Hessen am Morgen+++ Großfahndung nach Geldautomaten-Sprengung in Frankfurt +++ Kleinkinder bei Unfall schwer verletzt +++ Unwettergefahr in ganz Hessen +++
Was in der Nacht passiert ist, was heute wichtig wird - und alles, was Hessen bewegt. Das war der Donnerstagmorgen im Ticker.
Schon 10 Uhr. Dank technischer Probleme ist mir die Zeit leider etwas davongelaufen. Ich hoffe, Sie haben sich dennoch gut informiert gefühlt. Ein Zwischenstand liefere ich Ihnen gerne noch zum Voting zu Ihrer Sehnsuchts-Sonnenuntergangszeit: Fast die Hälfte der Teilnehmenden haben für einen Sonnenuntergang um 21 Uhr votiert. Damit könnte ich ebenfalls gut leben.
Morgen begrüßt Sie an dieser Stelle um 6 Uhr meine Kollege Julian Moering. Kommen Sie gut durch den Tag und passen Sie auf Unwetter auf. Tschüss
Demonstration erinnert an rassistische Attacke in Kassel
Jetzt wird es langsam unheimlich: Schon wieder ein Beitrag aus Kassel, diesmal von meinem Kollegen Lucas Maier:
Gestern versammelten sich rund 150 Menschen am Nordstadtpark in Kassel. Anschließend zogen die Protestierenden in einem Auto- und Fahrradcorso durch die Stadt. Hintergrund war der dritte Jahrestag des Angriffs auf einen Mini-Car-Fahrer. Ein Fahrgast stach ihm damals am Ende einer Taxi-Fahrt in den Hals. Dabei soll der Angreifer den damals 47-Jährigen rassistisch beleidigt haben.
In der Folge leitete die Staatsanwaltschaft umfängliche Ermittlungen wegen "versuchtem Mord aus niederen Beweggründen" ein. Da diese keine Hinweise auf den Täter ergaben, wurde das gegen unbekannt geführte Verfahren im Dezember 2020 eingestellt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Auf der Kundgebung sprachen auch Überlebende des antisemitischen Anschlags in Halle. In Kassel könnte es bald eine Gedenk- und Informationstafel geben, welche auf die Tat und die Gefahr von rassistischen Angriffen hinweist. Der Ortsbeirat des betreffenden Stadtteils hat bereits grünes Licht für die Anbringung gegeben.
Mehr als drei Tage nach dem Verschwinden des "Titanic"-Tauchboots im Atlantik schwindet die Hoffnung auf ein Überleben der fünf vermissten Abenteurer. Der Sauerstoff dürfte nur noch wenige Stunden reichen. Doch selbst bei einer Ortung könnte eine Rettung dauern, schreibt tagesschau.de.
Heike Sohlbach aus Vilmar (Limburg-Weilburg) reiste vor Jahren selbst in einem ähnlichen Boot zu dem berühmten Schiffswrack. Im Interview erzählt Sie von Ihren Erlebnissen.
150 Kilometer in 48 Stunden: Extrem-Wanderung in Waldeck-Frankenberg startet
Die Kolleginnen und Kollegen im Studio Kassel sind heute ganz besonders fleißig. Scheint in der nordhessischen Mentalität zu liegen, wie dieser Gastbeitrag von Silvia Ritter vermuten lässt:
150 Teilnehmer starten heute am Diemelsee in Waldeck-Frankenberg zu einer Extrem-Wanderung. Dabei ist nicht nur die Entfernung extrem. Denn die 150 Kilometer lange Strecke muss in 48 Stunden erwandert werden - bei Tag und bei Nacht. Neben dem inneren Schweinehund müssen die Teilehmenden 3.500 Höhenmeter überwinden.
In diesem Jahr geht es über den Diemel- und Uplandsteig nach Willingen, Korbach und zurück nach Diemelsee. Der Start ist heute Nachmittag um 16 Uhr an der Tourist-Info in Diemelsee-Heringshausen. Alle 20 Kilometer gibt es Verpflegung und die ein oder andere Möglichkeit zum Verschnaufen. Das Wander-Event findet bereits zum fünften Mal statt.
