Ein Mann, der gepixelt ist, steht zwischen zwei Männern, seinen Verteidigern, vor Gericht

Der wegen Bestechlichkeit und Untreue angeklagte Frankfurter Oberstaatsanwalt Alexander B. hat vor dem Landgericht eingeräumt, Schmiergeldzahlungen angenommen zu haben - wegen "persönlicher Probleme".

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Angeklagter Oberstaatsanwalt gesteht Korruptionsvorwürfe

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Die mit Spannung erwartete Aussage des wegen Korruption angeklagten Oberstaatsanwalts Alexander B. hat am Freitag vor dem Frankfurter Landgericht begonnen. Alexander B. räumte am zweiten Prozesstag ein, Bestechungsgelder und Schmiergeldzahlungen angenommen zu haben. Als Motivation verwies er auf persönliche Probleme. Unter anderem habe er damit Ausgaben für seine damalige Lebensgefährtin bestritten.

"Wäre nicht in der Lage gewesen, dieses System zu stoppen"

Er habe seine Taten psychologisch aufgearbeitet, sagte der 55-Jährige. Dabei sei ihm bewusst geworden, dass er vielen Unbeteiligten hohen Schaden zugefügt habe. Er habe Vertrauen massiv missbraucht und der hessischen Justiz schweren Schaden zugefügt.

Er müsse der Frankfurter Staatsanwaltschaft dankbar sein, die ihn mit ihren Ermittlungen aus diesem "Sumpf", nämlich einem von ihm initiierten Korruptionsmodell, gezogen hätte. "Ich wäre nicht in der Lage gewesen, dieses System der Schmiergeldzahlungen zu stoppen", sagte Alexander B.. Der 55-Jährige berichtete vor Gericht auch von seiner von sexualisierter Gewalt und emotionalen Entbehrungen geprägten Kindheit.

Mitangeklagter Unternehmer will auch aussagen

Der ehemalige Leiter einer Ermittlungsstelle gegen Korruption im Gesundheitswesen muss sich seit vergangener Woche vor Gericht verantworten. Ihm werden gewerbsmäßige Bestechlichkeit, schwere Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen.

Laut Anklage gründete er mit einem mitangeklagten Unternehmer eine Gesellschaft, die Gutachten für die Strafverfahren erstellt hat. Bei der Vergabe der Gutachten soll er Schmiergelder kassiert haben. An den Einnahmen von mehr als 12,5 Millionen Euro soll er mit verdient haben.

Dem mitangeklagte Unternehmer wird gewerbsmäßige Bestechung und Subventionsbetrug vorgeworfen. Auch er wollte am Freitag nach Angaben seiner Verteidiger "umfangreich aussagen".

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