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Standort für Opernneubau in Frankfurt steht fest

Lichtspuren einer vorbeifahrenden Straßenbahn sind am Abend vor Oper und Schauspiel zu sehen (Aufnahme mit Langzeitbelichtung).

Die Frankfurter Römer-Koalition treibt den milliardenschweren Neubau der Städtischen Bühnen weiter voran. Laut einer aktuellen Magistratsvorlage soll die Oper am jetzigen Standort Willy-Brandt-Platz neu gebaut werden. Für das Schauspiel soll noch über ein Grundstück verhandelt werden.

Frankfurt bringt das Milliardenprojekt Neubau Oper und Schauspiel weiter voran. Die Stadtregierung aus Grünen, SPD, FDP und Volt wird der Stadtverordnetenversammlung nach hr-Informationen in der Sitzung am 14. Dezember vorschlagen, dass die Oper am jetzigen Standort, dem Willy-Brandt-Platz, neu gebaut wird, inklusive Werkstätten und Probebühnen.

"Dieses Bekenntnis zu den Bühnen in der Innenstadt wird Frankfurt nachhaltig bereichern und die Innenstadt aufwerten sowie langfristig noch attraktiver machen", sagte Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig (SPD). Damit sei ein erster Meilenstein beim Großprojekt Bühnen erreicht.

Vertragsverhandlungen für Schauspiel werden konkret

Für das Schauspiel bleiben weiter drei Varianten denkbar. Eine davon sieht den neuen Standort nur ein paar hundert Meter weiter mitten im Bankenviertel – da, wo jetzt die Frankfurter Sparkasse sitzt. Das Grundstück gehört allerdings nicht der Stadt, sie könnte es nur von der Sparkasse und der Landesbank Hessen-Thüringen Helaba für 199 Jahre pachten.

Neu ist nun, dass der Magistrat einen Vertrag dazu mit der Bank aushandeln soll, der so weit ausformuliert ist, dass die Unterschriften darunter gesetzt werden können. Bisher gibt es dazu nur ein "Memorandum of Understanding". Ein konkreter Vertragsentwurf soll dann im Sommer nächsten Jahres eine Grundlage für die Entscheidung der Stadtverordneten sein.

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Memorandum of Understanding

In der Absichtserklärung steht, dass die Stadt das 5.500 qm große Grundstück für 199 Jahre pachtet. Sie leistet eine Einmalzahlung von 35 Millionen Euro und eine jährliche Pacht von 1,99 Millionen Euro.

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Würde hier ein akzeptabler Vertrag zustande kommen, würde die Idee einer Kulturmeile wahrscheinlicher, für die viele in der Stadtpolitik große Sympathien hegen, einschließlich Kulturdezernentin Hartwig.

Mehrere Kulturbauten würden sich dann quasi vom Mainufer aufwärts aneinander reihen wie eine Art verlängertes Museumsufer: Die Alte Oper, das neue Schauspiel, die Dependance des Museums für Moderne Kunst im Hochhaus-Tower und die neue Oper - alle auf einer Linie.

Eigenes Lager für Bühnen-Fundus

Außerdem konkretisiert die aktuelle Magistratsvorlage die Anforderungen an ein neu zu bauendes Lager- und Logistikzentrum für die Bühnen. Darin soll der Fundus beider Häuser gelagert werden, der bisher auf verschiedene Standorte in der Stadt verteilt ist. Das Zentrum müsste 18.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche haben. Gesucht werden soll ein geeigneter Standort in einer günstigen Lage am Stadtrand oder in einer peripheren Gewerbelage.

Stand jetzt würde der Neubau beider Häuser insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro kosten. Tendenz steigend. 

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