Spurensicherung und Sprengungen an zerstörter Bankfiliale
Update zum Dritten: Zur Geldautomaten-Sprengung in Frankfurt haben uns mittlerweile neue Fotos erreicht. Zu sehen ist der demolierte und verlassene Fluchtwagen der Täter:
Außerdem haben Einsatzkräfte an der zerstörten Sparkassen-Filiale in Alt-Fechenheim mit der Spurensicherung begonnen. Gefundener Restsprengstoff soll nach Polizeiangaben kontrolliert gesprengt werden. Es sei mit zwei lauten Knallgeräuschen zu rechnen. Auch die Statik des Hauses muss noch überprüft werden. Ob die Täter Geld erbeuteten, ist bisher nicht bekannt.
Etwas Frühsport gefällig? Allzu viel passiert derzeit ja nicht rund um die Frankfurter Eintracht - da bleibt Zeit, mal in der Datenkiste zu kramen. In Teil 2 unserer Statistik-Serie geht es heute um die Zweikampf-Werte der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Immer mittendrin war dabei Stürmerstar Randal Kolo Muani. Der Zahlenbeste war dagegen mit Evan N'Dicka einer, der den Verein mittlerweile in Richtung AS Rom verlassen hat.
Hühner in Kasseler Kita eingezogen
Vergessen Sie alles, was ich gerade zur Neustart-Heilung meines Rechners gesagt habe. Ich versuche jetzt mal an einem anderen Gerät mein Glück. Entschuldigen Sie die Verzögerungen. Netterweise hat in der Zwischenzeit mein Kollege Michael Przibilla aus Kassel diesen tierischen Eintrag zugeliefert:
In der Kasseler Kindertagesstätte Fasanenhof im gleichnamigen Stadtteil wird jetzt gegackert, was das Zeug hält. Dort sind Annegret, Berta Conni, Dörthe und Elsa eingezogen. Die fünf Hühner sorgen bei den Kindern für große Begeisterung - machen aber auch Arbeit. Denn sie müssen jeden Tag gefüttert und gepflegt werden. Als Belohnung gibt es jeden Tag leckere Frühstückseier.
Für ihre Hühner haben die Kita-Kinder sogar ein Hühner-Lied komponiert. Beim Sommerfest soll es aufgeführt werden. An der passenden Hühner-Deko wird noch gebastelt.
Nutzermails: Gute Wünsche für die Feuerwehr
So, nachdem mein Computer lange Zeit nicht so wollte wie gewünscht, hat der bewährte Neustart wahre Wunder bewirkt. Jetzt kann ich sogar wieder Mails empfangen - und sage nachträglich Danke für die vielen persönlichen Zuschriften.
Einem Wunsch von Morgenticker-Nutzer Klaus Röhrich bezüglich des heutigen Wetterberichts schließe ich mich direkt an und wünsche allen Feuerwehrleuten da draußen einen halbwegs ruhigen Tag:
Zitat
„Ich hoffe für heute, dass es mit den angekündigten Unwettern nicht so schlimm wird. Ich bin ehrenamtlicher Feuerwehrmann, helfe gerne, bin aber auch froh, wenn es ruhig bleibt. Ich sage mal, der beste Feuerwehreinsatz ist der, der gar nicht stattfindet.“
Klaus Röhrich Klaus Röhrich
Zitat Ende
Auf die Ohren
Nachrichten zum Nachhören. Hier gibt es die hessenschau in 100 Sekunden:
Als mir die Kollegen von hr1 gerade ihre Bildergalerie zum gestrigen Lionel-Richie-Konzert in Wiesbaden ans Herz legten, fiel mir tatsächlich spontan kein Song des US-Schmusebarde ein. Sorry, Ritschi. Ein kurzes Googeln schaffte aber sofort Abhilfe. Als Strafe habe ich jetzt einen Dreier-Ohrwurm aus "Hello", "Say you, say me" und "All night long". Danke, Ritschi.
Randaliererin greift Passanten und Polizisten auf Zeil an
Eine 39-Jährige soll auf der Einkaufsstraße Zeil in der Frankfurter Innenstadt mehrere Personen angegriffen haben. Als Polizisten sie festnehmen wollten, habe sie sich stark gewehrt, teilte die Polizei gestern mit. Die Frau habe die Beamten geschlagen und getreten sowie versucht, einen Polizisten in die Wade zu beißen. Dabei habe sie wüste Todesdrohungen und Beleidigungen ausgestoßen.
