Sound of the Forest - Festival-Aufnahme aus dem Jahr 2016 - viele Menschen vor der Bühne

Vier Tage Konzert im Wald - und das bei der aktuellen Trockenheit? Mit einem umfassenden Sicherheitskonzept wollen die Macher von "Sound of the Forest" dafür sorgen, dass bei dem beliebten Festival am Marbach-Stausee im Odenwald nichts anbrennt.

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Vorbereitungen für "Sound of the Forest"

Sound of the Forest
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Zwei Jahre durften sie nicht - wegen Corona. Jetzt dürfen sie wieder, und die Macher von "Sound of the Forest" brennen darauf, ab Donnerstag vier Tage lang das größte Musikfestival Südhessens am zwischen Oberzent, Erbach und Mossautal gelegenen Marbach-Stausee im Odenwald zu starten.

2018 wegen Brandgefahr kurzfristig abgesagt

Nicht brennen sollte nach Möglichkeit der Wald, der das Festivalgelände umgibt. 2018 war die Veranstaltung wenige Tage vor Beginn von der Stadt Oberzent (Odenwald) wegen akuter Waldbrandgefahr gestoppt worden. Diesmal sieht man sich mit einem umfassenden Sicherheitskonzept bestens gewappnet.

"Obwohl es hier in den letzten Tagen nochmal richtig geregnet hat, haben wir alle notwendigen Maßnahmen ergriffen", erklärt Organisator Johannes Megow. Denn auch die Niederschläge haben an der Waldbrandstufe A nichts geändert. "Grillen ist deshalb diesmal leider untersagt, auch auf den Grillplätzen."

Drei Kilometer Bauzaun

Dass das Waldbetretungsverbot eingehalten wird und nichts in den Wald geworfen werden kann, dafür sollen drei Kilometer Bauzaun sorgen, der jeweils mindestens drei Meter vom Waldrand entfernt stehen muss. Rauchen ist nur in ausgewiesenen Bereichen erlaubt. Die Wiese wurde kurz geschoren, damit sie nicht so schnell Feuer fängt.

Megow glaubt sogar, dass der Wald während des Festivals besser geschützt ist denn je. "Sonst machen die Leute hier Campingfeuer, bei uns ist das alles untersagt.". Auf die Einhaltung der Regeln werde von Sicherheitsleuten streng geachtet, die Feuerwehr vor Ort wurde verstärkt – "safer geht’s nicht".

Waldbrand- und Evakuierungsübungen

Auch Oberzents Bürgermeister Christian Kehrer (parteilos) ist vom Konzept überzeugt. Nach seinen Worten werden zwölf Feuerwehrleute mit drei Fahrzeugen beim Festivalgelände sein, um gegebenenfalls schnell eingreifen zu können. Es habe unter Mitwirkung der Veranstalter Waldbrand- und Evakuierungsübungen gegeben. "Von daher sind alle Vorkehrungen getroffen."

Vier Tage, vier Bühnen und – wie Megow sagt – etwa 44 Acts. Im Programm sind Bands wie Giant Rooks, Maffai und Bukahara, aber auch Solokünstlerinnen und –künstler wie Fee oder Faber. Auch Poetry Slam wird geboten. "Es lohnt sich auf jeden Fall", wirbt Megow.

Tickets von 2020 gelten noch

Erwartet werden offiziell bis zu 4.999 Gäste. Alles darüber wäre eine Großveranstaltung, für die wiederum andere Regeln gelten. Tickets aus dem Jahr 2020 behalten ihre Gültigkeit. Wer noch keines hat, muss mehr zahlen.

Denn die Kosten, die die Macher stemmen müssen, sind gestiegen. Strom, Aluminium, Stahl, Personal – alles ist teurer geworden. Deswegen wurden die Ticketpreise im Schnitt um zehn Euro erhöht. Für das komplette Festival zahlt man 99 Euro, Tagespreise liegen zwischen 25 Euro für den Sonntag und 59 Euro am Samstag.

Kein besonderes Hygienekonzept

Corona ist kein Thema. "Wir haben auch da nochmal mit den Behörden gesprochen", sagt Megow. Spezielle Hygiene-Maßnahmen gebe es wie im Rest der Republik nicht. "Wir sind an der frischen Luft, und wer möchte, kann auch Abstände einhalten." Platz genug sei da.

Wichtig ist den Veranstaltern, dass die Hinweise zum Brandschutz ernst genommen werden, damit der Klang des Waldes sich nicht nach flammendem Inferno anhört. Was die Disziplin der "Forest People", wie das seit 2009 bestehende Festival sein Publikum nennt, betrifft, sieht Megow aber kein Problem. "Die trennen inzwischen sogar ihren Müll." Das sei nicht immer so gewesen.

Absage sitzt noch in den Knochen

Die kurzfristige Absage vor vier Jahren hatte alle Helferinnen und Helfer ins Mark getroffen. "Wir waren natürlich alle sehr enttäuscht", gesteht Megow. Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei aber sehr gut. Das diesjährige Festival sieht man als eine Art Bewährungsprobe.

Bürgermeister Kehrer bestätigt das. Er warnt, dass Verstöße "Konsequenzen für folgende Veranstaltungen" haben könnten. Gleichwohl betont der Rathauschef die Bedeutung des Festivals für die Region. "Wir stehen alle hinter Sound of the Forest, und deshalb versuchen wir, das Mögliche auch möglich zu machen."

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