für die schwarz angemalte Figur geben. Dem Karnevalsverein Mörlau war nach einem Empfang bei Ministerpräsident Rhein "Blackfacing" vorgeworfen worden.

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Ober-Mörlener Narren streichen Symbolfigur

Die umstrittene Figur im Vordergrund kniend, dahinter Ministerpräsident Boris Rhein mit Ehefrau und weiteren Teilnehmern
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Nach einem Empfang bei Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat sich die 1. Ober-Mörler Karnevalsgesellschaft "Mörlau" wegen eines zu der Veranstaltung entsandten schwarz angemalten Mannes entschuldigt. Der als "Blackfacing" kritisierte Auftritt hatte bei vielen Menschen für Empörung gesorgt.

"Blackfacing" bezeichnet das Anmalen des Gesichts weißer Menschen mit dunkler Schminke, um schwarze Menschen stereotyp darzustellen. Die Praxis war in den vergangenen Jahren zunehmend in die Kritik geraten, da sie schwarze Menschen rassistisch diskriminiere.

"Mohr" posiert mit Rhein fürs Foto

Rhein und seine Frau Tanja hatten am Samstag im Schloss Biebrich Repräsentanten der hessischen Fastnachtsvereine empfangen und mit ihnen für Fotos posiert. Eines dieser von der Staatskanzlei veröffentlichten Bilder zeigt den schwarz angemalten Mann im Vordergrund kniend.

Das Foto sorgte für teils heftige Kritik. Ein Sprecher der Staatskanzlei hatte dazu am Samstag gesagt: "Die Vereine entscheiden selbst, mit welchen Vereinsmitgliedern sie an dem Empfang teilnehmen". Die von dem Verein als "Mohr" bezeichnete Figur gilt als Symbol der Ober-Mörler Fastnacht und findet sich sowohl im Wappen der Karnevalsgesellschaft als auch in dem der Wetterau-Gemeinde Ober-Mörlen.

Verein: "Wollten niemanden verletzen"

Die Karnevalsgesellschaft entschuldigte sich am Sonntag allerdings "ausdrücklich bei allen Menschen, die wir verletzt haben könnten". Fastnacht solle für alle da sein, "und dies ist uns auch sehr wichtig", teilte eine Sprecherin mit.

Der Vorstand nehme die Angelegenheit sehr ernst, hieß es weiter. "Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die entsprechenden Bilder und Inhalte auf unseren Social-Media-Seiten zu entfernen und öffentliche Auftritte des Mohren ab sofort abzusagen, da wir niemanden kränken wollen."

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