Zu der Festnahme kam es laut Polizeimitteilung, weil die Verdächtige auf der Zeil herumgeschrien, Passanten angepöbelt und einer Frau ins Gesicht geschlagen haben soll. Als deren Brille bei dem Angriff zu Boden fiel, habe sie diese mit dem Fuß zerstört, hieß es. Einer weiteren Passantin soll die 39-Jährige heißen Kaffee auf den Oberkörper geschüttet haben. Die polizeibekannte Frau wurde in Gewahrsam genommen und soll einem Haftrichter vorgeführt werden.
Ex-Bürgermeister kämpft mit Revision gegen Haftstrafe
Der ehemalige Bürgermeister aus Kalbach (Fulda) versucht dem Gefängnis zu entgehen und stemmt sich gegen eine Verurteilung des Landgerichts Fulda. Wie das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt bestätigte, ist die Revision zu dem Fall eingegangen. Anfang November wurde Ex-Rathaus-Chef Florian H. zu zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Er soll mit einer Vollmacht vom Konto einer dementen und mittlerweile verstorbenen Rentnerin 34 Mal je 1.000 Euro abgehoben und das Geld veruntreut haben. Florian H. bestritt die Vorwürfe. Nun prüft das OLG das Fuldaer Urteil. Zuvor hatten bereits andere Medien über die Revision berichtet.
Mittsommer-Voting
Wie haben Sie denn gestern eigentlich die Sommersonnenwende verbracht? Bei einem Gläschen Wein bis spät abends draußen gesessen, die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwinden gesehen? So stelle ich mir jedenfalls das wirkliche Leben vor, wenn man nicht gerade am nächsten Tag die Morgenticker-Schicht hat.
Ja, Sie merken, ich werde schon ein bisschen wehmütig, dass der längste Tag des Jahres vorüber ist. In zwei Monaten wird es schon wieder über eine Stunde früher dunkel. Und wenn die Winterzeit erst kommt?! Aber wie halten Sie es mit der Helligkeit? Stimmen Sie gerne ab:
A66 nach Großfahndung wieder frei
So, wie erwartet das nächste Update rund um die Geldautomaten-Sprengung in Frankfurt: Die für die Fahndung gesperrte Autobahn A66 zwischen Bergen-Enkheim und Maintal-Bischofsheim ist von der Polizei zumindest in Richtung Frankfurt wieder freigegeben worden. Was das für die Suche nach den Tätern bedeutet, ist bisher noch unklar. Zwei von mutmaßlich vier Verdächtigen konnten bisher gefasst werden. To be continued...
13 Verletzte bei Busunfall
Beim Unfall eines Linienbusses sind am Mittwoch im Kreis Marburg-Biedenkopf 13 Menschen leicht verletzt worden. Wie eine Polizeisprecherin berichtete, hatte der 70 Jahre alte Fahrer des überwiegend mit Schülern besetzten Busses auf der Strecke zwischen Damm und Niederwalgern ein Verkehrsschild touchiert. Trotz eines abgerissenen Außenspiegels und zweier beschädigter Scheiben setzte der Fahrer die Fahrt fort. Die Polizei wurde erst über den Unfall informiert, als die Schule in Niederwalgern Kontakt zur Rettungsleitstelle aufnahm, um die verletzten Kinder versorgen zu lassen.
Sie hätten leichte Schnittverletzungen durch die Glassplitter erlitten oder über Kopfschmerzen geklagt, hieß es. Als die Polizei an der Schule eintraf, war der Bus schon wieder weitergefahren. Der Busfahrer wurde im Rahmen der weiteren Ermittlungen kontrolliert. Die Polizei ermittelt nun wegen einer Verkehrsunfallflucht. Der entstandene Sachschaden wird den Angaben zufolge auf 12.000 Euro geschätzt.
Streiktag bei Ikea
Arbeitest du noch oder streikst du schon? Im stockenden Tarifkonflikt hat die Gewerkschaft Verdi Ikea-Beschäftigte für heute zu einem ganztägigen Warnstreiktag vor der deutschen Firmenzentrale in Hofheim-Wallau (Main-Taunus) aufgerufen. Ikea-Angestellte aus mehr als 20 Filialen bundesweit hätten ihre Teilnahme bei der geplanten Aktion angekündigt, teilte Verdi mit.
Geplant seien eine Kundgebung am Mittag sowie eine Demonstration um das Einrichtungshaus. Ikea erklärte, die Filiale in Wallau sei wie alle anderen Ikea-Häuser in Deutschland während der Warnstreiks geöffnet. Beeinträchtigungen für Kunden wolle man so gering wie möglich halten.
