Vollsperrung auf der A45 in Mittelhessen nach einem Fahrzeugbrand: Ein Arzt, der zu einer dringenden Herz-Operation gerufen wurde, steckt im kilometerlangen Stau fest. Bis er den Notruf wählt.

Ein Wohnmobil fängt auf der A45 bei Linden (Gießen) Feuer, der Verkehr kommt zum Erliegen. Während der Löscharbeiten am Dienstagabend werden beide Fahrstreifen in Fahrtrichtung Dortmund gesperrt.

Mittendrin im Stau steckt ein Arzt, der zu einer dringenden Herz-Operation im Gießener Universitätsklinikum gerufen wurde. Der Kardiologe wählt den Polizei-Notruf und bittet um Hilfe.

Mit Erfolg: Der Arzt schaffte es mithilfe der Autobahnpolizei rechtzeitig aus dem Stau, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine Polizei-Streife sei über die Rettungsgasse zum steckengebliebenen Arzt gefahren und habe ihn mit Blaulicht durch den Stau gelotst, berichtete die Polizei.

Arzt per Messenger: "Der Patientin geht es wieder gut"

Rund 40 Minuten später kontaktierte der Arzt die Polizei über einen Messenger-Dienst und bedankte sich für die Hilfe. "Der Herzinfarkt konnte mit zwei Stents (Anmerk. d. Red.: Implentate, die verengte Blutgefäße offenhalten sollen) erfolgreich behandelt werden", schrieb der Arzt nach der Operation in Gießen. "Der Patientin geht es wieder gut. Vielen Dank für Ihre großartige Unterstützung!"

Wie die Polizei mitteilte, wurde die Vollsperrung auf der A45 bei Linden rund 50 Minuten nach dem Brand des Oldtimer-Wohnmobil an der Unfallstelle wieder aufgehoben. Der Verkehr wurde auf dem linken Fahrstreifen wieder freigegeben.

A66 half die Polizei einem Organspende-Transport

Rund zwei Wochen zuvor hatte es auf der A66 bei Fulda einen ähnlichen Vorfall gegeben: Nach einer Vollsperrung der Autobahn kontaktierte die Fahrerin des Transports die Polizei.

Diese bugsierten den Transport samt Spenderniere mit Blaulicht durch die Rettungsgasse an einem brennenden Laster vorbei. Auch in diesem Fall erreichte die Frau das nur noch wenige Kilometer entfernte Klinikum noch rechtzeitig zu der anstehenden Operation.