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NABU rechnet im Sommer 2023 mit weniger Wespen

Wespen Marmelade

Spätestens Mitte August beginnt in Hessen wieder die Wespen-Saison. Besonders beim Essen im Freien können die Tiere zu echten Plagegeistern werden. Doch in diesem Jahr gibt es Hoffnung.

Ob beim Grillen, am Kaffeetisch auf der Terrasse oder im Freibad: Im Hochsommer tauchen Wespen regelmäßig als nervige Gäste beim Essen auf. In diesem Jahr allerdings wird es in Hessen wohl entspannter. Der Naturschutzbund (NABU) Hessen beobachtet deutlich weniger Wespen als üblich.

Derzeit könne man bereits beobachten, dass die Population kleiner sei, erläutert NABU-Sprecher Berthold Langenhorst. Normalerweise seien die Wespen-Völker jetzt jeweils schon 1.000 bis 2.000 Tiere stark. Doch in diesem Jahr sei davon nur wenig zu sehen.

Kälte und Regen machten Wespen zu schaffen

Schuld daran war das kühle und regnerische Wetter im Frühling, erklärt Langenhorst. In dieser Zeit müssen die Königinnen Eier legen und ein neues Volk gründen. Wenn es kalt und feucht ist, könne es zu "Verpilzungen" in den Nestern kommen.

"Dann sterben die Arbeiterinnen, und auch die Königin hat sehr große Mühe, selbst zu überleben und die Nachkommen zu produzieren", so Langenhorst. In diesem Frühling seien vermutlich viele Wespenköniginnen gestorben. Anders war es im vergangenen Jahr, als der trockene Frühling den Wespen "sensationelle" Bedingungen verschaffte.

Auch im August weniger Wespen unterwegs

Für Mitte August erwartet der NABU die Phase, in der die Wespen ihre Nester komplett verlassen und dann besonders häufig am Kaffeetisch auftauchen.

"Da es weniger Völker gibt und die auch gar nicht so groß sind, werden wir wahrscheinlich Kaffee und Kuchen einfacher genießen können", prognostiziert Biologe Langenhorst.

Bei Wespenkontakt: Ruhe bewahren

Wenn sich doch einmal eine Wespe an den Esstisch verirrt, empfiehlt der NABU-Experte, sie nicht hektisch zu verscheuchen. "Die Tiere kommen nur so nah an uns heran, weil sie nicht richtig sehen können." Die Wespen wollten oft nur erkunden, ob es etwas Süßes zu fressen gibt. "Man kann sie ganz vorsichtig mit der Hand beiseite schieben", rät Langenhorst.

Eine andere Möglichkeit sei eine sogenanne Ablenkfütterung. "Man kann zum Beispiel überreife Trauben in zwei, drei Metern Entfernung auslegen - dann fliegen die Wespen hauptsächlich dahin", erklärt der Biologe.

Wespen stehen unter Naturschutz

Wie alle wild lebenden Tiere stehen Wespen unter Naturschutz, betont Langenhorst. "Man darf sie also nicht ohne einen besonders wichtigen Grund töten."

Wespen hätten ohnehin zu Unrecht einen so schlechten Ruf, findet der NABU-Biologe. "Ähnlich wie die Bienen sind sie sehr nützliche Tiere, weil sie viele Blüten bestäuben und damit für uns eine große Dienstleistung erbringen."

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