Der Blick aufs Wetter folgt aus gegebenem Anlass etwas früher, denn der Donnerstag macht seinem Namen alle Ehre. Nach den vereinzelten Gewittern der vergangenen beiden Tage, könnte es heute im großen Stil krachen: Bereits ab dem Mittag liegen derzeit Unwetter-Vorabwarnungen für ganz Hessen vor.
In sehr schwüler Luft müsse dann vor allem am Nachmittag und Abend mit heftigem Starkregen, größerem Hagel und Sturm- oder sogar Orkanböen gerechnet werden, teilt die hr-Wetterredaktion mit. Die Temperaturen liegen von Nord nach Süd zwischen 23 und 32 Grad.
Die gute Nachricht: Ab Freitag soll es mit der Schwüle dann zunächst vorbei sein und sich trockene Wärme durchsetzen.
Zweiter Geldautomaten-Sprenger gefasst
Ein erstes Update (und ich vermute, es wird heute nicht das letzte zu diesem Fall bleiben): Bei der Fahndung nach den Geldautomaten-Sprengern in Frankfurt konnte ein zweiter mutmaßlicher Täter gefasst werden. Das teilte die Polizei soeben meiner Kollegin Saskia Klingelschmitt mit, die vor Ort an der Einsatzstelle in Bergen-Enkheim ist. Das Autobahnende der A66 - und das könnte im einsetzenden Berufsverkehr ein größeres Thema werden - ist weiterhin gesperrt.
Top-Thema
Kleinkinder bei Unfall schwer verletzt
Bei einem Frontalzusammenstoß zwischen zwei Fahrzeugen nahe Freiensteinau (Vogelsberg) sind gestern vier Menschen schwer verletzt worden - darunter zwei Kleinkinder. Wie die Polizei am Abend mitteilte, war eine 56 Jahre alte Autofahrerin mit ihrem Wagen auf der Kreisstraße 93 auf die Gegenfahrbahn geraten und dort gegen das Auto einer 39 Jahre alten Fahrerin geprallt. Darin saßen auch zwei Kinder im Alter von vier Jahren.
Warum die 56-Jährige von der Fahrbahn abkam, ist noch unklar. Die K93 wurde wegen der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen für Stunden komplett gesperrt. Zahlreiche Rettungswagen und drei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Der Schaden wird auf etwa 65.000 Euro geschätzt.
Autobahn nach Geldautomaten-Sprengung in Frankfurt gesperrt
In einer Sparkassen-Filiale im Frankfurter Stadtteil Fechenheim ist in der Nacht ein Geldautomat gesprengt worden. Zeugen hörten gegen 2.30 Uhr einen lauten Knall, wie die Polizei dem hr mitteilte. Mindestens vier Täter flüchteten daraufhin mit einem Audi A6 in Richtung Bergen-Enkheim. In der Nähe des Hessencenters konnte die Polizei den Wagen stoppen. Dabei kam es zur Kollision mit mindestens einem Streifenwagen.
Ein Täter konnte festgenommen werden, die anderen flüchteten zu Fuß in ein angrenzendes Waldstück. Die Beamten fahnden aktuell mit einem Großaufgebot, der nahegelegene Anschluss zur A66 wurde bis auf Weiteres in beide Richtungen gesperrt. Es wird gebeten, in diesem Bereich keine Anhalter mitzunehmen. Auch ein Hubschrauber ist an der Suche beteiligt.
Guten Morgen aus Frankfurt. Es ist Donnerstag, 6 Uhr früh, und damit allerbeste Morgenticker-Zeit. Mein Name ist Steffen Rebhahn, und ich versorge Sie in den kommenden vier Stunden mit allen wichtigen Nachrichten aus Hessen.
Ein kleiner Trost für alle, die in ihrer aufgeheizten Dachgeschoss-Wohnung eine weitere unruhige Nacht im Halbschlaf hinter sich gebracht haben: Sie sind nicht allein. Aber wenn wir schon mal hier sind, können wir auch direkt loslegen. Für Anregungen, Kritik oder Grüße bin ich gerne jederzeit erreichbar.
3 Jahre nach versuchtem Mord: Fahrradcorso in Kassel Bild © hr/Lucas Maier
