Wenn im Oktober die 75. Frankfurter Buchmesse startet, dann wird es voll auf dem Gelände: Die Messe erwartet ein sattes Besucherplus. Auf dem Programm steht viel Politik. Ein dominantes Thema der vergangenen Jahre soll aber keine Rolle mehr spielen.
Sechs Titel haben es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023 geschafft: Darunter bewegende Geschichten von emotionaler und körperlicher Gewalt. Außerdem geht es um die Suche nach Identität und nach Glück.
Im Rennen um den Deutschen Buchpreis für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres stehen die Finalisten fest. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels teilte am Dienstag mit, welche sechs Autorinnen und Autoren die Jury in die Endrunde schickt.
Der "beste Roman des Jahres" wird mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Entsprechend begehrt sind die Nominierungen. Auf der Longlist finden sich eine ganze Reihe bekannter Namen.
Über die Themen der nominierten Bücher sagt hr-Literaturexperte Alf Mentzer: "Die Möglichkeit von Glück – so heißt der nominieret Roman der Wismarer Autorin Anne Rabe über ein Leben zur Wendezeit; vor deren Hintergrund auch Terezia Moras Roman Muna spielt – und von der Möglichkeit, glücklich zu sein, oder zu werden, gerade wenn man aus prekären sozialen Verhältnissen stammt, handeln einer ganze Reihe dieser Bücher, sei es Charlotte Gneuss Roman Glittersee oder Vatermal, das Romandebüt des deutsch-türkischen Autoren Necati Öziri."
Der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie erhält in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Man wolle ihn für seine Unbeugsamkeit und seine Lebensbejahung ehren, begründete die Jury.
Vier Monate vor der Frankfurter Buchmesse hat Ehrengast Slowenien einen Einblick in das Programm gegeben. Das setzt auf Lyrik, Nachhaltigkeit - und Bienen.
Nach zwei Jahren, mit starken Einschränkungen durch die Pandemie, ist die Buchmesse endlich wieder der Treffpunkt für alle Bücherfans geworden. Rund 180.000 Besucher waren da – und fast war es so, als hätte es Corona nicht gegeben.
Der offizielle Ehrengast der Frankfurter Buchmesse war Spanien, doch die Ukraine stand mindestens ebenso im Mittelpunkt. Der Krieg war allgegenwärtig, die Krisen dieser Welt auf allen Podien Thema. Schon beim Buchmesse-Auftakt ging es emotional zu, Tränen flossen bis zum Schluss.
Die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf hat dafür plädiert, in der Debatte um den Krieg in der Ukraine nicht nur die negativen Folgen für Deutschland zu thematisieren. Diese Sichtweise würde zunehmend lauter werden, sagte sie im "SHEROES"-Gespräch auf der ARD-Bühne am Sonntag. "Ich halte es für einen Fehler, die Perspektive so dermaßen zu verkürzen, als seien die Ukrainer der Grund dafür, dass wir jetzt hier Energieengpässe haben oder dass wir wirtschaftlichen Wohlstand verlieren werden."