Straßenkriminalität Festnahmen bei Drogen-Großkontrolle im Frankfurter Bahnhofsviertel

Mit einer Großkontrolle ist die Polizei im Frankfurter Bahnhofsviertel gegen Drogendealer und den offenen Drogenkonsum vorgegangen. Über 200 Menschen wurden überprüft.

Polizisten kontrollierten am Donnerstag mutmaßliche Dealer in der Niddastraße am Hauptbahnhof: Verdächtige stehen an einer Wand und werden von Polizisten abgetastet.
Polizisten kontrollierten am Donnerstag mutmaßliche Dealer in der Niddastraße am Hauptbahnhof. Bild © picture alliance/dpa | Boris Roessler
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Die Kontrollen mit über 100 Polizeibeamten starteten im gesamten Stadtteil am Donnerstagnachmittag und dauerten bis in den späten Abend.

212 Personen seien kontrolliert worden, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Insgesamt wurden 39 Strafverfahren eingeleitet und mehrere hundert Gramm Rauschgift gefunden.

Mehrere Festnahmen und Platzverweise

Es habe Festnahmen von vier Straßen-Dealern gegeben. Auch mehrere Platzverweise gegen Personen, die durch ihr aggressives Verhalten umstehende Personen belästigten hätten, seien ausgesprochen worden.

Ziel sei neben der Kontrolle von Dealern auch das Unterbinden von "lagerndem Konsum". Man wolle die Rauschgiftszene in Bewegung halten und Konsumenten in Konsumräume bringen, sagte ein Polizeisprecher.

Ein Diensthundeführer der Polizei steht mit seinem mit Maulkorbtragendem Dobermann vor einer Reihe weiterer Polizisten im Frankfurter Bahnhofsviertel.
Ein Diensthundeführer der Polizei sichert mit seinem Rottweiler eine Drogenkontrolle seiner Kollegen ab Bild © picture alliance/dpa | Boris Roessler

In Innenhöfen im Viertel wurde zudem mit Spürhunden nach Drogen gesucht. Zwei Drogenverstecke seien ausgehoben worden. Die Beamten fanden auch höhere Bargeldbeträge bei mehreren kontrollierten Menschen.

Zwei Dealergruppen zerschlagen

In der jüngeren Vergangenheit habe man Erfolge bei der Bekämpfung von Drogenhandel im Bahnhofsviertel feiern können. So seien zwei Dealergruppen in der Münchener Straße und in der B-Ebene des Hauptbahnhofs zerschlagen worden. Gruppenmitglieder seien demnach mit Aufenthaltsverboten belegt worden.

Wer doch wieder im Bahnhofsviertel auftauchte, musste mit einem Strafverfahren und kurzen Freiheitsstrafen rechnen. Das schrecke ab und zeige Wirkung, sagte der Sprecher.

Härteres Vorgehen angekündigt

Die hessische Landesregierung hatte im März in einem Sieben-Punkte-Plan angekündigt, stärker gegen Kriminalität im Frankfurter Bahnhofsviertel vorzugehen. Dazu gehören unter anderem vermehrte Kontrollen von mutmaßlichen Dealern sowie eine Ausweitung der Videoüberwachung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

Das Bahnhofsviertel von Frankfurt gehört zu mit einer ausufernden Szene von Abhängigen und Dealern zu den Drogen-Hotspots Europas.

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe